Walkertshofen: Der Zither-Manä rockt auch mit 75 Jahren kein bisschen leise

Plus Der Zither-Manä rockt im ausverkauften Lagerhaus Walkertshofen - aber er hat auch ein politisches Statement und sorgt mit einer Pink-Floyd-Hymne für Gänsehaut.

VonMarcus Angele

Aus den blauen Augen blitzt immer noch die pure Freude, ja man spürt direkt, da sitzt ein immer noch junggebliebener, hellwacher Geist, der offen für alles ist und es liebt und auch lebt, die Menschen zu unterhalten: der Zither-Manä, gerade erst 75 Jahre alt geworden, rockte endlich nach drei Terminverschiebungen vor einem begeisterten Publikum im herrlichen Ambiente des Walkertshofer Lagerhauses. Aber er hat auch eine klare politische Meinung und möchte die Menschen zum Nachdenken animieren, was er gegen Ende mit "Die Gedanken sind frei" noch mal unterstrich.

Rock 'n' Roll auf der Zither? Klingt verwegen, aber einer beweist bereits seit 42 Jahren, dass dies wirklich gut zusammenpasst: Der Zither-Manä zeigte im Lagerhaus Walkertshofen sein ganzes Können, und die Zuschauer im ausverkauften Haus waren begeistert. Zuerst gab er eine kleine Kostprobe der "ursprünglichen" Zithermelodie, doch bald schon rockt er, was die Saiten hergeben und singt seine auf bayerisch geschriebenen Lieder dazu. Er versteht es exzellent, seine Musik mit genau der richtigen Prise Humor zu unterlegen, und erzählt zwischen den Stücken aus seinen Begegnungen und Entdeckungen aus 42 Jahren Bühnenleben. Im Stück "Coole Zeit" vergleicht er die Unterschiede zwischen früher und heute, und in seinem wohl berühmtesten Hit "Lago di Bonzo" nimmt er die Schickimicki-Gesellschaft am Tegernsee aufs Korn. Für einen großen Lacher sorgt er auch, als er aus einem im Jahr 1882 verfassten Leitfaden für die gute Frau vorliest. Diese von einem Pfarrer verfassten Tipps an die dem Mann gehorsam dienende Frau sind heute wirklich nicht mehr annähernd denkbar.

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