Operationen an der Wirbelsäule sind per se Micro-Chirurgie, denn es geht um höchste Präzision auf kleinstem Raum. Aber es geht noch mehr: Bei der endoskopischen Operationstechnik werden Muskeln und Weichteilgewebe besser geschützt. Professor Dr. Balkan Cakir, Chefarzt der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie der Wertachklinik Bobingen, und der leitende Oberarzt Dr. Ivan Pantelić informieren am 4. Juni um 19.30 Uhr im Ferdinand-Wagner-Saal in Schwabmünchen über die Möglichkeiten der endoskopischen Wirbelsäulen-Chirurgie.
Weniger Blutverlust: In Schwabmünchen wird über Vorteile referiert
Die Patientinnen und Patienten haben weniger Schmerzen und erholen sich schneller. Bei jedem medizinischen Eingriff mit offenem Operationsfeld wird unweigerlich gesundes Gewebe verletzt. Bei der Wirbelsäule dient es dazu, die knöchernen Wirbelkörper zu erreichen, beispielsweise um sie zu versteifen. Im Gegensatz dazu wird bei der endoskopischen Technik die Muskulatur nicht durchtrennt, sondern nur vorsichtig aufgedehnt, um einen sogenannten Arbeitsschaft einzuführen. Dieser Arbeitsschaft ist ein schmales Rohr mit einem Durchmesser von rund 7,3 Millimetern. Der Chirurg erreicht das Operationsfeld durch diesen Arbeitsschaft. Nach der Operation zieht der Chirurg den Arbeitsschaft wieder zurück und die Muskulatur und das Weichteilgewebe gleiten in ihre Ausgangslage zurück. Ganz schmerzfrei ist auch das nicht. Aber die endoskopische Operationstechnik bietet enorme Vorteile: Der Blutverlust und das Risiko einer postoperativen Infektion sind deutlich geringer als bei offenen und mikrochirurgischen Techniken. Und Studien haben gezeigt, dass der Bedarf an postoperativen Schmerzmitteln sinkt. Deshalb werden Erkrankungen wie bestimmte Spinalkanalstenosen und Gelenkzysten sowie bestimmte Formen von Bandscheibenvorfällen in den Wertachklinken auf diese Weise operiert. (AZ)
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