Es wirkt, als wäre jemand mit dem Häcksler im Unterholz zugange gewesen. In der Königsbrunner Heide erstreckt sich ein 600 Meter langer Pfad der Zerstörung. Der Weg, welcher im Naturschutzgebiet des Stadtwaldes liegt, wurde auf einer Seite mit schwerem Gerät bearbeitet. Junge Bäume sind wie Streichhölzer abgeknickt. Einige Bäume sind an den offen liegenden Wurzeln verletzt. An einer Stelle reicht die Schneise zehn Meter in den Wald hinein.
Wie viel Wirtschaft ist vertretbar, ohne den Wald zu schädigen? Welche Arbeit ist nützlich und wo sollte man den Wald sich selbst überlassen? Laut Naturschutzgesetz sind Eingriffe zu unterlassen, welche das Landschaftsbild unnötig beeinflussen.
Königsbrunner Heide: Anwohner kritisiert Waldzerstörung
Reiner Mayr machte die Redaktion auf den Eingriff aufmerksam. Er empfindet ihn als Zerstörung. „Das ist das sinnloseste, was sie gemacht haben“, sagt er und zeigt dabei auf die größte Schneise: „Hier konntest du nicht laufen, soviel lag hier herum.“ Er sei hier seit 40 Jahren regelmäßig unterwegs, sagt Mayr.

Für das betroffene Gebiet ist die Stadt Augsburg zuständig. Auf Anfrage der Redaktion teilte das Amt für Grünordnung mit: „Die untere Naturschutzbehörde war nicht über die durchgeführte Maßnahme informiert. Seitens der Forstverwaltung wurde auf Nachfrage angegeben, dass ein vorhandener Weg gemulcht wurde, der nicht mehr befahrbar war. Offensichtlich sind dabei leider einzelne Schäden entstanden.“ Es handle sich um eine forstliche Maßnahme, die genehmigungsfrei durchführbar sei.
Am Augsburger Eiskanal ereignete sich ein ähnlicher Fall. Gegen die Stadt Augsburg hat der gemeinnützige Verein Baumallianz Ende 2023 Klage eingereicht, weil die Mitglieder der Meinung sind, dass unnötig Bäume entfernt wurden.
Warum bringt man solche Geschichte überhaupt in die Zeitung. Seit Jahren lese ich solche Artikel in der AZ. Anwohner beschweren sich über angeblich Waldzerstörung. Der Stadtwald umfasst über 2000 ha. Und hier wird über einen freigeschnittenen Weg geschimpft. Oder regen sich hier die Anwohner nur auf, weil: „Hier konntest du nicht laufen, soviel lag hier herum.“ sie kurzzeitig nicht mehr auf "ihrem Weg" spazieren konnten. Es tut mir Leid, aber hier liegt immer der Hund begraben, Forstwege wurden angelegt um die Bewirtschaftung zu ermöglichen. Sie wurden nicht gemacht um als Spazierweg zu dienen, dass ist aber ein guter Nebeneffekt. Daher finde ich es immer ziemlich dreist, wenn Anwohner und Waldbesucher sich über Förster und Co. aufregen. Es wird oft vergessen, wer hier wo zu Gast ist.
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