Türchen 8: Legenden um Luther
Der Reformator schrieb die ersten familientauglichen Weihnachtslieder.
Am Weihnachtsbaum brennen die Lichter, in der warmen Stube sitzt die Familie und feiert fröhlich den Heiligen Abend. Vater Martin Luther, seine Frau Katharina, die Kinder sowie Freunde und Verwandte. Etwas stimmt nicht an dieser Idylle, die in verschiedenen Varianten in Bildern festgehalten worden ist. Mal spielt Luther auf der Laute ein Weihnachtslied, mal krabbeln die Kleinsten auf seinem Schoß herum. Der Fehler ist immer der gleiche: der Baum. Zu Luthers Zeiten, im 16. Jahrhundert, war er noch nicht so weit verbreitet, wie romantische Lutherverehrer es sich im 19. Jahrhundert vorstellten. Manche von ihnen behaupteten gar, Martin Luther höchst selbst habe den Weihnachtsbaum erfunden. Schließlich, so meinen seine Bewunderer, war er nicht nur der große Erneuerer des Glaubens, er war auch der Schöpfer des Weihnachtsfestes wie wir es kennen. Da ist durchaus etwas dran, wenn auch manche Details der Phantasie späterer Jahrhunderte entsprungen sind.
Vor der Reformation gab es die Geschenke am Nikolausabend
Vor der Reformation bekamen die Kinder ihre Geschenke am Nikolausabend, und diesen mit der katholischen Heiligenverehrung verknüpften Brauch wollte Luther abschaffen. Er verlegte den Tag der Bescherung daher auf den Heiligen Abend und machte Weihnachten damit zum Familienfest. An dem Tag, an dem Gott den Menschen seinen Sohn geschenkt hatte, sollten nun auch die Kinder ihre Gaben bekommen. Das Weihnachtsfest, das sich bis dahin ausschließlich im Gottesdienst abgespielt hatte, öffnete er damit für häusliches Brauchtum und familiäres Musizieren.
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