
CSU stürzt ab: Schlechteste Werte seit zwei Jahren

Exklusiv Für die CSU geht es klar bergab, während andere Parteien von der Schwäche der Christsozialen profitieren. Auch die Unzufriedenheit mit Markus Söder steigt.
Die CSU befindet sich im freien Fall: Wäre am Sonntag Landtagswahl, könnten die Christsozialen 35,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Im Vergleich zum Vormonat verliert die Partei von Ministerpräsident Markus Söder satte acht Prozentpunkte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, mit dem unsere Redaktion kontinuierlich die politische Stimmung im Freistaat untersucht. Für die CSU sind das die schlechtesten Umfragewerte seit zwei Jahren.
CSU-Generalsekretär Markus Blume wollte die Ergebnisse gegenüber unserer Redaktion nicht überbewerten: "Das sind Momentaufnahmen. Die aktuellen Werte sind eine Folge des Bundestrends. Wenn die CDU bundesweit knapp über 20 Prozent steht, ist der Abstand zur CSU trotzdem deutlich über 10 Prozent. Wir können uns nicht völlig abkoppeln. Dazu kommt auch eine gewisse Corona-Müdigkeit, die sich über das Land gelegt hat."
Von den Verlusten der CSU würden gleich mehrere Parteien profitieren. Zweitstärkste Kraft in Bayern bleiben die Grünen: 18,4 Prozent der Menschen im Freistaat würden ihr Kreuz bei den Grünen setzen - ein Plus von 0,7 Prozentpunkten. Die AfD kann um 2,7 Prozentpunkte auf 13,1 Prozent zulegen und wäre drittstärkste Kraft. Über ebenfalls große Zugewinne könnten sich die Freien Wähler freuen, die nun bei 10,2 Prozent stehen (plus 2,3 Prozentpunkte).
"Bayern-Monitor": Zufriedenheit mit Söder sinkt weiter
Ebenso wie auf Bundesebene erlebt die SPD auch in Bayern einen Aufwärtstrend: Die Sozialdemokraten kämen auf 10,1 Prozent - ein Plus von 2,5 Prozentpunkten. Nahezu unverändert bleibt laut Umfrage die FDP. 6,5 Prozent der Bayerinnen und Bayern würden ihr Kreuz bei den Liberalen machen (plus 0,2). Den Sprung in den Landtag weiterhin deutlich verpassen würde die Linke. Sie steht - wie schon im Juli - bei 2,8 Prozent.
Einen Umfragedämpfer muss auch Ministerpräsident Söder einstecken - auch wenn der verglichen mit seiner Partei weniger drastisch ausfällt. Während im Juli noch 49 Prozent der Menschen im Freistaat zufrieden mit Söders Arbeit waren, sind es nun noch 47,9 Prozent. Der Anteil derer, die unzufrieden mit dem Wirken des CSU-Chefs sind, steigt demnach deutlich auf 42,7 Prozent - ein Plus von fünf Prozentpunkten. Der Rest ist unentschlossen.
Über 30 Prozent sind mit Söder "sehr unzufrieden"
Die Umfrage zeigt: Söder polarisiert weiterhin sehr stark. Während rund ein Viertel der Bayerinnen und Bayern angab, "sehr zufrieden" mit der Arbeit Söders zu sein, zeigten sich 30,1 Prozent der Befragten "sehr unzufrieden" mit dem Ministerpräsidenten. Auch das will Blume nicht überbewerten: "Insgesamt ist die Zustimmung für Markus Söder - das zeigen alle Umfragen - ungebrochen", sagte er unserer Redaktion.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Bayerns Bevölkerung gewichtet. Für die erste Frage wurden im Zeitraum vom 06.08.2021 bis 20.08.2021 die Antworten von 3001 Teilnehmenden aus Bayern berücksichtigt, für die zweite Frage im Zeitraum vom 23.07.2021 bis 20.08.2021 die Antworten von 5007 Teilnehmenden aus Bayern. Der statistische Fehler liegt bei 3,1 Prozent für die erste und 2,5 Prozent für die zweite Frage.
Das ist unser Bayern-Monitor
Wir möchten wissen, wie Bayern tickt. In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey untersuchen wir in Umfragen, wie die Menschen im Freistaat über bestimmte Themen denken.
Was es mit unserem Bayern-Monitor auf sich hat, warum wir das Ganze machen und wie die Civey-Umfragen funktionieren, erklären wir Ihnen an dieser Stelle. Alle Informationen auf einen Blick finden Sie hier.
Zu den Fragen des Bayern-Monitors gelangen Sie auch hier:
Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre?
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit von Ministerpräsident Söder?
Welches dieser Themen ist Ihnen gegenwärtig besonders wichtig?
- Wie sicher fühlen Sie sich in Bayern?
Hinweis zu den Umfragen des Bayern-Monitors: Da wir mit unserem Bayern-Monitor die Stimmung in Bayern langfristig betrachten, laufen unsere Umfragen weiter. Es ist also möglich, dass sich die Umfrageergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt von den im Text thematisierten Ergebnissen unterscheiden.
Die Diskussion ist geschlossen.
Tja, das hat Herr Dr. Söder schon sich selbst zu verdanken. Irgendwann ist die Grenze mit Maskenskandal, einem ausgeprägten Egotrip, unmöglichem menschlichem Verhalten und schlechtem Coronamanagement auch bei den Gutmütigen erreicht. Härte ist die falsche Vorgehensweise, das zeigen schon schlicht die Zahlen. Intelligent steuern sieht auf jeden Fall anders aus. Irgendwann kommt die Gegenrechnung und das scheint allmählich der Fall zu sein.
Das ist wie auf einem schlecht geführten Bauernhof, wenn die Kühe bis zum Euter im Dung stehen, muss ausgemistet werden.
Wen wunderst auf Söders Hardliner Ego-Trip werden so langsam die wenigsten noch Bock haben.. Mit seiner Permanenten Stichelei gegen Ungeimpfte macht der sich halt auch nicht gerade viele Freunde bei mir in der Arbeit sinds wohl 50 60 % geimpfte der Rest wills halt nicht Punkt Sind ja jetzt nicht wenige Personen von denen den keiner mehr Wählt! Bin zwar geimpft aber ich auch nicht, solange der mit regelmäßigen Lockdowns und Schulschließung und ausgrenzungen anderst denkender Droht kann der ,,gute' sauber n Bach runter gehen!
rot-rot-grün unverändert bei 31% - das ist in Bayern seit Jahren relativ konstant.
Es geht hier nur um Verschiebungen im bürgerlich konservativen Spektrum.
Die CSU weiß ganz genau wo die Themen sind...
>> Söder-Pöbelei gegen Aiwanger
>> Überzogene FFP2 Maskenideologie im Alltag - bay. ÖPNV ist grauenhaft
>> fehlende Klarheit und Perspektive bei Corona und Schulen
>> mangelnde Kontrolle der Wirtschaftsaktivitäten von CSU Abgeordneten - Maskendeals
>> zu geringe Abgrenzung beim Thema Migration gegenüber den Grünen - wieder 80% Männer?
>> Populismus bei den Maßnahmen gegen den Klimawandel - Steuern rauf und dann?
Wen wunderts? Die einzige Antwort auf Corona ist zusperren, einsperren und Homescooling. Vom Dieselskandal redet ja schon Keiner mehr. Und vom staatlich verordnetem Zwangskredit für die Unterhaltungsbranche auf dem Rücken der Verbraucher auch nicht.
Mich wunderts insofern, daß doch einige mehr ihr Gehirn einschalten und sich nicht mehr alles gefallen lassen wollen. Es gab ja Zeiten da wurde CSU gewählt - egal was sie machten. Zugegeben bis 2000/2010 war das auch nicht schlecht. Aber nun denb obersten Gefängniswärter in Bayern spielen - da sind rote Linien mittlerweile meilenweit überschritten.
Hat etwas gedauert, aber es spricht sich langsam herum. Söder versucht die Grünen links zu überholen. Die Corona Politik ist mit anhaltenden Grundrechtseinschränkungen nicht mehr vermittelbar. Einige Bundesländer und Kommunen weichen bereits von der "heiligen Inzidenz" ab und definieren eigene Kriterien. Das nennt sich dann "Anregungen aus kommunaler Sicht an bayerische Staatsregierung"! Na wenn das mal keine Meuterei der CSU Bürgermeisterin Eva Weber ist?
"Erste Bundesländer wie Baden-Württemberg und Niedersachsen kündigten bereits eine Abkehr von der reinen Inzidenzbetrachtung bzw. eine Einbeziehung von weiteren Parametern zur Bewertung der Coronalage an." Schreibt die Stadt Augsburg :-)
https://www.augsburg.de/aktuelles-aus-der-stadt/detail/game-changer-impfungen-vorausschauende-massnahmen-im-hinblick-auf-vierte-welle
Natürlich wird die CSU ihre schlechten Umfragewerte auf die CDU schieben... . Fehler!! Jede Stimme weniger für die CSU hat sie sich selbst zuzuschreiben.