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Mathe Unser

Foto: Sylvia Ehrenreich

Seit 19 Jahren werden Kirchen in Augsburg zum Lernort für Grundschulkinder. Den Grundstein für dieses einzigartige Projekt legte das Team um Ute Pätzel.

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Rennen, kriechen, hüpfen. Drei Dinge, die man eigentlich nicht in einer Kirche macht. Und doch gibt es Kinder, die man dabei regelmäßig in evangelisch Sankt Ulrich beobachten kann. Dann ist wieder Matheführung.

Im Jahr 1999 entstand das Projekt, bei dem Augsburger Kirchen zu neuen Klassenzimmern für Grundschulkinder umfunktioniert wurden. Jährlich lernen rund 6500 Schüler auf diese originelle Weise einen Teil des Schulstoffs der dritten oder vierten Jahrgangsstufe. Völlig gelöst vom regulären Unterricht tauchen sie in eine andere Welt ein. Der Kirchenraum bildet dabei den besonderen Rahmen.

Gleich zu Beginn der Führung heißt es erst einmal ein Gefühl für Formen und Flächen zu bekommen. Regina Wünsch, eine von 50 Ehrenamtlichen, hält dafür einlaminierte Kreise, Quadrate und Quader in die Luft. Anschließend dürfen die kleinen Mathematiker die Formen in der Kirche suchen. Ausgelassen hüpfen sie vom Dreieck zum Kreis und weiter vom Vier- zum Sechseck. Spielerisch lernen sie so die verschiedensten geometrischen Formen kennen und können diese gleich aktiv in der Kirch verorten.

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Räume werden erfahrbar

Als Nächstes steht der Grundriss von evangelisch Sankt Ulrich auf dem Plan. Wo befinden sich Altar und Orgel? In welcher Richtung ist Norden? Und wo genau steht eigentlich die Gruppe? Vieles, was für Erwachsene banal erscheint, fällt Kindern im ersten Moment schwer. Gerade, wenn es sich um räumliches Denken und theoretische Konstrukte handelt. Wer aber den direkten praktischen Bezug hat, kann sich im Raum umschauen, verschiedene Anhaltspunkte zur Hilfe nehmen und so verstehen, wo sich was auf dem Grundriss befindet.

Regina Wünsch und Dieter Ulrich nahmen an diesem Tag die Klasse unter ihre Fittiche. Beide zählen zu dem starken Team, das Ute Pätzel leitet. Sie ist dankbar für die Ehrenamtlichen, ohne die dieses Projekt nicht möglich wäre: „Jeder ist mit Herzblut bei der Sache und liebt die Arbeit mit den Kindern.“

Wünsch ist eine Helferin der ersten Stunde. Seit 19 Jahren ist sie an der Seite von Pätzel und nimmt die Schulkinder mit in die Welt der Mathematik. Als gelernte Schreinermeisterin hat sie viele der Holzutensilien angefertigt und repariert sie im Notfall auch. Überhaupt sind die meisten der Lernmaterialien in Eigenproduktion hergestellt worden. Egal, ob Kutten für das mittelalterliche Marktgeschehen, Modelle verschiedenster Gebäude aus unterschiedlichen Zeiten oder aber die nachgebauten Schreibpulte für die Schreibwerkstatt.

Auch bei der Matheführung nutzen die Kinder Selbstgebautes. Mit einem Messrad fahren sie in Zweierteams die Kirche ab und bestimmen so deren Länge. Vorher mussten sie schätzen, wie viele Meter es wohl von Altar bis Eingang sind. Anschließend werden die verschiedenen Ergebnisse miteinander in der Gruppe verglichen. Der Kontrollmoment spielt eine wichtige Rolle. Dann können die Schüler ihre Ergebnisse zusammentragen und erkennen mögliche Überschneidungen, aber auch Unterschiede zu ihren Mitschülern. Wünsch und Ulrich stehen dann mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen, wenn man mal nicht weiter weiß.

Alle neun Themenführungen haben den bayerischen Grundschullehrplan als Grundlage. Hier geht es nicht um Zeitvertreib oder Beschäftigungsmöglichkeiten. Alle sind als Lerneinheiten konzipiert und fügen sich in den Unterricht als flexible Bausteine ein. Ausgearbeitete Konzepte geben Inhalt und Ablauf vor.

Als ausgebildete Grundschullehrerin kennt sich Pätzel genau aus. Sie weiß, worauf Schwerpunkte gelegt werden müssen. Wichtig ist dabei, dass kein Kind zurückbleibt. Jede Klasse ist bunt gemischt – mit Schülern, die ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Die Führungen sind darauf ausgelegt. Schließlich sollen alle mit einem guten Gefühl sowie einem Lernzuwachs zurück in die Schule gehen.

Jedes Kind fördern

Gestartet hat damals alles mit drei Themen und insgesamt 25 Führungen für ein Schuljahr. Seitdem ist das Projekt kontinuierlich gewachsen, sodass jährlich mehrere hundert Veranstaltungen angeboten werden. Während der Anmeldephase dauert es nur wenige Stunden, bis alle Termine für die Führungen an die Klassenleiter und ihre Schüler vergeben sind. Dann heißt es ab auf die Warteschlange und hoffen, dass wieder jemand abspringt. Lehrer schätzen das pädagogische Konzept, auf dem das Projekt fußt. Sie wissen um den Aufwand und auch, dass alle Themen immer wieder auf Herz und Nieren geprüft werden.

Wie viel Arbeit hinter allem steckt, bekommen die Grundschulkinder nicht mit. Für sie ist es eine außergewöhnliche Schulstunde. Fernab vom täglichen Trott. Sie lernen Kirche in einem neuen Kontext kennen und setzen sich gleichzeitig mit einem Thema im Speziellen auseinander.

Römische Zahlen, geometrische Figuren und ein neues Raumverständnis sind nach den eineinhalb Stunden kein Problem mehr für die Schüler. Einen echten Höhepunkt erleben sie am Ende noch einmal. Was das ist, wird hier nicht verraten. Schließlich sollen sich alle über dieses besondere Geheimnis freuen können.

Weitere Infos im Internet: www.erlebnispaedagogik-kirche.de

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