„Bei den Männern gibt es sogar Zuwachs“
In Bayern stehen große Umstrukturierungen an. Der bisherige Bezirkschef Fischer skizziert die Folgen
Seit dem 1. Mai ist im bayerischen Tischtennissport nichts mehr, wie es über Jahrzehnte war. Die 63 Kreise wurden aufgelöst, aus bisher sieben werden in Bayern künftig 16 Bezirke. Am Wochenende finden in Mauerstetten (bei Kaufbeuren/Schwaben Süd) und Wertingen (Schwaben Nord) die konstituierenden Versammlungen statt. Wir sprachen mit dem bisherigen Bezirkschef von Schwaben, Johann Fischer (Untermeitingen), der diese Funktion seit 2000 innehatte.
Mit einer Strukturreform krempelt der Bayerische Tischtennis-Verband den Spielbetrieb um. Was sind dafür die Gründe?
Dafür gibt es einige. Etwa die unterschiedliche Größe der Kreise oder organisatorische Ursachen, wie etwa Lehrgänge für Fachwarte zu organisieren. Durch die neuen Strukturen fallen die Kreise weg, das heißt, dass künftig weniger Verwaltungsarbeit anfällt. Zudem wurde es immer schwieriger geeignete Mitarbeiter, gerade im Nachwuchsbereich, zu finden. Da benötigen wir künftig auch weniger. Außerdem ist es in Zukunft einfacher, Mannschaften bei Bedarf umzugruppieren. Starre Grenzen soll es nicht mehr geben.
Der Bezirk Schwaben wird geteilt, die acht Kreise aufgelöst. Wo verläuft die Grenze zwischen den beiden Bezirken im politischen Regierungsbezirk?
Die bisherigen Kreise eins bis vier bilden den Bezirk Schwaben Süd, fünf bis acht firmieren als Schwaben Nord. Die Trennungslinie ist bei Großaitingen im Landkreis Augsburg. Aus den Kreisligen werden Bezirksklassen, darüber wird in der Bezirksoberliga und der Bezirksliga gespielt, die bisherige Bezirksliga 1 ist die Landesliga. Sowohl im Norden, als auch im Süden haben wir je 108 Vereine.
Am Wochenende finden in Mauerstetten und Wertingen die beiden Bezirkstage statt. Gibt es überhaupt noch genügend ehrenamtliche Mitarbeiter in den Führungsebenen?
Ja, die gibt es. Ich werde für den Bezirksvorsitz im Süden kandidieren, im Norden tritt der bisherige Jugendleiter Jürgen Klauser an. Gegenkandidaten gibt es bisher nicht. Auch alle andere Posten können wir besetzen.
Viele Sportarten klagen über einen Rückgang der teilnehmenden Mannschaften am Spielbetrieb. Wie sieht es im Tischtennis zu?
Da muss man differenzieren. Bei den Männern gibt es sogar einen leichten Zuwachs, bei den Frauen nimmt die Zahl der Teams allerdings immer mehr ab. Im Nachwuchsbereich ist der Rückgang bei den Mädchen ziemlich groß. Das können wir allerdings durch ein Spielrecht für Mädchen in Jungenmannschaften etwas kompensieren.
Auch im Spitzensport hatte Schwaben mit dem ehemaligen Frauen-Europacup-Sieger Langweid und dem Männer-Zweitligisten Post SV Augsburg über lange Zeit zwei Aushängeschilder. Warum sind diese Zeiten vorbei?
Langweid spielt ja immerhin noch in der dritten Liga. Um weiter oben antreten zu können, fehlen offenbar die finanziellen Mittel. Ähnlich verhält es sich wohl auch beim Post SV. Interview: Herbert Schmoll
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