
Die Traube in Fischach: Hier sind Kartoffeln der Renner


Das Kartoffel-Cordon-Bleu ist der Renner. Oder das Kartoffel-Trio: Die Traube in Fischach ist Mitglied im Kreis der schwäbischen Kartoffelwirte.
Das Kartoffel-Cordon-Bleu ist der Renner. Oder das Kartoffel-Trio. Das bestellen die Gäste im Gasthof „Zur Traube“ in Fischach am liebsten. Die Kartoffel ist dort besonders wichtig, schließlich gehören die beiden Wirte Karin und Peter Thoma zu den schwäbischen Kartoffelwirten.
Seit 21 Jahren gibt es gemeinsame Kartoffelaktionen von zehn schwäbischen Restaurants. Dazu gehören zum Beispiel die Kartoffelwochen, heuer vom 2. bis 17 Oktober, mit besonderen Speisekarten. „Wir sind keine Konkurrenten, es herrscht im Gegenteil ein großes Miteinander“, betont der 50-jährige Wirt.
Alle profitieren von der gemeinsamen Vermarktung: Weil der Verbund zum Beispiel einen Stand auf der Stuttgarter Tourismusmesse hat, bekommen die Fischacher häufig Besuch aus der baden-württembergischen Hauptstadt. „Andere finden uns über das Internet oder dank Mundpropaganda“ weiß Thoma. Das Wirtshaus gibt es bereits in der fünften Generation. 1897 hatte Berta Rehm das Anwesen gekauft, das 1873 vom ehemaligen „Judenhaus“ zur „Zapfwirtschaft“ geworden war. Peter Thoma hat „Die Traube“ von seinen Eltern übernommen.
Vor allem bei Radfahrern ist der Gasthof beliebt. Manche machen unterwegs von Augsburg nach Oberschönenfeld einen Stopp in Fischach. Ganze Gruppen fallen dann bei Karin und Peter Thoma ein. 80 Sitzplätze auf der Terrasse, 160 im Saal, je 36 im Wintergarten, im Nebenzimmer und noch mal 40 Plätze in der Gaststube reichen dann oft nicht aus. Deswegen empfiehlt der Wirt den Gästen zu reservieren. Denn Familienfeiern wie große Geburtstage oder Hochzeitsfeiern gehören am Wochenende zum Hauptgeschäft in der Traube. Unter der Woche landen neben vielen Stammgästen auch Monteure oder Vertreter in Fischach, die Traube hat 25 Betten und besondere Mittagsgerichte. „Auch Hochzeitsgäste übernachten gerne hier“, erzählt Peter Thoma.
Die Lebensmittel stammen vorrangig aus der Region. „Aber auch der Kartoffelbauer ist irgendwann ausverkauft“, erklärt Thoma und lacht. Dann geht es zu größeren Gemüsehändlern in Augsburg. Das Ehepaar Thoma, seit 2005 verheiratet und beide gelernte Köche, hat schon verschiedene Kartoffelsorten ausprobiert. „Aus der lila Sorte kann man Chips machen, etwa zur Garnierung“, sagt Peter Thoma.
Aber am meisten verarbeitet er doch die „Sissi“. Das Kartoffelkonzept kommt auch bei Vegetariern oder Veganern an, weiß er. Gerade bei großen Familienfeiern gibt es immer wieder Menschen, die auf Fleisch oder alle tierischen Produkte verzichten wollen. Und der Wirt selbst, was isst der am liebsten? „Ich esse alles. Aber besonders gerne Schnitzel. Mit Kartoffelsalat.“
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