Alles muss raus: Der FC Schalke 04 im Selbstzerstörungs-Modus
Mit Christian Gross muss der nächste Trainer gehen, auch vier andere Funktionsträger müssen gehen. Das einzig Positive: Der FC Schalke plant nun für Liga zwei.
Der Podcaster Max-Jacob Ost brachte die Situation beim FC Schalke 04 via Twitter auf den Punkt. "Schalkes Abstieg ist wie ein Gemälde von Hieronymus Bosch: Wo man auch hinsieht, es ist grotesk, erschreckend und dystopisch."
Andere witzelten, wer angesichts des Fünffach-Rauswurfs in Gelsenkirchen überhaupt noch sei und die Befugnis habe, jemanden herauszuschmeißen. Oder dass die Einstiegsfrage bei "Wer Wird Millionär", die Schalke-Trainer in dieser Saison chronologisch zu ordnen, langsam unlösbar werde.
Der FC Schalke 04 präsentiert sich in allen Ebenen desaströs
Tatsächlich ist es unfassbar, wie sich ein Verein in allen nur denkbaren Bereichen als nicht konkurrenzfähig präsentieren kann. Dass vor dem Spiel gegen Stuttgart vermeintliche Führungsspieler – ein Status, den sich in der Spielzeit kein S04-Profi sportlich erarbeitet hat – gegen den Trainer revoltierten, ist bezeichnend.
Eben jene Spieler zeigten während der 1:5-Pleite gegen den VfB, dass eine Revolte wegen ihrer Leistungen ebenso angebracht wäre. Schalke wird wohl als einer der schlechtesten Absteiger aller Zeiten in die Bundesliga-Geschichte eingehen, zahlreiche Negativ-Rekord sind noch drin.
Der FC Schalke ist finanziell angeschlagen, sportlich desaströs und in der öffentlichen Darstellung ein Falls fürs Fremdschämen. Sportlich scheint der Abstieg kaum noch abwendbar zu sein – insofern mag es sogar stimmig sein, dass Personen wie der ohnehin scheidende Sportvorstand Jochen Schneider von ihren Aufgaben entbunden wurden. Denn perspektivisch muss nun alles auf einen Neustart in der 2. Liga ausgerichtet werden.
Das Beispiel HSV zeigt, wie schwierig es in der 2. Liga wird
Dass dieser schwer genug ist, zeigt aktuell der Hamburger SV, der gerade seinen dritten Anlauf in Richtung Wiederaufstieg in die Bundesliga nimmt. Doch nicht nur sportlich muss sich Schalke neu aufstellen: Wenn irgendwann wieder Fans in die Stadien dürfen, wird der Verein die gesammelte Wut der Fans zu spüren bekommen. Schon in den Zeiten, in denen es sportlich noch lief, war das Verhältnis zwischen Klubführung und Anhängerschaft nicht das Beste.
So bleibt von diesem Wochenende vorerst nur eine Erkenntnis: Schalke trennt sich von allem. Und von der Bundesliga.
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