2:2 gegen Oranje: Hockey-Herren vor WM-Halbfinale
Neu Delhi (dpa) - Titelverteidiger Deutschland steht bei der Hockey-Weltmeisterschaft in Indien dicht vor der Halbfinal-Qualifikation. Im Duell der Erzrivalen erkämpfte sich der WM-Champion von 2002 und 2006 in Neu Delhi ein 2:2 (0:1) gegen Tabellenführer Niederlande (10 Punkte).
Als Zweiter der Gruppe A haben die Deutschen das Weiterkommen damit weiterhin selbst in der Hand. Am 9. März genügt der verjüngten Elf von Bundestrainer Markus Weise (8) ein Sieg über Neuseeland (6), um die Vorschlussrunde sicher zu erreichen, zumal der mit 9:2 gegen Kanada siegreiche Verfolger Südkorea (7) gegen "Oranje" antreten muss. Die Tore für die DHB-Auswahl erzielten Oliver Korn (44.) und Jan-Marco Montag (63.).
"Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel gegen einen der Favoriten gemacht. Wir hatten eine tolle Einstellung und hätten sogar einen Sieg verdient gehabt", sagte Weise nach dem spannenden Match. Dass es kein Happy End gab, ärgerte Benjamin Weß: "Wir sind super enttäuscht, hatten Chancen, direkt ins Halbfinale zu gelangen. Wenn man sechs Minuten vor Schluss führt und nicht gewinnt, ist es sehr ärgerlich." Trotzig ergänzte er: "Gegen Neuseeland schaffen wir das dann noch."
In der Gruppe B hatte Europameister England (12) tags zuvor als erstes Team das Halbfinale erreicht. Die Briten setzten sich 3:2 gegen Gastgeber Indien durch und gewannen auch ihr viertes WM-Spiel. Als souveräne Tabellenführer sind die Engländer nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen. Gute Chancen auf das zweite Semifinal-Ticket hat Australien (9) nach dem 2:0 gegen Spanien (6).
Gegen die Niederlande stand erneut Tim Jessulat als Vertreter von Stammtorwart Max Weinhold zwischen den Pfosten. "Tim hat seine Sache bisher gut gemacht", lobte Weise den Hamburger, der das 4:3 gegen Argentinien mit starken Paraden festgehalten hatte. Gegen das Oranje-Team war der 30-Jährige jedoch machtlos, als Wouter Jolie (23.) die zweite Strafecke vollstreckte. Jessulat konnte den strammen Schuss lediglich hoch ins Tor lenken. Seine Vorderleute taten sich wie schon gegen Argentinien schwer. Abstimmungsschwierigkeiten im Aufbauspiel waren unübersehbar und auch der Abschluss vor dem gegnerischen Tor klappte noch nicht. So ließ in der von Taktik bestimmten Begegnung Philip Witte (19.) die beste deutsche Einschussmöglichkeit vor der Pause ungenutzt - eine Riesenchance.
Nach dem Wechsel zog die DHB-Elf das Tempo an. Und nachdem Witte (38./40.) erneut zweimal knapp gescheitert war, erlöste Korn - von Gegenspieler Robert van der Horst bedrängt - die Deutschen, als er ein schönes Zuspiel von Christoph Menke im Gehäuse von Guus Vogels unterbrachte. Nun ging es auf dem Feld hin und her, gab es Chancen hüben wie drüben, nun war es endlich das erwartete Spitzenspiel. Vorne lief es nun deutlich schwungvoller, hinten stand Jessulat erneut seinen Mann. Und als nach Martin Häners Lattenschuss Montag zum 2:1 abstaubte, war der Sieg nah. Doch als Jessulat einmal nicht ganz im Bilde war, nutzte Teun de Nooijer (65.) dies eiskalt zum 2:2.
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