
Wie wichtig ist richtiges Sitzen in der Schule?

Ein Experte erklärt, woher Rückenbeschwerden kommen und worauf Schüler achten sollten.
Wer gerade sitzt, sitzt gesund, dachte man lange. Laut Bernd Thurner ein Irrglaube. Er ist Diplomsportlehrer für Prävention und Rehabilitation und Geschäftsführer des Therapie- und Trainingszentrums Friedberg.
Ursachen für Beschwerden: Als wichtigen Faktor nennt der Experte Stress, der sich negativ auf die Arbeitsplatzzufriedenheit und damit die Gesundheit auswirke. Das lasse sich auch auf die Schule übertragen. Er sagt, dass Rückenbeschwerden nicht nur mechanischer Natur seien. Er empfiehlt Bewegungspausen. Die seien stressreduzierend und versorgten das Gehirn mit Sauerstoff. Das unterstütze das Lernen und den Bewegungsapparat.
Der Rücken braucht Abwechslung
Tipps für Schüler: Thurner rät, nicht die aufrechte Sitzposition einzufordern. Heute wisse man: "Schlampiges Sitzen ist durchaus erlaubt". Es sei die Frage, ob Lehrer das wollen, "aber es wäre rein vom Rücken her der richtige Ansatz". Es gehe um Abwechslung. Schüler sollten "möglichst Sitzpositionen und Sitzdauer verändern", denn die Bandscheibe profitiere von Be- und Entlastung. Gehen und aktive Bewegungen, "bei denen man die Wirbelsäule dreht, beugt und streckt", eignen sich Thurner zufolge.
Was Lehrer tun können Der Experte empfiehlt, bewusst Zeit für Bewegungspausen einzuplanen und diese altersgerecht und motivierend zu gestalten. (slor)
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