
Nifo in Augsburg: Gaumenfreuden im früheren Kino


Whitaya Nimar serviert im Emelka-Gebäude in seinem Restaurant Nifo in Augsburg thailändische Spezialitäten.
Vor vielen Jahren strömten die Besucher in das Haus am Backofenwall, um Schmachtfetzen oder Action-Filme zu sehen. Auch heute tauchen die Gäste in den Räumen des ehemaligen Emelka-Kinos in eine andere Welt ein – und zwar in die der Gaumenfreuden. Wirt Whitaya Nimar lädt sie auf eine kulinarische Reise in seine thailändische Heimat ein. Und er erklärt ihnen bereits in den ersten Minuten gestenreich, was sein Lokal von anderen asiatischen Gaststätten unterscheidet.
Im Nifo gibt es nur ein kleines Angebot
Da ist zum einen die übersichtliche Speisekarte. Wer sich aus Hunderten von Nummern etwas aussuchen will, ist im Nifo fehl am Platz. Die Gäste können aus rund 30 Gerichten inklusive Suppen, Vorspeisen und Desserts wählen oder sich eine der Spezialitäten aussuchen, die alle paar Monate wechseln. Nach anfänglicher Verwunderung über das reduzierte Angebot hätten sich seine Gäste längst mit dem kleinen Angebot angefreundet, betont Nimar. „Bei uns wird jede Soße frisch zubereitet und die Erdnüsse fürs Sate werden eigenhändig gemörsert.“ Geschmacksverstärker sind für den Wirt ebenso tabu wie Verdickungsmittel – oder Eile. Die Currysoße werde eben so lange einreduziert, bis sie die gewünschte, sämige Konsistenz aufweist.

Der Wirt ist stolz auf die Einrichtung im Nifo
Stolz ist der 57-Jährige auf die Einrichtung seines Lokals. Mehr als ein halbes Jahr legte er selbst Hand an, um aus 42 Bierkästen ein Podest zu bauen. Die Treppe in den Keller verkleidete er mit einer Pagode. Die Bilder mit buddhistischen Motiven und die Beleuchtung stammen aus seiner Heimat. Auch wenn Nimar heute die Küche seinen thailändischen Mitarbeitern überlässt, überzeugt der zertifizierte Ausbilder, Masseur, Pantomime und Thaiboxer seine Gäste gerne mit Einlagen am Tisch von seiner Kochkunst. Wenn er für sie seinen geliebten scharfen Obstsalat namens Som Tam Pon Lah Mai zubereiten darf, strahlt der thailändische Wirbelwind übers ganze Gesicht.
Damit Nimar nicht übers Ziel hinausschießt, hat er eine deutsche Geschäftspartnerin. Elke Fontes steuerte bereits für das erste gemeinsame Lokal in Neufahrn die Buchstaben „FO“ ihres Namens bei. Sie spielt auch gerne die Vorkosterin, wenn es darum geht, thailändische Gerichte zwar nicht einzudeutschen, aber für europäische Gaumen verträglich zu machen. „Wir haben zehn Schärfestufen, bei Salaten sogar 20“, sagt Nimar.
Wer das nicht verträgt, bekommt die Speisen mild serviert. Auch Veganer werden satt, da sie auf die Flexibilität der Küche zählen können. Und wenn die Gäste noch ein zweites Getränk oder ein Dessert bestellen wollen: Der in jedem Tisch integrierte Knopf mit dem „Kellnerruf“ lässt Nimar, seinen Sohn Julian oder seine Tochter Jasmin rasch herbeieilen.

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