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Unglaublich: Bei der Schach-WM 2018 in London endeten alle zwölf Partien bislang unentschieden. Fällt die Entscheidung heute im "Armageddon"-Modus?
Nach zwölf Unentschieden kommt es am Mittwoch zur Entscheidung: Im Finale der Schach-WM stehen bzw. sitzen sich Magnus Carlsen und Fabiano Caruana ab 16 Uhr unserer Zeit gegenüber, um im Tiebreak den Besten ihrer Zunft auszumachen. Dass es so weit kam, kann Caruana als ersten Teilerfolg werten, schließlich ging der US-Amerikaner als Außenseiter ins Finale von London. Jetzt warten drei Phasen, in denen die Entscheidung fallen wird: Vier Schnellschach-, bis zu zehn Blitzschach- und eine Armageddon-Partie. Der Gewinner einer dieser Phasen ist neuer bzw. alter Schach-Weltmeister.
Psychologischer Vorteil für Caruana im Schnellschach
Caruana muss über sich hinauswachsen, will er 17. Weltmeister des internationalen Schachverbands FIDE werden. Der Tiebreak beginnt mit vier Schnellschach-Partien, in denen jeder Spieler 25 Minuten Bedenkzeit hat, plus zehn Sekunden Bonus pro Zug. Wer dabei Vorteile hat, ist unter Experten umstritten – Carlsen gilt als spielerisch überlegen, Caruana befindet sich nach bislang souveränen Vorstellungen im psychologischen Aufwind.
Kommt es zum Blitzschach, heißt der Weltmeister wohl Carlsen
Sollte es nach den vier Spielen 2:2 stehen, heißt der neue, alte Schachweltmeister wohl Magnus Carlsen – zu stark ist der Norweger im Blitzschach, eine Disziplin, in der er schon dreimal Weltmeister wurde. Die Duellanten würden jeweils im Doppelpack bis zu zehn Blitz-Mini-Partien gegeneinander absolvieren, mit fünf Minuten Bedenkzeit pro Spieler und drei Sekunden Zeitgutschrift pro Zug. Gibt es nach zwei Spielen einen Sieger, ist derjenige Weltmeister. Falls nicht, werden erneut zwei Blitz-Mini-Spiele ausgetragen – und so weiter.
Armageddon: Schwarz reicht ein Remis zum WM-Titel
Für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass dann immer noch kein Schach-Weltmeister ermittelt worden ist, kommt es zum finalen Armageddon-Match. Hier bekommt Weiß fünf Minuten Bedenkzeit, Schwarz jedoch nur vier – schafft es Schwarz, das Spiel mit einem Remis zu beenden, reicht das zum WM-Titel. Da Unentschieden im Schach als „normales“ Ergebnis gilt, hat Schwarz im Armageddon klare Vorteile. Die Farben werden vor dem Spiel ausgelost.
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