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Verdi ruft zum Streik bei Amazon in Graben auf: Protest für gesunde Arbeitsbedingungen

Graben

Streikaufruf bei Amazon: Verdi fordert gesündere Arbeitsbedingungen

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    Bei Amazon in Graben wurde am Montag zum Streik aufgerufen.
    Bei Amazon in Graben wurde am Montag zum Streik aufgerufen. Foto: Marcus Merk

    Zum Weltgesundheitstag hat Verdi die Mitarbeiter von Amazon am Standort Graben zum Ausstand aufgerufen. Die Dienstleistungsgewerkschaft fordert eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Das sei notwendig, da die Beschäftigten von Amazon nach wie vor „extrem hohen und krank machenden Leistungsdruck ausgesetzt sind“. Seit Jahren weigere sich Amazon, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die Gesundheit der Beschäftigten schützen und nicht massiv gefährden. Laut Amazon hat der Streikaufruf am Montag keine Auswirkungen auf das Geschäft.

    Nicht nur Pakete oder Kisten, sondern ganze Regalpaletten fahren die neuen Roboter im Amazon-Logistikzentrum in Graben.
    Nicht nur Pakete oder Kisten, sondern ganze Regalpaletten fahren die neuen Roboter im Amazon-Logistikzentrum in Graben. Foto: Marcus Merk

    Amazon weist die Kritik der Gewerkschaft zurück. Sie habe mit der Realität am Standort nichts zu tun. Die Arbeit in Graben sei in den vergangenen Jahren deutlich leichter geworden. Amazon verweist auf neue Transportroboter, die die Mitarbeitenden unterstützen würden. Durch die neue Technik entfielen Laufwege. Es sei auch viel in Ergonomie investiert worden, heißt es in einer Mitteilung des Versand-Riesen.

    Kritik an Amazon: Ein Apfel für jeden Mitarbeiter ist zu wenig

    Laut Verdi rühme sich Amazon damit, dass Beschäftigte regelmäßig kostenlos Obst bekommen und dadurch die Gesundheit gefördert wird. „Genau hier liegt das große Problem. Anstatt die gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen wirklich zu ändern, ist Amazon der Meinung, dass ein Apfel in der Woche vollkommen ausreichend ist. Daher ist unser Streikmotto: „Hey Jeff! Ein Apfel in der Woche ist nett, wir gehen trotzdem krank ins Bett!“, sagt Verdi-Streikleitung Sylwia Lech. Bezug genommen wird auf Amazon-Gründer Jeff Bezos. „Amazon zeigt unserer Auffassung nach seinen Beschäftigten wöchentlich aufs Neue, wie unwichtig gute und gesunde Arbeit ist. Der ständig wachsende Leistungsdruck, schlechte Führung, wenig Respekt und Anerkennung und eine ungesunde Arbeits- und Pausenkultur sind krank machende Arbeitsbedingungen, denen unsere Kollegen jeden Tag ausgesetzt sind“, so Lech. Gesunde Arbeit sei ein Grundrecht.

    Amazon betont positives und sicheres Arbeitsumfeld

    Amazon teilt mit, dass die individuellen Rechte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektiert werden und eine Politik der offenen Tür, die die Kommunikation direkt mit dem Management-Team fördert, gelebt werde. Das Unternehmen sei fest davon überzeugt, dass diese Art der direkten Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Betriebsräten der Standorte der effektivste Weg sind, um die Belange der Belegschaft zu verstehen und auf sie zu reagieren. Es werde Wert gelegt auf die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitenden und auf die Schaffung eines positiven und sicheren Arbeitsumfeldes. Amazon verweist außerdem auf die immer wieder von der Gewerkschaft kritisierte Lohnstruktur - Verdi fordert einen Tarifvertrag. Amazon hält entgegen: Es würden „faire Löhne“ gezahlt und „gute Zusatzleistungen“ angeboten. „Nicht umsonst ist die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen schon seit über fünf Jahren bei uns. Das bedeutet uns als Unternehmen viel.“

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