Dynamo Dresden: Wie der Osten seine Fußball-Seele verkaufte
Plus Dynamo Dresden war in der DDR einer der erfolgreichsten Fußballvereine. Nach der Wende folgte wie bei vielen anderen Ost-Klubs der Absturz. Was macht das mit den Fans?
Diese Geschichte beginnt am Dresdner Elbufer im Jahr 1989. Kurz vor Weihnachten hielt Helmut Kohl, der erst eineinhalb Monate zuvor zum Kanzler der Einheit geworden war, eine Rede vor DDR-Bürgern, die bald BRD-Bürger sein würden. Es war die Zeit der großen Hoffnungen und der blühenden Landschaften. An diesem Dezemberabend in Dresden erreichten Kohl die ersten Misstöne. Einige Funktionäre des damaligen DDR-Meisters Dynamo Dresden wandten sich an den Kanzler und beklagten einen Ausverkauf ihrer Mannschaft. Bayer Leverkusen hatte sich die drei besten Spieler des Ost-Klubs gesichert: Torjäger Ulf Kirsten, der aktuelle Fußballer des Jahres Andreas Thom und der Kapitän der DDR-Mannschaft, Matthias Sammer, hatten Verträge beim Werksklub unterschrieben.
Calmunds Methoden "ein bisschen forsch"
Der damalige Manager Reiner Calmund hatte das Trio noch während des letzten Länderspiels der DDR über einen Unterhändler kontaktieren lassen, der sich als Fotograf akkreditiert und damit Zugang zur Ersatzbank der Mannschaft hatte. Calmund gibt heute zu, dass die Methoden damals "ein bisschen forsch waren". Das sah die Dynamo-Delegation ähnlich. Ihr Vorwurf: Das Vorgehen würde der westdeutschen Bayer AG als Sponsor und Namensgeber des Vereins nicht gut zu Gesicht stehen. Tatsächlich kontaktierte Kohl daraufhin den Vorstand des Konzerns, der wiederum bei Calmund vorstellig wurde. Am Ende war der Transfer von Sammer zu Leverkusen geplatzt, statt zu Bayer ging es für ihn zum VfB Stuttgart.
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