Musikalischer Adventskalender: Türchen 15: Kein Weihnachten ohne Mutter

VonGregor von Kursell

Katholiken und Protestanten sehen Maria auch in Weihnachtsliedern unterschiedlich.

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Weihnachten ohne Maria? Es wäre vielleicht übertrieben, den Song „Christmas without Mary“ von Charley Pride als modernes Marienlied zu bezeichnen. Die Frau, um die es geht, ist keine Heilige, sondern die Ehefrau oder Freundin. „Christmas without Mary won’t be merry this year“, klagte der Country-Sänger im Jahr 1970, Weihnachten ohne Mary wird dieses Jahr kein fröhliches Fest sein. Ob sie den Mann verlassen hat oder verstorben ist, bliebt im Dunklen. Es spielt in diesem Lied auch keine Rolle.

Maria tritt beim Krippenspiel in Erscheinung

Ob der Texter neben dem Wortspiel Mary/merry auch eine religiöse Anspielung im Sinn hatte? Weihnachten ohne Maria ist schließlich auch in einem viel tieferen Sinne unmöglich. Dabei ist die Muttergottes liturgisch beileibe nicht auf das Weihnachtsfest beschränkt. Ihre Feiertage verteilen sich in der katholischen Kirche über das ganze Jahr. Im Brauchtum zur Advents- und Weihnachtszeit tritt Maria vor allem in Krippenspielen in Erscheinung. In manchen Regionen Bayerns wandert sie im Advent beim „Frauentragen“ in Form einer Figur sogar von Haus zu Haus. Jede Familie, die dabei mitmacht, behält Maria für einen Tag in ihrem Haus und gibt sie danach weiter. Dieser Brauch verkehrt die vergebliche Herbergssuche in ihr Gegenteil. Alle Türen öffnen sich für die Gottesmutter – der arme Josef muss derweil sehen, wo er bleibt.

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