
Sonntagmittag und Montag: Wie alter Käse zum Salami-Spieltag wird

In der Bundesliga wird ab der kommenden Saison auch am Montag und sonntags Mittag gespielt. Aufschrei! Dabei ist das irgendwas zwischen altem Kaffee und Käse.
Die Sportbild berichtet in ihrer neuen Ausgabe, dass ab der kommenden Saison pro Saison je fünf Spiele am Sonntag bereits um 13.30 Uhr angesetzt werden dürfen. Die Zeitschrift erweckt damit den Eindruck, dass es sich dabei um eine neue Nachricht handelt.
Wenig überraschend, springt die Bild auf den Zug auf. Berichtet von der Enthüllung des Schwesterblattes. Und vergisst nicht, darauf hinzuweisen, dass außerdem auch noch an fünf Montagen während der Saison ein Spiel angesetzt wird.
Das wiederum könnte die Bild aus einem Artikel erfahren haben, der sich seit dem 9. Juni im eigenen Archiv befinden dürfte. Auf jeden Fall ist er online abrufbar. In dem Artikel "So läuft die Bundesliga ab 2017"gliedert die Boulevardzeitung übersichtlich auf, wie sich die Anstoßzeiten ab der kommenden Saison im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten verändern. Dort heißt es unter anderem: "Der US-Konzern Discovery, zu dem der Sender gehört (Eurosport, Anmerkung der Redaktion), erwarb überraschend beim Verkauf der TV-Rechte durch die DFL die Freitagsspiele (30 Partien), fünf Begegnungen am Sonntagmittag (13.30 Uhr) und fünf am Montagabend (20.30 Uhr, alle Bundesliga).
DFL nimmt in vier Spielzeiten 4,64 Milliarden Euro ein
Dass ab 2017/18 Spiele auch sonntags Mittag und Montag ausgetragen werden, ist also keine Neuigkeit. Dass die Bild in ihrem heutigen Artikel den neuen Spielplan als "Salami-Plan" bezeichnet, ist aber selbstverständlich richtig.
Jeweils fünf Spiele pro Saison sind für die neuen Anstoßzeiten vorgesehen. Das bedeutet, dass es an zehn Spieltagen sechs unterschiedliche Anstoßzeiten gibt (Freitag, Samstag 15.30 Uhr und 18.30 Uhr, Sonntag 15.30 Uhr und 17. 30 Uhr sowie Sonntag 13.30 oder Montag 20.30 Uhr).
Der DFL kam die weitere Aufsplittung des Spieltags nicht ungelegen beim Verkauf der Bundesligarechte, schließlich gilt das Argument der Exklusivität als werthaltigstes. Ein Argument, das gewirkt hat. Schließlich bringen die Rechte für die vier Spielzeiten bis zum Ende der Saison 2020/21 insgesamt 4,64 Milliarden Euro und damit rund 85 Prozent mehr als bisher. AZ
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