Verletzung kann TSG Augsburg nicht stoppen
Im letzten Saisonspiel muss Top-Spieler Thanesh Veerappan aufgeben. Trotzdem bleibt der Regionalligist in der Rückrunde ungeschlagen.
Was hätte das für ein letzter Spieltag für die TSG Augsburg in der Badminton-Regionalliga Südost werden können. Wenn alles optimal gelaufen wäre, hätte die TSG im letzten Saisonspiel in eigener Halle am Sonntag gegen den BC Offenburg den Sprung in die Aufstiegsrelegation zur 2. Bundesliga gelingen können. Es war alles angerichtet für ein mitreißendes Finale. Die TSG hatte alle fünf Spiele nach der Weihnachtspause gewonnen, Tabellenführer Geretsried geschlagen und nur noch zwei Punkte Rückstand auf Geretsried und einen auf Offenburg. Doch schon am Samstag war klar: Daraus wird nichts.
Der mit einem Punkt vor Offenburg und zwei Punkte vor der TSG liegende Tabellenführer TuS Geretsried hatte sich beim 6:2-Auswärtssieg beim TSV Neuhausen-Nymphenburg keine Blöße gegeben. Das sonntägliche Match beim Vorletzten OSC München war eigentlich nur Formsache. Und so kam es auch: Geretsried gewann mit 8:0 und geht nun in die Aufstiegsrelegation, Offenburg blieb Zweiter und die TSG Augsburg Dritter.
„Trotzdem haben wir Grund zum Feiern“, wollte sich Teammanager Kim Mayer die Freude nicht vermiesen lassen. „Es ist das beste und auch jüngste Regionalligateam der letzten zehn Jahre.“
Für die TSG erlosch das kleine Fünkchen Aufstiegshoffnung schon am Samstagnachmittag. 2:1 hatte die TSG nach zwei Männerdoppel und dem Frauendoppel zu Hause gegen den BSV Eggenstein-Leopoldshafen geführt, als der malaysische Top-Spieler Thanesh Veerappan im ersten Einzel stürzte und sich an der Rippe verletzte. Veerappan hielt trotz Schmerzen durch, verlor aber mit 13:21, 8:21. Am Ende hieß es 4:4. Es war der erste Punktverlust der TSG in der Rückrunde.
Notarzteinsatz drohte
Das Rennen um Platz eins war schon entschieden, dennoch schenkten sich die TSG und Offenburg am Sonntag nichts. Das TSG-Frauendoppel Verena Beil und Verena Krug gewann im dritten Satz und auch Robin Fiedler und Veerapan zwangen die favorisierten Offenburger Brüder Lukas und Jonas Burger in den entscheidenden dritten Satz. Doch beim Stande von 5:5 rutschte Veerappan wieder aus, fiel wieder auf die Rippen, blieb liegen und rang nach Luft. Zehn Minuten war die gesamte Partie unterbrochen, ein Notarzteinsatz drohte, ehe Veerappan sich langsam wieder erhob. An Spielen war aber bei ihm nicht mehr zu denken. Er musste aufgeben. Es drohte eine klare Niederlage. Doch Robin Fiedler, Verena Beil und Nachwuchsspieler Tobias Geißenberger, mit einem überraschenden Dreisatzsieg über Simon Discher, retteten das 4:4. „Das Tobi gegen den amtierenden süddeutschen U22-Meister gewonnen hat, ist saustark“, jubelte Teammanager Mayer überschwänglich.
Mit Geißenberger,18, Jakob M. Schilling, 17, und Marco Pousada, 18, setzte die TSG in dieser Saison bewusst auf den eigenen Nachwuchs. Das Konzept ging auf: „Wir wollten nur die Klasse halten und haben jetzt bis zuletzt um den Aufstieg mitgespielt. Wahnsinn!“, sagt Mayer. Auch Spitzenspieler und Mannschaftsführer Robin Fiedler zog ein erfreuliches Fazit: „Das war wirklich nicht zu erwarten. Das Highlight war natürlich der 5:3-Sieg in der Rückrunde in Geretsried.“
Dauerspieler Fiedler selbst hat nach 27 Partien im Einzel und Doppel und der Bilanz von 23 Siegen und nur vier Niederlagen vom Badminton erst einmal die Nase voll. „Ich stell’ meinen Schläger jetzt sicher drei Wochen in die Ecke.“ Doch den Jura-Referendar und Mannschaftsführer wird Badminton weiter beschäftigen. Der Umzug der Leistungsbadminton-Spieler weg von der TSG hin zum Post SV (wie berichtet) steht an. TSG-Badminton-Abteilungsleiter Ralf Grosschadl, der mit der medialen Berichterstattung über die Trennung nicht zufrieden ist, will zu diesem Thema nicht mehr viel sagen: „Es wird auch weiter Badmintonsport bei der TSG geben, halt nicht mehr in der Regionalliga.“
Mayer hingegen will so bald wie möglich beim Post SV BadmintonSpitzensport präsentieren. Der neu gegründeten Badminton-Abteilung steht Mayer selbst vor. Das Umfeld bei der TSG in Lechhausen bot für den umtriebigen Mayer, der seit kurzem auch Geschäftsstellenleiter des Bayerischen Badminton-Verbands ist, und seine ehrgeizigen Plänen nicht mehr die richtige Umgebung. Beim Post SV mit seiner neuen Sportanlage sieht er hingegen viel mehr Freiraum für seine Ideen.
Ab Herbst soll auf dem Sport-Campus im Pferseer Sheridan-Areal, der gerade erstellt wird, an einer erfolgreichen Zukunft gearbeitet werden. Mayer ist voller Tatendrang: „Unsere zweite und dritte Mannschaft steigen wohl auch auf. Alle unsere Planungen sind aufgegangen.“ Der Zweitliga-Aufstieg war ja gar nicht eingeplant. Noch nicht.
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