Eine Eigenart ist ein einzelner, besonderer Wesenszug. Die Mitgliederausstellung Gruppe 2 des Kunstvereins Bobingen trägt diesen Titel zurecht. „Eigen-Art“, die eigene Kunst in Verbindung mit der Gruppe. Der einzelne, besondere Blick auf die Welt, der sich künstlerisch mit dem ebenso eigenen Blick des Nachbarn verbindet. Die eigene besondere Schaffensweise, die sich abgrenzt, aber ebenso ergänzt.
Bunt und vielseitig, so wirken die unterschiedlichen „Eigen-Arten“ der teilnehmenden 22 Künstler auf den ersten Blick. Gönnt man der Ausstellung einen zweiten oder dritten Blick, entdeckt man die offensichtlichen Eigenarten: Die bildende Kunst, die Holz oder Stein als Grundlage hat. Die Malerei in all ihren Facetten, ob mit Pastellfarben, Ölfarben oder als Aquarell. Fotorealistische Darstellungen oder Surrealismus.
Was Kunst für die Teilnehmenden bedeutet
Einer der teilnehmenden Künstler ist Thomas Renkel. Auf die Frage nach seiner Eigenart antwortet er mit einem Zitat von Sir Simon Rattle: „Kunst ist kein Luxus, Kunst gehört zum Leben.“ Aus seinem Leben sei sie jedenfalls nicht wegzudenken, sagt Renkel. Seit 25 Jahren sogar sehr intensiv. Für den Stil von Klaus Philipp ist es typisch, Holz und Metallelemente, vor allem Kugeln, miteinander zu verbinden und diese in einen Kontext zu setzen. War es früher noch Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit, ist es heute ein fließendes Hobby. „Das Ausleben der Emotionen, die man gerade empfindet.“
Sie machen mit
Teilnehmende Künstler sind Thomas Baumann, Paul Chrestin, Gudrun Eger-Harsch, Anette Ehscheid, Petra Feller, Klaus Peter Glaser, Margit Hafner, Gudrun Heuer, Guido Immler, Jorgin, Zuzana Keller, Ulrike Lechner-Fertl, Verena Ludwig, Sabine Agnes Mehringer, Mihaela Otelea, Klaus Philipp, Ute B. Reinhardt, Thomas Renkel, Gerd Schröter, Bernd Volland, Gabriele Wahl, Rosa Wilhelm und Marta Zaniewska-Bibileishvili.
Auch Thomas Baumann lebt mit seiner Kunst. Seine surrealistischen Bilder zeigen das „Fremde“. Es ist Teil seiner Interpretation, dass er das, was ihm (Wesens)-Fremd ist, zu seiner eigenen Kunst macht, sich während der Arbeit daran, annähert. Er lernt durch seine Werke Neues kennen, bleibt aber gleichzeitig auf Distanz, so dass das Fremde auch ein Stück weit fremd bleiben darf. Während des Entstehungsprozesses entwickeln sich Kunst und Künstler. „Das ist gerade das Spannende an der Kunst“, findet er. Realistisch zeichnet dagegen Verena Ludwig mit ihren Pastellstiften mit Kreide. Tiere haben es ihr angetan. Und auch wenn sie über das Malen von Haustieren zur Kunst kam, und vor allem Hunde ihr Metier sind, wagt sie sich für ihre Kunst an Pferde und Affen. Großen Schwerpunkt setzt sie auf die Augen der Tiere, die das Porträt lebensecht wirken lassen sollen.
Vorsitzende freut sich über die gezeigte Vielfalt
Tanja Leodolter, die Vorsitzende des Bobinger Kunstvereins, freut sich über die Vielfalt in den Räumen des Unteren Schlösschens in Bobingen. „Die Wände hier sind prall gefüllt mit Eigenarten aller Art, jeder Künstler bringt verschiedenes mit“, schwärmt sie. Jeder habe sich im Rahmen seiner Kunst mit unterschiedlichen Dingen beschäftigt und bringe bei der Mitgliederausstellung seinen eigenen Zugang zur Kunst mit. Das sei trotzdem nur ein kleiner Ausschnitt aus einem riesigen Feld. „Vom kleinen Detail bis zur großen Energie, die auf die Leinwand kommt, ist alles hier vertreten“, so Leodolter, die sich immer wieder über so viel verschiedene künstlerische Umsetzung freut. „Durch die Vielfalt hier bietet sich auch dem Besucher die Möglichkeit, so viele Blickwinkel auf die Welt zu erfahren“, sagt sie.
- Termin Die Ausstellung ist bis zum 6. Juli in der Galerie im Unteren Schlösschen zu sehen. Die Vernissage ist am Sonntag, 25. Mai, um 15 Uhr.
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