Boxer Huck: Klitschkos ohne Verantwortung
Beim Skandal warviel PR dabei
Stuttgart Die beiden bulligen Security-Mitarbeiter hatten sich gut sichtbar links und rechts vom Podium aufgebaut: Die Bilder der Box-Schande vom vergangenen Samstag sollten sich vor dem nächsten WM-Kampf im Schwergewicht um keinen Preis wiederholen. Auch wenn sich Herausforderer Marco Huck und Weltmeister Alexander Powetkin am Mittwoch verbal attackierten, die Fäuste behielten sie bei sich. Das soll sich erst am Samstag ändern, wenn der Berliner Huck in der Stuttgarter Porsche-Arena (22.15/ARD) erster deutscher Weltmeister in der Königsklasse seit Max Schmeling vor 80 Jahren werden will.
Dabei kommt Huck und dem Russen Powetkin noch eine weitere Aufgabe zu: Sie sollen das Image des schwer angeschlagenen Profiboxens aufbessern. Nach der blutigen Prügelei der beiden Briten David Haye und Dereck Chisora in München im Anschluss an Chisoras Niederlage gegen Vitali Klitschko steht eine ganze Branche am Pranger. „Das war ein Tiefschlag fürs Boxen“, sagte Veranstalter Kalle Sauerland. Der Promoter bestätigte, dass Haye in Stuttgart auf der Gästeliste steht. „Er ist ein Freund. Natürlich lassen wir ihn rein“, sagte er. Haye ist aber wohl schon in den Urlaub nach Las Vegas geflogen, sein Kommen erscheint höchst unwahrscheinlich.
Sauerland erhob Vorwürfe gegen die Klitschko-Brüder als Veranstalter und ihren Manager Bernd Bönte. „Das war PR. Sehr, sehr verantwortungslos. Schon die Ohrfeige von Chisora beim Wiegen war inszeniert, um die Einschaltquote in die Höhe zu treiben“, behauptete Huck. „Sie hatten genügend Sicherheitsleute da, die das hätten verhindern können“, meinte auch Hucks Trainer Ulli Wegner. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.