
Die "Harmonie" in Augsburg


Wie ein fränkisches Gericht dem Bistro "Harmonie in der Schillstraße im Augsburger Stadtteil Firnhaberau zum Durchbruch verhalf.
Wer ins Gastronomiegeschäft einsteigen will, der braucht einen langen Atem. So sieht das jedenfalls Christine Knoll, die Wirtin der „Harmonie“ in der Schillstraße in der Firnhaberau. In ihrem kleinen Lokal mit 30 Plätzen herrscht Wohnzimmeratmosphäre. An der Wand reihen sich die Kaffeekannen dicht an dicht. „Ich muss erst neue Regale aufhängen, damit ich die übrigen Exemplare auch so schön präsentieren kann“, sagt Christine Knoll und zeigt auf ihre 70 Kannen.
Das Lokal ist gut gefüllt, an den Bistro-Tischen sitzen die Gäste und unterhalten sich. Nicht nur untereinander, auch mit der Wirtin sind viele gut bekannt und Christine Knoll nimmt sich gerne Zeit für sie. „Für uns ist Christine die gute Seele der Harmonie“, sagen ihre Gäste.
Die Gäste empfahlen ihr, die "Harmonie" zu übernehmen
Die Stammgäste waren es, die für den Erfolg des Bistros verantwortlich sind. Denn dass das Lokal so gut besucht ist, war nicht immer der Fall. Aus gesundheitlichen Gründen musste die Wirtin ihren Beruf in einer Saunawelt an den Nagel hängen. Danach versuchte sie sich als Angestellte in einem Café in Neusäß. „Doch ich war das selbstständige Arbeiten gewohnt und nicht glücklich“, schildert sie.
Ihre ehemaligen Gäste aus der Saunawelt empfahlen ihr, die Harmonie in der Schillstraße zu übernehmen. „Voller Enthusiasmus ging ich ans Werk, renovierte und dann – blieben die Gäste aus“, erzählt sie von den Anfangstagen vor vier Jahren. Diese längere Durststrecke sei für sie ein Schock gewesen. „Hätte ich gewusst, auf was ich mich da einlasse, ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, die Harmonie zu übernehmen“, sagt Christine Knoll.
In der "Harmonie" gibt es Schäufele
Wieder waren es ihre treuen Bekannten aus der Saunawelt, die zu ihr kamen, sich den selbst gebackenen Kuchen schmecken ließen und auch für ihre Geburtstagsfeste das Lokal buchten. „Und eine Geburtstagsgesellschaft wünschte sich damals nicht nur Kuchen, sondern auch Schäufele“, erzählt Christine Knoll. Dieses Essen war der Durchbruch für die Harmonie. Einmal im Monat können sich die Gäste die Spezialität aus Franken im Mund zergehen lassen. Serviert wird das Schäufele mit Blaukraut und Knödel.

Wer es nicht ganz so deftig mag, der findet unter den frisch zubereiteten Speisen auch Elsässer Flammkuchen, die nach Originalrezepten zubereitet werden. Ein Geheimtipp sind Knolls Kalbsleber-Spezialitäten. „Es gibt sogar einen Kalbsleberstammtisch, der einmal im Monat zum Essen kommt.“
Neben der Standardkarte gibt es täglich kleine wechselnde Gerichte. Unter den Stammgästen sind auch Kässpatzen beliebt. „Wir kommen jeden Mittwoch und lassen uns die Spatzen von Christine schmecken“, sagen zwei Besucherinnen. Und weil die Kuchen der Wirtin noch am Abend frisch sind, gibt es ein süßes Stückchen obendrauf für die zwei Freundinnen.

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