Mit den Volksfesten in Klosterlechfeld, Fischach und in Stadtbergen hat die süffige Saison im Augsburger Land bereits gestartet. Und es geht Schlag auf Schlag weiter. Jeden Monat bis Ende Oktober stehen Volksfeste in der Region auf dem Programm. Dabei gehört es schon fast zum guten Ton, in Tracht zu feiern. Welche Trends heuer angesagt sind und welche No-Gos es gibt, verrät Werner Sedlmeir, der Chef vom Trachtenhof Sedlmeir im Langerringer Ortsteil Schwabaich.
Dirndl: Pastelltöne sind angesagt
Für diese Saison empfiehlt er den Damen Dirndl in Pastelltönen, wie mintgrün, gelb, hellblau und rosa. Klassische Farben wie olivgrün, dunkelblau oder rot gehen auch immer. „Viele Damen möchten schließlich etwas Zeitloses“, sagt Sedlmeir. Die Schürze kaufen die Kunden zudem gerne passend zum Kleid Ton in Ton. Was den Stoff der Dirndl betrifft, sei Samt nicht tot zu bekommen. Modisch sehr gefragt sei dieses Jahr auch Cord. Dirndl ohne Schnürung, nur mit Reißverschluss oder Knöpfen liegen zudem im Trend. „Schlicht und einfach wird modern“, so der Trachtenexperte. Auch wenn Sneaker zum Dirndl mittlerweile zum üblichen Erscheinungsbild zählen, empfiehlt er den Damen, Trachtenpumps, Trachtenstiefel oder Ballerinas.

Die Röcke werden länger, Hüte weichen den Haarreifen
No-Gos sind viel zu kurze Dirndl. Das würden, wenn überhaupt, nur noch sehr junge Mädchen tragen wollen. „Die Trendlänge liegt eindeutig bei 60 bis 70 Zentimetern Rocklänge, 65 ist bei uns im Geschäft besonders beliebt“, so Sedelmeir. Trachtenhüte seien ebenfalls kaum mehr gefragt. „Hüte sind ziemlich out. Dafür sind geflochtene Haarreifen in Mode“. Bei den Blusen sind nach wie vor kurzen Flügelärmel im Trend. „Puffärmel kommen auch langsam wieder in Mode“, so der Fachmann. Spitze sei noch immer ein sehr beliebter Blusenstoff.
Graue Lederhösen liegen voll im Trend
Die Herren sind mit Naturtönen wie grau und beige bestens gekleidet. Hochwertige sämisch gegerbte Hirschlederhosen seien besonders beliebt bei den Herren. Diese Gerbungsverfahren ist sehr aufwändig und lässt die Lederhose antik erscheinen. Zur Lederhose empfiehlt Sedlmeir ein Leinenhemd oder ein weißes Hemd und eine Weste. Die Lederhosen werden mittlerweile kaum noch mit Trägern gekauft. „Gürtel sind in Mode“, so der Fachmann. Dazu werden entweder richtige Haferlschuhe getragen oder - wegen der Bequemlichkeit - Sneaker, die aussehen wie Haferlschuhe.

Stilvoll und modisch gekleidet kann es dann losgehen mit den Volksfestbesuchen. Im Augsburger Land ist in den kommenden Monaten einiges geboten. Hier ein Überblick.
Hier wird gefeiert
Juni und Juli
Königsbrunn: Königsbrunn ist nicht nur die größte Stadt im Landkreis, sondern veranstaltet auch das längste Volksfest im südlichen Landkreis: die Gautsch. Sie dauert zehn Tage, von Freitag, 27. Juni, bis Sonntag, 6. Juli. Auf dem Festplatz der St.-Johannes-Straße in Königsbrunn herrscht wieder beste Volksfeststimmung mit Feuerwerk am Eröffnungstag. Neu ist der Festausklang zehn Tage später mit einem großen Dart-Turnier im Festzelt. Dazwischen gibt es musikalische Unterhaltung von Blas- und Showkapllen sowie von Rock- und Partybands. Mit dabei sind unter anderem The Mercuries, das Duo Grenzenlos und die Oktoberfestband Albfetza. Caterer und Festwirt Kurt Paiser aus Scherstetten übernimmt erneut die Bewirtung in Königsbrunn.

August
Bobingen: Der Laurentiusmarkt in Bobingen findet Freitag, 8. August, bis Dienstag, 12. August, statt und feiert heuer 75. Jubiläum. Auch in Bobingen sorgt die Festwirtsfamilie Paiser aus Scherstetten wieder für die Bewirtung im Festzelt. Der Jahrmarkt mit zahlreichen Händlern findet am Sonntag, 10. August, rund um die Poststraße statt.
Thierhaupten: Die Festwoche Thierhaupten wird heuer gemeinsam mit dem 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr gefeiert. Sie findet von Mittwoch, 13. August, bis Sonntag, 17. August, auf dem Festgelände an der Baarer Straße statt. Neben einem Festumzug ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit viel Musik geboten.
September
Neusäß: Das Volksfest in Neusäß verbindet heuer zwei Jubiläen: 50 Jahre Volksfest und 150 Jahre Feuerwehr. Gefeiert wird von Freitag, 12. September, bis Sonntag, 21. September, auf dem Festplatz. Ministerpräsident Markus Söder hat einen Besuch in Neusäß angekündigt. Es wird eine Veränderung geben: Kurt Paiser, der in den vergangenen Jahren das Festzelt bewirtet hat, ist heuer nicht mehr am Start. Wer der neue Festwirt wird, gibt die Stadt in den kommenden Wochen bekannt. Geboten ist neben einem Festumzug, eine Jugendolympiade, ein Partyabend, der Volkslauf mit Ehrungen im Festzelt, eine Fahrzeugausstellung sowie ein Kinder- und Seniorentag.
Schwabmünchen: Pünktlich zur Wiesn-Zeit in München bestreitet die Stadt Schwabmünchen den Michaelimark, der von Donnerstag, 25. September, bis Dienstag, 30. September, auf dem Festplatz an der Holzheystraße stattfindet. Das Festzelt betreibt heuer erneut die Familie Binswanger und Kempter, die unter anderem auch auf dem Plärrer in Augsburg und den Volksfesten in Gersthofen sowie Friedberg am Start sind. Am Donnerstag spielen die Schlagerband Voxxclub und die bayerische Partyband Münchner G‘schichten im Zelt, mehr ist aktuell noch nicht bekannt. Neu ist heuer das Happy Monster auf dem Festplatz, ein Fahrgeschäft, das aussieht wie eine Riesenkrake, verrät stellvertretender Hauptamtsleiter Felix Kraus, der den Michaelimarkt derzeit plant.

Oktober
Gersthofen: Den Abschluss der Volksfestsaison im Augsburger Land bestreitet die Kirchweih Gersthofen auf dem neuen Festplatz an der B2. Dort fand das Fest erstmals 2024 statt. Ein neuer Standort in Gersthofen war nötig geworden, weil auf dem alten Platz an der Schubertstraße das neue Paul-Klee-Gymnasium gebaut wurde. Übergangsweise fand es zwischenzeitlich auch auf dem Rathausplatz statt. Es ist das längste Fest im Augsburger Land und dauert elf Tage. Beginn ist am Freitag, 10. Oktober, das Ende am Montag, 20. Oktober. Rund 20.000 Besucher werden wieder erwartet. Ein Jubiläum steht heuer ebenfalls an: 75 Jahre Kirchweih. Eine weit sichtbare Attraktion wird im Herbst allerdings fehlen: das Riesenrad. Der Betrieb war unrentabel, weshalb der Schausteller nicht mehr nach Gersthofen kommt.


Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden