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Boxen WM-Kampf
05.12.2019

Box-Experte Hebel: "Andy Ruiz ist alles, was Anthony Joshua wehtut"

Moppelchen schlägt Modellathlet: Im Juni gelang dem krassen Außenseiter Andy Ruiz ein K.o.-Sieg gegen Anthony Joshua. Am Samstag steht in Saudi-Arabien der Rückkampf an.
Foto: Nick Potts/pa Wire, dpa

Exklusiv Andy Ruiz gelang mit seinem Sieg gegen Anthony Joshua eine der größten Überraschungen des Sports. DAZN-Experte Uli Hebel sagt: Für den Ex-Champ steht alles auf dem Spiel.

Andy Ruiz wurde im Vorfeld als "Dickerchen" verspottet und war im Juni nur als Gegner eingesprungen, weil der eigentliche Gegner infolge einer Dopingsperre suspendiert wurde. Sie haben den Kampf damals für DAZN kommentiert und werden auch bei der zweiten Auflage wieder für den Streaming-Dienst im Einsatz sein. Wie haben Sie den Kampf, den Ruiz überraschend gewann, in Erinnerung?

Uli Hebel: Nach der Absage gab es fünf potentielle Ersatzmänner, von denen vier ziemlich sicher nur Fallobst gewesen wären. Andy Ruiz war vorher nur wenigen ein Begriff. Diejenigen, die ihn kannten, wussten aber: Er kann Joshua durchaus gefährlich werden. Ich habe bei der Vorberichterstattung selbst noch gesagt, dass man Ruiz nicht unterschätzen sollte. Zugegeben: Das war nicht ganz vollherzig gesagt. Aber wir haben schon ein wenig damit gerechnet, dass Ruiz – wenn alles gut läuft – seine Chancen hat. Er hat eine sehr gute Amateurstatistik mit 105 Siegen und fünf Niederlagen. Er sieht zwar ein bisschen seltsam aus. Aber er ist alles, was Anthony Joshua weh tut.

Wie meinen Sie das?

Hebel: Für einen Boxer wie Joshua ist ein Box-Typ wie Ruiz Ruiz ein "Bad Guy". Er ist klein und pummelig, hat dafür aber viel Masse. Zugleich ist er unheimlich gut boxerisch ausgebildet, hat superschnelle Hände. Vor allem Dingen ist er jemand, der seinem Gegner den Weg abschneidet und permanent den Infight sucht. Seine Schläge prasseln mit einer hohen Frequenz auf den Gegner ein. Er hat Joshua damit im wahrsten Sinne des Wortes die Luft rausgelassen. Joshua kommt mit allen anderen Typen zurecht - mit einem Hooker, einem Straßenkämpfer wie das Ruiz ist, aber nicht.

Szenen des Kampfes zwischen Anthony Joshua und Andy Ruiz Jr. im Juni 2019.
8 Bilder
Anthony Joshua gegen Andy Ruiz: Bilder des ersten Kampfes
Foto: Nick Potts/PA Wire, dpa

Trotzdem sah es bis zur dritten Runde so aus, als ob alles seinen gewohnten Gang gehen würde. Ruiz war sogar einmal am Boden.

Hebel: Das ist der Klassiker im Boxen: Never hook with a hooker, also: lass dich nicht auf die Kampfweise eines Schlägers sein. Joshua hat in der Regel eine höhere Reichweite als jeder seiner Gegner und weiß genau, wann er seine Schläge zu bringen hat. Er überstürzt nichts, sondern wartet ab bis er den Kampf beendet. Und eigentlich dachte ich: Wenn er Ruiz einmal unten hat, ist es vorbei. Doch dann passiert das, was nicht passieren darf: Du gehst als der Boxer, der in der besseren Position ist, in den Infight.

Übertragen auf den Fußball, würde das bedeuten: Eine Mannschaft, die sonst ihr Heil in der Defensive sucht, rennt auf einmal blind nach vorne an?

Hebel: Es wäre eine Mannschaft, die an der Mittellinie angreift. Und das, obwohl sie die langsameren Spieler hat und kurz vor Schluss 1:0 führt. Eigentlich lautet da die Devise: Stell dich hinten rein und gut ist es.

Uli Hebel kommentiert auf DAZN Fußballspiele und Boxkämpfe
Foto: DAZN

Hat Joshua den Kampf nicht ernst genommen?

Hebel: Da habe ich schon länger die Vermutung. Er hat eine große Entourage, die ihn zu seinen Kämpfen begleitet - die haben alle, aber bei ihm ist es mir besonders aufgefallen. Sein Manager Eddie Hearn wollte ihn als neuen Ali inszenieren, als den Typen, der für alle anfassbar ist. Er lebt jetzt in Miami, wo es fast schon klassischerweise viel Ablenkung gibt. Bei all diesen Dingen ist mir etwas Konzentration verloren gegangen. Und dann gab es einen kurzfristigen Wechsel zu jemanden, der dir von seinem Stil her nicht gut tut - Ruiz eben. Ich denke, die letzten zwei Prozent bei der Einstellung waren nicht da.

Ist das diesmal anders?

Hebel: Das ist die große Frage, die Fight so spannend macht. Ich kann das nicht sagen. Wir können über viele Details auf der sportlichen Ebene sprechen. Aber entscheidend wird die Beinarbeit sein. Ich bin so gespannt, wie groß der Ring sein wird. Je größer er ist, desto eher kommt das Joshua zugute, der mit seiner Reichweite arbeiten kann. Ich bin mir sicher, dass sein Management im Vertragswerk alles dafür getan hat, um den Ring so groß wie möglich zu gestalten. Auch der Standort Saudi-Arabien ist diesmal neutral, weil beide darauf gedrängt haben, nicht in der Heimat des jeweils anderen zu boxen.

Der Face-off vor dem Rückkampf: Andy Ruiz (links) und Anthony Joshua.
Foto: Dazn, Westcott

Dass der Kampf in Saudi-Arabien stattfindet, wird kontrovers gesehen.

Hebel: Dieser Standort ist unanständig. Mit Blick auf die dortige politische Lage kannst du das nicht anbieten. Es ist klar, dass da viel Geld bezahlt wird, aber kann es das sein? Es wird eine seltsame Stimmung in der Halle sein, die zu so einem Kampf wahrscheinlich nicht passt. Es werden wahrscheinlich keine Frauen in der Halle sein. Und es gibt in den USA viele jüdisch-stämmige Boxjournalisten - die werden wohl nicht zum Kampf reisen können. Indem man die beiden dort boxen lässt, beteiligt man sich an der Propaganda des Landes.

Wie gehen Sie als Kommentator damit um?

Hebel: Ich werde diesen Marketing-Titel „Clash on the dunes“ nicht erwähnen. Und ich werde sicherlich auch einmal sagen, was ich von diesem Austragungsort halte. Das reicht dann aber auch, denn die Zuschauer werden diese deutliche Ansicht verstehen.

Wie bereiten Sie sich allgemein auf diesen Kampf vor? Die Ausgangslage hat sich ebenso geändert wie die Kämpfer selbst. Ruiz etwa hat 15 Kilo abgenommen.

Hebel: Ja, das stimmt. Beide Kämpfer haben weniger Gewicht. Bei Ruiz stellt sich jetzt die Frage: Ist er schneller, um Joshua eher den Weg abzuschneiden und mit Schlägen einzudecken? Oder ist es eher ein Nachteil, dass er weniger Masse hat? Für seinen Stil ist es ja wichtig, dass vor allem seine Hände und nicht seine Beine schnell sind.

Wahrscheinlich wäre Ruiz mit mehr Gewicht sogar besser.

Hebel: Wahrscheinlich, ja. Zumal es ja so ist, dass einem die Frische fehlt, wenn man kurz vor dem Kampf so viel Gewicht verliert.

Was erwarten Sie für einen Kampf?

Hebel: Joshua wird abhauen, ständig in Bewegung sein und versuchen, aus der Distanz zum Zug zu kommen. Das weiß auch die Ruiz-Seite. Sie werden versuchen, ihn zu stellen. Das ist ziemlich aufwändig für jemanden wie Ruiz, der offensichtlich kein Konditionswunder ist. Aber wie Ruiz mit 15 Kilo weniger boxt - das wissen wir nicht. Auch hinter Joshua steht ein Fragezeichen.

Ex-Weltmeister David Haye hat über Joshua gesagt, dass man die Auswirkungen der Niederlage erst dann sehen wird, wenn Ruiz ihn das erste Mal wieder am Kinn treffen wird.

Hebel: Ja. Joshua ist zum ersten Mal überhaupt k.o. gegangen. Alte Box-Weisheit: Du kriegst den K.o. nie aus dem Kämpfer raus. Lass Joshua mal diesen linken Haken kassieren, dann geht es los: Ist er stabil genug? Fängt er mit seinen Mätzchen an, wie im ersten Kampf? Ich bin sehr gespannt. Das ist die interessanteste aller Komponenten in diesem Kampf.

Je länger der Kampf geht, desto besser für Joshua - kann man das sagen?

Hebel: Nicht wirklich. Generell kommt eine längere Kampfdauer Joshua zugute. Aber zuletzt war er extrem auftrainiert, fast schon zu schwer. Deswegen tut auch ihm ein langer Kampf weh: Muskeln brauchen Sauerstoff - und es ist richtig hart, diese Muskelmasse mit Sauerstoff zu versorgen. Dieses Pendel kann in beide Seiten ausschlagen.

Für Joshua steht aber deutlich mehr auf dem Spiel.

Hebel: Allerdings. Wenn er verliert, dann war es vielleicht nur ein großer Hype um ihn. Klar wird er auch bei einer Niederlage noch Kasse machen. Aber wenn er nochmal gegen das „Dickerchen“ verliert, kann man ihn der breiten Masse im Boxpublikum nicht mehr als legitimen Schwergewichts-Champion verkaufen. Dann wird er als große Luftpumpe in die Geschichte eingehen.

Grenzenlose Freude: Andy Ruiz Jr. feiert den Sieg im Titelkampf.
Foto: Nick Potts/pa Wire/dpa

Damit wäre auch die Geschichte vom nächsten Muhamad Ali durch.

Hebel: Zumal Ali wie kaum ein anderer Boxer gezeigt hat, was es bedeutet, nach Niederlagen stärker zurück zu kommen. Es geht für Joshua darum zu zeigen, dass er ein echter Champion ist - und nicht nur jemand, der mal Weltmeistergürtel hatte. Er hat sich entschieden, mit seinem Trainer weiter zusammen zu arbeiten - und die beiden müssen liefern. Sie müssen eine neue Strategie ausarbeiten, denn es lag wirklich viel im Argen im ersten Kampf. Ich weiß auch nicht, ob ein Trainingslager ausreicht, um an den Kern ranzukommen. Wie verwundet Joshua tatsächlich noch von dieser Niederlage ist - das wissen wir alle nicht.

Was wäre, wenn Ruiz verliert?

Hebel: Vielleicht gar nicht so viel. Es gibt zwei Seiten – entweder wird er weiterhin ein gern genommener Gegner für größere Kontrahenten sein und damit Kasse machen können. Oder er wird gemieden, weil er für einige Boxer ein nicht kalkulierbares Risiko darstellt.

Sie kommentieren den Kampf nicht in Saudi-Arabien, sondern vom Münchner DAZN-Studio aus. Ist das nicht ein Nachteil?

Hebel: Ich finde es erst mal nicht schlimm, nicht in Saudi-Arabien zu sein (lacht). Der Vorteil als Privatperson ist es: Ich bin in meiner gewohnten Umgebung, ich habe keine Störfaktoren. Ich weiß, dass die Technik funktioniert und ich bin abends bei meiner Familie. Aber natürlich ist es immer vorteilhaft vor Ort zu sein, weil man mit anderen Journalisten, Referees oder Trainern sprechen kannst. Logischerweise siehst du am Ring auch mehr. Aber in München steht eben alles.

Anthony Joshua – Andy Ruiz Jr.: So sehen Sie den Rückkampf live im Stream

Der Rückkampf zwischen Andy Ruiz und Anthony Joshua startet am Samstag, 7. Dezember, um 21.15 Uhr. Übertragen wird der Kampf auf DAZN, der Streaming-Dienst startet seine Übertragung um 18 Uhr mit Vorkämpfen. Kommentator ist Uli Hebel. Er wird zusammen mit Bernd Bönte, Ex-Manager der Klitschkos und Andreas Selak vom Münchner Boxwerk, den Kampf analysieren. Alle weiteren Informationen zu dem Kampf Andy Ruiz jr gegen Anthony Joshua finden Sie hier.

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