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Zweiter Weltkrieg
03.09.2014

Als Wien deutscher Meister wurde

Trotz des Zweiten Weltkriegs rollte in Deutschland der Ball. Mit dem Fußball sollte ein Stück Normalität demonstriert werden. Doch im Laufe der Kriegsjahre wurde das immer schwieriger. Auch unmittelbar danach bestimmte der Krieg noch den Fußball, wie auf unserem Bild aus München zu sehen ist.
Foto: dpa/obs

Lange versucht das Nazi-Regime, im Fußball eine Kulisse großdeutscher Normalität aufrechtzuerhalten. Das gelingt bis 1944, nur im letzten Kriegsjahr wird nicht um Titel gespielt.

Geliebt hat Adolf Hitler den Fußball nie. Dennoch besuchter er am 7. August 1936 zum ersten Mal ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Als Deutschland bei den Olympischen Spielen in Berlin gegen den Außenseiter Norwegen antrat, ging es nicht nur um das Weiterkommen – der Welt sollte auch die Überlegenheit der Nation gezeigt werden. „Der Führer ist ganz erregt“, notierte Propagandaminister Joseph Goebbels in sein Tagebuch. Am Ende des Spiels war Hitler erbost. Der erwartete Triumph blieb aus, die Deutschen hatten 0:2 verloren.

Auch wenn sich Hitler nie so recht mit dem Fußball anfreunden konnte – der Möglichkeit, ihn als Propagandainstrument zu nutzen, war er sich bewusst.

Der Fußball hatte 1939 das Turnen überholt

1939 war der Fußball in Deutschland ähnlich populär wie heute. Etwa eine Million Menschen waren in Fußballvereinen aktiv. Damit hatte der Fußball sogar das Turnen überholt, das bis Anfang des 20. Jahrhunderts die dominierende Sportart gewesen war. „Dementsprechend hoch war der Zulauf zu den Spielen“, erklärt Dr. Nils Havemann, Sporthistoriker der Universität Stuttgart.

Doch wie beinahe alles in Deutschland blieb auch der Fußball vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nicht unberührt. „Die Auswirkungen waren sofort spürbar“, sagt Havemann. Ein Länderspiel gegen Schweden wurde abgesagt, für wenige Wochen setzte die nationale Meisterschaft aus. Die ersten Fußballer mussten in den Krieg ziehen. Alle Sportler, die nicht als „uk“ (unabkömmlich) oder „gvh“ (garnisonsverwendungsfähig Heimat) eingestuft worden waren, wurden in die Wehrmacht berufen.

Viele Spieler wurden zunächst vom Kriegseinsatz verschont

Glück hatte nur, wer in der höchsten Spielklasse, der Oberliga, spielte. „NS-Größen versuchten, ihre lokalen Vereine zu schützen, damit sie weiterhin erfolgreich sind", sagt der Historiker.

Glaubt man Havemann, spielte vor allem der FC Schalke 04 eine gesonderte Rolle. Schon vor dem Ausbruch des Kriegs galt der Revierklub als Liebling der Nazis. Die Konsequenz: Die Mehrzahl der Schalke-Spieler wurden vom Kriegsdienst verschont. „Man geht davon aus, dass sich der Verein sehr stark bei lokalen Größen eingesetzt hat, um seine Spieler zu schützen.“ Ob dabei auch Bestechungsgelder im Spiel waren, sei allerdings nicht erwiesen.

Schalkes Meistertitel: wohl auch durch den Krieg begünstigt

Dadurch, dass einige Fußballer vom Kriegseinsatz verschont geblieben sind, konnte der Spielbetrieb in der Heimat aufrechterhalten werden. „Bis 1941 gab es kaum Einschränkungen für den höherklassigen Fußball“, sagt Havemann. Zumindest nicht offensichtlich. Denn auch im Sport gab es einen Einfluss der Nationalsozialisten. So wurden Ergebnisse von Spielen „massiv beeinflusst.“ Nutznießer sei auch hier der Revierklub Schalke gewesen, sagt der Experte. „Es gibt Anzeichen, dass Schalke zu seinen Meistertiteln verholfen wurde.“

Je weiter die Kriegsjahre fortschritten, desto deutlicher wurden die Änderungen im Fußball. So wurden besetzte Gebiete wie Österreich, Tschechien und das Elsass in die „großdeutsche Liga“ eingegliedert. So kam es auch, dass 1941 Rapid Wien deutscher Meister wurde.

Zudem nahmen immer mehr Luftwaffensportvereine (LSV) und Wehrmachtssportvereine (WSV) am Ligabetrieb teil. Ein Beispiel dafür ist der LSV Mölders Krakau, der nach einem der höchstdekorierten Soldaten der Luftwaffe benannt wurde.

Erst in den späteren Kriegsjahren, wurden immer mehr Spieler eingezogen. Als Ersatz wurden Senioren und Jugendliche eingesetzt – der Spielbetrieb sollte schließlich weitergehen. „Der Bevölkerung wurde damit eine gewisse Normalität simuliert“, sagt Havemann. Damit seien auch die „komischen Ergebnisse“ ab 1941 zu erklären: Ein „13:1“ war zu dieser Zeit nichts Außergewöhnliches.

Bis 1944 ging es um die deutsche Meisterschaft

Doch selbst mit diesen „Notmannschaften“ wurde ein Spielbetrieb ab 1941 immer schwieriger: Fußballfelder waren zerbombt oder wurden für andere Zwecke verwendet. Auch das Reisen innerhalb Deutschlands wurde immer gefährlicher. So seien vereinzelt auch Mannschaften Bombenangriffen zum Opfer gefallen. Der deutsche Meistertitel aber wurde dennoch bis einschließlich 1944 ausgespielt.

Fußballer hatten als Idole und lokale Helden einen besonderen Stellenwert. Sie erhielten einige Privilegien, wie Sonderheimaturlaub vor wichtigen Spielen oder sie wurden von besonders gefährlichen Fronteinsätzen verschont. Einer, der diesen Sonderstatus gezielt einsetzte, um Spieler zu schützen, war Reichstrainer Sepp Herberger. Es gelang ihm, das Regime davon zu überzeugen, dass er für Länderspiele einen großen Kader und lange Vorbereitungszeit benötige. Herberger griff die Idee des Propagandaministeriums auf, dass auch der Fußball die Überlegenheit Deutschlands in der Welt symbolisieren könne.

Doch dazu seien eben Siege notwendig. So konnte Herberger vor Spielen der Nationalmannschaft mit einem 44-köpfigen Kader zwei Wochen trainieren. Hans von Tschammer und Osten, in der Regierung für den Sport zuständig, nannte diese Praxis „Heldenklau“. Nach der Schlacht um Stalingrad war damit Schluss. Ab der Kriegswende 1942/43 galt für alle Kicker Tschammers neue Lösung: „Meine besten Sportler sollen auch des Führers beste Soldaten sein.“ Zwanzig Nationalspieler verloren daraufhin in den letzten Kriegsjahren ihr Leben.

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