Das Update zum Ukraine-Krieg vom 20. Dezember
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Weihnachten soll bekanntlich die Zeit der Wunder sein: Bei einer Aktion für Menschen in der Ukraine im Landkreis Augsburg, gab es zumindest einen wunderbar riesigen Andrang. „Ein Geschenk weniger unter dem Christbaum, dafür eines in die Ukraine“, lautet das Motto der Aktion. Von Schwabmünchen über Augsburg bis nach Thierhaupten beteiligten sich so viele Menschen daran, dass über 1000 Weihnachtsgeschenke gesammelt werden konnten, berichtet Oliver Reiser. "Wir sind überglücklich und dankbar," sagt Heinz Schaaf, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Gersthofen, welche die Aktion angestoßen hatte.
Der Tag: Im russischen Bezirk Vurnarsky soll es zu einer Explosion an der Hauptgasleitung Urengoi-Pomary-Uzhgorod gekommen sein. Die Leitung läuft durch die Ukraine und versorgt auch Europa mit russischem Gas. Bilder einer meterhohen Gasfackel kursieren bereits auf Twitter. Mittlerweile sei der Brand gelöscht worden. Bei der Explosion sollen mindestens drei Menschen ums Leben gekommen sein, einer wurde verletzt. Bei den Toten soll es sich um Mitarbeiter gehandelt haben, die versuchten, die Leitung zu reparieren, bevor sie explodierte, wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet.
Der russische Digitalminister Maxut Schadajew sagte unterdessen, dass inzwischen 100.000 IT-Experten das Land verlassen hätten, allerdings weiterhin für russische Konzerne arbeiten würden. Insgesamt wird geschätzt, dass über eine Million Russinnen und Russen seit Beginn des Krieges aus dem Land geflohen sind, um einen Kriegseinzug zu verhindern.
In der letzten Sitzung des bayerischen Kabinetts in diesem Jahr wurde der zweite Teil des Härtefallfonds beschlossen. Dieser soll greifen, wenn die Maßnahmen des Bundes nicht mehr reichen, um eine Sperrung von Strom und Gas zu verhindern. Ziel sei es, dass niemand durch die gestiegenen Energiepreise im kalten sitzen müsse, sagt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. 600 Millionen hat der Freistaat dafür vorgesehen. Weitere fünf Millionen sollen in eine Ukraine-Winterhilfe fließen, um Stromgeneratoren, Transformatoren und Heizgeräte zu besorgen, wie Lukas von Hoyer berichtet.
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Die Lage: Nach dem Panzerdebakel appelliert Verteidigungsministerin Lambrecht am Dienstag erneut an die Rüstungsindustrie, dass es mehr Tempo bei der Instandsetzung geben solle. Sonst könne es zu einer Ausmusterung des Panzertyps kommen. Doch nach Recherchen der Bild droht bereits die nächste Blamage: Derzeit sei nur jede dritte Panzerhaubitze 2000 einsatzbereit.
Die FDP hält ihren Druck auf die Koalitionspartner SPD und Grüne für eine Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke aufrecht. Erst im Oktober sprach Kanzler Scholz ein Machtwort und verlängerte drei Atomkraftwerke bis zum 15. April 2023. Eine Verlängerung darüber hinaus gilt bei Energie-, Finanz- und Umweltexpertinnen und -experten als höchst umstritten.
Das Bild des Tages:
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am 300. Kriegstag überraschend in die hart umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut gereist. Dort zeichnte er Soldaten aus. „Er hat die vordersten Positionen besucht, Kämpfer mit Orden und wertvollen Geschenken ausgezeichnet", teilte Selenskyjs Sprecher mit. Der Besuch kommt vor allem deshalb so unerwartet, da Selenskyj erst am Vortag Bachmut als den "heißesten Punkt" an der Front bezeichnet hatte.
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(mit dpa)
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