Am Dienstag findet die Halbfinal-Serie zwischen Augsburg und München ihren Höhepunkt und ihr Ende. Beide Mannschaften stellen einen neuen Rekord in der DEL auf.
Ja, der Knochen ist angebrochen und, ja, der Augsburger Spieler schnürt am Dienstag trotzdem wieder die Schlittschuhe. Sind schließlich Play-offs im Eishockey. Während andere Sportler über die schier unmenschliche Belastung von ZWEI Spielen in EINER Woche, der berühmt-berüchtigten englischen Woche, stöhnen, verzieht der Eishackler keine Miene. Erst wenn er den Kopf unter dem Arm trägt wird es kompliziert, das Trikot überzuziehen.
Als die Panther 2012 an den Kölner Haien in den Play-offs scheiterten und die Saison beendet war, wollte sich der Sportreporter von Stürmer John Zeiler per Handschlag verabschieden. Der Amerikaner winkte nur mit einem gequälten Lächeln. Der Grund: Die Hand war auf ihre doppelte Größe angeschwollen, weil der Daumen gebrochen war. Kurz zuvor hatte Zeiler mit Isolierband die Handschuhe an seinen Stock gewickelt, um den Schläger irgendwie festhalten zu können. Und gespielt.
AEV gegen München - das sind über 500 Minuten Eishockey
In der jetzt schon denkwürdigen Halbfinalserie zwischen Augsburg und München beharken sich der deutsche Meister und der älteste Eislauf-Verein Deutschlands mit Leidenschaft und Ausdauer. Bereits vor dem finalen Duell um den Einzug ins Endspiel am Dienstag in München steht fest: Es wird mit über 500 Minuten Spielzeit die längste Play-off-Serie aller Zeiten in der Deutschen Eishockey-Liga. Zwei Mal ging es mit über 100 Minuten in XXL-Verlängerungen. Nach sechs Duellen AEV – EHC sind 444:46 Minuten absolviert. Die 500er Marke wird auf jeden Fall geknackt. Den bisherigen Rekord stellten Frankfurt und Iserlohn im März 2008 mit 480:32 Minuten auf. Die Augsburger Panther steuern ebenfalls auf eine rekordverdächtige Saison zu. Die Rechnung bisher lautet: acht Vorbereitungsspiele + 52 Hauptrunden-Partien + 13 Play-offs = 73 Einsätze.
Die AEV-Profis Drew LeBlanc, Matt Fraser und Jaroslav Hafenrichter haben sie alle absolviert. Den Münchnern steckt obendrein die Champions Hockey League in den Knochen. Das hinterlässt Spuren, doch jetzt gelten die drei T: Tarnen, tricksen, täuschen. Müdigkeit? Gibt es nicht. Verletzungen? Keine. Niemals eine Schwäche offenbaren – das sind die Play-offs.
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Es ist interessant zu lesen was diese Sportler leisten! Einige spielen ja noch die WM im Mai. Ich muss immer an unsere hochbezahlten Fussballer der Bundesliga denken..ausser jammern ist da nicht viel!!
Es ist immer schlecht, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.