Die Stadt rief und trotz des glumperten Donnerstages kamen fast alle, die eingeladen waren. Am Donnerstagabend fand im Goldenen Saal des Rathauses das mittlerweile schon traditionellen Treffen der Augsburger Spitzensportler statt. Die Kommune ehrte ihre besten Athleten, die Augsburger Sportjournalisten wählten die Sportler und die Mannschaft des Jahres.
Die Auszeichnungen der Stadt übergaben Oberbürgermeister Kurt Gribl und der neue Ordnungs- und Sportreferent Dirk Wurm. Franz Neuhäuser und Herbert Schmoll vom Verein Augsburg-Allgäuer Sportpresse ehrten Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres im Prunkzimmer der Stadt. Bei den Teams setzte sich erwartungsgemäß wieder der FC Augsburg durch, Boxerin Nikki Adler verteidigte bei den Frauen ihren Titel, während es bei den Männern eine Überraschung gab. Zum Nachfolger von FCA-Mittelfeldchef Daniel Baier, der vor einem Jahr ausgezeichnet wurde, wählten die Sportjournalisten Lukas Fettinger, den Skaterhockeyspieler vom TV Augsburg. Das Votum für das Skaterhockey-Ass war sicherlich eine Überraschung.
Sportler des Jahres: Lukas Fettinger
"Lukas Fettinger ist einer der überragenden Skaterhockeyspieler in Europa. Ihn zeichnen seine Schnelligkeit und Athletik aus. Er ist ein echter Torjäger." Das sagt Bundestrainer Manfred Schmitz (Duisburg) über den 25-jährigen Stürmer des Bundesligisten TV Augsburg, der 2014 einmal mehr Top-Torjäger und Top-Scorer der Bundesliga wurde und dabei mit 110 Punkten (74 Tore/36 Assists) einen neuen persönlichen Rekord aufstellte. Europapokalsieger und Deutscher Vizemeister mit dem TVA, sowie Europameister mit der Nationalmannschaft waren 2014 weitere Meilensteine.
Augsburgs Sportler des Jahres 2015
Die Jury: Abgestimmt haben in diesem Jahr 23 Mitglieder des Vereins Augsburg Allgäuer Sportpresse (VAS) und weitere Augsburger Sportjournalisten. Abgestimmt wurde wie folgt: Platz 1 = 5 Punkte; Platz 2 = 3 Punkte und Platz 3 = 1 Punkt.
Sportler des Jahres :1. Lukas Fettinger (Skaterhockey) 43; 2. Andre Hahn (Fußball) 39; 3. Paul Verhaegh (Fußball) 35
Sportlerin des Jahres: 1. Nikki Adler (Boxen) 83; 2. Sarah Irmler (Handball) 42; 3. Melanie Pfeifer (Kanuslalom) 30
Mannschaft des Jahres: 1. FC Augsburg 98; 2. TSV Haunstetten (Handball) 51, 3. TV Augsurg (Skaterhockey) 35
Die Wahl zum Augsburger Sportler des Jahres 2014 ist eine Anerkennung seiner Leistungen und ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere. In 98 Länderspielen (davon 46 bei den Junioren) schoss der Lehramtsstudent, der am 16. Februar seinen 26. Geburtstag feiert, bereits 93 Tore und bereitete 51 vor. Erreicht hat Augsburgs so erfolgreicher Sportler eigentlich schon alles. Er trug mit seinen Toren wesentlich zum zweimaligen Europapokal-Gewinn des TVA bei, wurde mit der Mannschaft zweimal Deutscher Meister und dreimal Vizemeister, sowie einmal Deutscher Pokalsieger.
Sportlerin des Jahres: Nikki Adler
Das hat bisher noch keine Sportlerin oder ein Sportler geschafft. Bereits zum dritten Mal in Folge ist Nikki Adler Augsburgs Sportlerin des Jahres. Mit deutlichem Vorsprung gewann die Boxerin auch in diesem Jahr die Wahl. Die 27-jährige, kroatischer Abstammung, hat sich deutschlandweit einen Namen gemacht und hat bisher alle vier Weltmeister-Titel der vier wichtigsten Boxverbände im Supermittelgewicht eingesammelt.
Im vergangenen Jahr gewann sie im russischen Krasnodar gegen Gifty Amanua Ankrah aus Ghana Titel Nummer vier. Aber auch vor ihrer Profikarriere war Adler, die im bürgerlichen Namen Nikolina Orlovic heißt, erfolgreich. Insgesamt fünfmal (2004, 2007, 2008, 2009 und 2010) wurde sie deutsche Meisterin bei den Amateuren. 2008 besiegte sie im Finale die heutige Mittelgewichtsweltmeisterin Christina Hammer. Aber auch außerhalb des Ringsgibt Nikki Adler eine gute Figur ab. Ihre Fans konnten sich davon in der Fernsehsendung "Das perfekte Dinner", das beim Sender Vox ausgestrahlt wurde, überzeugen.
Mannschaft des Jahres: FC Augsburg
Es kam, wie es nicht anders kommen konnte. Der FC Augsburg sicherte sich wieder ganz überlegen den Titel als Mannschaft des Jahres. Wie schon in den vergangenen Jahren. Denn der steile Höhenflug der Augsburger Kicker um Trainer Markus Weinzierl und Manager Stefan Reuter fand in den vergangenen zwölf Monaten seine Fortsetzung. Die Saison 2013/14 schloss der Bundesligist auf Rang acht ab, verfehlte die Qualifikation für den Europäischen Wettbewerb nur um einen Punkt.
Eine Steigerung schien nicht mehr möglich zu sein. War sie aber doch. Denn was die Mannschaft in der laufenden Spielzeit bietet, das übertrifft die Erwartungen aller noch so großen Optimisten im Lager des FCA. Das Team spielt derzeit in der Spitzengruppe der Bundesliga mit, verblüfft Woche für Woche mit außergewöhnliche Leistungen. Doch nicht nur Punkte und Tore überraschen, auch das sympathische Auftreten der Augsburger Fußball-Protagonisten kommt aller Orten sehr gut an. Dies alles hat die Konkurrenz längst registriert.
Auch Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Für ihn ist FCA die große Überraschung. Er glaubt, dass die Mannschaft, wenn sie so weitermacht, eine echte Chance hat, sich sogar für die Champions League zu qualifizieren oder zumindest für die Europa League. Doch bei den so gelobten hält man den Ball noch flach. oll, ref, wla