Gegangen, um zu bleiben
Sebastian Priller sen. und jun. versuchten Beide ihr Glück außerhalb des Familienunternehmens. Heute vereint sie die Brauerei - und vieles mehr.
Halbes Gehalt, doppelter Spaß. Was nach einem Witz klingt, war tatsächlich Inhalt eines Vorstellungsgespräches. Sebastian Priller sen. saß damals sein Sohn Sebastian gegenüber. Dieser war in der Unternehmensberatung tätig und strebte nun doch an, im Familienunternehmen, der Brauerei Riegele, Fuß zu fassen.
„Ich habe sofort ja gesagt“, erzählt Sebastian Priller jun. Er war es leid, durch seinen Job mit 156 Flügen im Jahr kein privates Leben mehr zu haben. Das wurde ihm vor allem immer dann deutlich, wenn er sich in seiner Heimat Augsburg aufhielt und sich mit Freunden traf.
„Weniger Arbeit habe ich zwar jetzt in der Brauerei trotzdem nicht“, erzählt der 41-Jährige, „aber es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.“ Durch seinen Wechsel in den Brauerberuf hat er schließlich ein Stück Bodenständigkeit gewonnen. Und das ist es, was sowohl Sohn als auch Vater auszeichnen.
Ein unabhängiges Leben
Daneben verbindet die beiden der Hang, aus ihrem scheinbar vorgeschriebenen Leben auszubrechen. So versuchte nicht nur Sebastian Priller jun. sein Glück erst außerhalb des Familienunternehmens.
„Auch ich wollte mich unbedingt unabhängig aufstellen“, erzählt der heutige Seniorchef. Deshalb studierte er nicht nur Brauwesen, sondern auch Betriebswirtschaft. Zunächst war er bei Procter & Gamble im Marketing beschäftigt. Erst dann stieg er in das Familienunternehmen Riegele ein.
„Nachdem mein Vater gestorben ist, als ich elf Jahre alt war, habe ich mir vorgenommen, mein Leben zu leben“, berichtet der 66-Jährige. So war er in seiner Jugend mehrere Monate mit dem Rucksack in Indien und den USA unterwegs. „Von dieser ungebundenen Art zu reisen und den Erfahrungen, die ich in der Ferne gemacht habe, zehre ich noch heute“, berichtet Priller sen.
Der Beruf als Brauer
An seinem Beruf als Brauer schätzt er vor allem den Kontakt mit allen Gesellschaftsschichten. Das gleiche mag auch sein Sohn, der ihm 2005 ins Unternehmen mit oben beschriebenen Einstellungsgespräch folgte. Außerdem gefällt ihm, dass Entscheidungen bei Riegele auf kurzen Wegen getroffen werden und man „wirklich etwas bewegen kann“.
Beide sind absolute Familienmenschen, die mit Leidenschaft ihren eigenen Weg gehen und sich nicht ins gemachte Nest setzen wollten – auch wenn das womöglich die einfachere Variante gewesen wäre. So bereitete sich Priller jun. beispielsweise mit viel Herzblut auf die Biersommelier-Weltmeisterschaften vor. Im Jahr 2011 holte er den Titel.
Ein außergewöhnliches Hobby
Doch sein größtes Hobby hat nichts mit Hopfen zu tun: „Ich bin leidenschaftlicher Cresta- Fahrer“, berichtet Priller jun. Bei dieser Sportart, die dem Skeleton sehr ähnlich ist, stürzen sich die Sportler kopfüber eine Natureisbahn hinunter. Beim Grand National Cresta-Run, der laut Priller jun. mit einer Weltmeisterschaft zu vergleichen ist, belegte er den fünften Rang.
Auch diese Vorliebe scheint in der Familie zu liegen: „Mein Vater hat Cresta auch betrieben. Ich erinnere mich daran, dass der Sprecher bei einem Rennen, als ich 14 Jahre alt war, gesagt hat, dass ,Daddy Priller‘ wieder einmal schneller war.“ Das war ein Ansporn für den Jugendlichen.
Heute können die beiden darüber lachen. Denn das ist wohl die größte Gemeinsamkeit: Der Spaß, den sie bei dem haben, was sie tun. Und das Engagement für den Familienbetrieb.
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