Adam und Eva pumpten Trinkwasser
Das Wasserwerk beim Roten Tor wurde 1848 aufgerüstet. Bis 1879 arbeiteten dort Reichenbach’sche Brunnenmaschinen.
Augsburgs Trinkwassergeschichte ist Technikgeschichte: Das 1879 in Betrieb genommene Wasserwerk am Hochablass ist jetzt ein Technikmuseum von europäischem Rang. Das Besondere: Hier wurden vor 140 Jahren Pumpanlagen eingebaut, die ohne die üblichen Wassertürme für Druck im Leitungsnetz sorgten. Die gewaltigen Doppelpumpen sind ebenso erhalten wie die zehn Meter hohen Druckwindkessel, die auf damals neuartige Weise für den Wasserdruck sorgten. Jahrzehntelang kamen ab 1879 Fachbesucher aus aller Welt, um die „Augsburger Technik“ im Wasserwerk zu studieren. Bis Anfang Oktober 1879 war Trinkwasser innerhalb des Stadtgebiets in die Reservoirs in Brunnentürmen gepumpt worden. Von dort floss es aus dem obersten Stockwerk lediglich mit Eigendruck in ein verzweigtes Rohrnetz. Jeweils zehn Meter Fallhöhe im Turm ergaben ein Bar Druck in der Leitung. Als im Jahr 1846 im wichtigsten Wasserwerk beim Roten Tor einige der sieben Pumpanlagen ausfielen, drohten die Augsburger Prachtbrunnen trocken zu fallen.
Für einen solchen Notfall war jedoch längst vorgesorgt: Bereits 1820 ließ die Stadt vom königlich-bayerischen Salinenrat Georg Ritter von Reichenbach Pumpanlagen konstruieren und anfertigen. 60000 Gulden kostete diese anno 1820 allerneueste Wasserfördertechnik. Doch sie kam 28 Jahre lang nicht zur Anwendung. Solange die alten Pumpen einigermaßen funktionierten, wurden sie nicht ausgewechselt. Die Reichenbach’schen „Brunnenmaschinen“ lagerten 28 Jahre in einem Schuppen im Brunnenmeisterhof. Erst 1848 wurden sie eingebaut.
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