Am Ende gibt’s die rote Jeansjacke
Reinhold Beckmann verabschiedet sich von der ARD-Sportschau
Als erwachsener Mann eine rote Jeansjacke zu tragen, galt sogar in den modisch eher unorthodoxen 90er Jahren als gewagte Aktion. Reinhold Beckmann machte das Kleidungsstück als Moderator des Sportformats „ran“ auf Sat.1 aber sogar zu seinem Markenzeichen. Dahinter steckte nur zu einem Teil ein fragwürdiges Verhältnis zu Farbkombinationen im allgemeinen und Mode im speziellen. Das neue Sportfernsehen, das Beckmann prägte, wollte frecher, moderner und in jeder Hinsicht unkonventionell sein. Mittlerweile gelten Schwenks auf die Zuschauertribüne zum Standard der Fußballberichterstattung. Beckmann selbst wird ab sofort nicht mehr Teil des Sportfernsehens sein: Am Samstagabend hatte Beckmann zum letzten Mal den TV-Klassiker „Sportschau“ präsentiert.
Der 61-Jährige will sich nun ausschließlich seiner Karriere abseits des Sportplatzes widmen – unter anderem der Reportagereihe #Beckmann, die in der ARD zu sehen ist. Vom Sport-Publikum verabschiedete er sich auf seine Weise. Kurz vor dem Ende der Übertragung sagte Beckmann: „Jetzt ist es so weit, ich mach hier nicht den Seehofer – keine Angst, kein Rücktritt vom Rücktritt.“ Die Nachfolge Beckmanns ist bereits geklärt: Zur neuen Saison wird Jessy Wellmer, die bereits sonntags die „Sportschau“ moderiert, das Team komplettieren. Zu den Moderatoren gehören weiterhin Gerhard Delling und Matthias Opdenhövel. Zum Abschied überreichte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky eine rote Jeansjacke an Beckmann – was sonst. (eisl)
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