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Skispringen
09.01.2012

Chancen auf Schanzen

Die Schweizerin Sabrina Windmüller hat Skispringen der Damen in Hinterzarten gewonnen. Foto: Hendrik Schmidt dpa

Erstmals fand in Deutschland ein Weltcup der Frauen statt. Das Interesse der Zuschauer war noch gering. Das könnte sich spätestens bei Olympia 2014 ändern

Mit ein bisschen mehr Zuschauern, sagt Joachim Zobel, habe er schon gerechnet. Seine Freunde – zu neunt sind sie am vergangenen Samstag in aller Früh im 230 Kilometer entfernten Oberstdorf gestartet – wundern sich auch darüber, dass außer ihnen nur zwanzig, dreißig weitere Besucher am Auslauf der Rothausschanze in Hinterzarten stehen. Vielleicht, wird gemutmaßt, liegt es am garstigen Winterwetter mit dem unangenehmen Wind. Oder an der frühen Startzeit – es ist kurz nach 9 Uhr, das Fernsehen hatte auf den Beginn im Morgengrauen gedrängt. Am Ende sind etwa hundert Fans da, am Sonntag, beim zweiten Springen kommen rund 400.

Die Oberstdorfer Fans, die sich Deutschlandflaggen umgehängt haben und mit ihren großen Kuhglocken ein richtiges Spektakel veranstalten, finden, dass, trotz aller widrigen Umstände, das erste Weltcup-Skispringen der Frauen auf deutschem Boden größeres Interesse verdient gehabt hätte. „Das Frauen-Skispringen“, meint Lukas Brutscher „ist nicht mehr aufzuhalten“. Joachim nickt zustimmend. Seine Schwester, erklärt er stolz, sei eine der 50 Athletinnen aus 13 Nationen, die heute starten.

Joachim war auch mal Skispringer, über ihn hat Veronika den Weg zur Schanze gefunden. Joachim selbst hat vor ein paar Jahren aufgehört. „Wegen der Arbeit“, sagt Joachim. „Weil er zu schlecht war“, flachst einer aus der Gruppe, und Joachim gibt ihm recht. Aber seine Schwester werde es zu was bringen, ist sich Joachim sicher. „Wenn sie bei Olympia in Sotschi dabei ist, dann fahre ich da hin“, schwört er.

Die Spiele 2014 in Russland – sie sollen ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Frauen-Skispringens werden. 2010, bei den Spielen in Vancouver, hatten 15 Springerinnen noch vergeblich versucht, die Aufnahme ins olympische Programm vor Gericht zu erstreiten. In Sotschi ist es so weit. Ein wichtiger Schritt, vor allem weil jetzt die nationalen Skiverbände mehr Fördergelder bereitstellen. Ebenso wichtig war die Entscheidung des Skiweltverbandes, in diesem Winter erstmals eine Weltcup-Serie auf die Beine zu stellen. Lillehammer war die erste, Hinterzarten ist die zweite Weltcup-Station, nachdem das Springen im nahen Schonach mangels Schnee ausgefallen war.

Das Drumherum hat sich mit dem Weltcup-Status verändert

Die Gegnerinnen sind die gleichen geblieben, erklärt die frisch geduschte Ulrike Gräßler im Mannschaftshotel, nach einem von Wind verwehten Springen, das im zweiten Durchgang abgebrochen werden musste und das die Schweizerin Sabrina Windmüller überraschend gewann. „Aber das ganze Drumherum hat sich mit dem Weltcup-Status verändert“, fügt die 24-Jährige hinzu. „Es ist jetzt dasselbe Umfeld wie bei den Herren“, sagt Anna Häfele, die mit am Tisch sitzt. Die Veranstalter würden sich noch mehr Mühe geben, sind sich die beiden erfahrensten deutschen Springerinnen einig. Auch die mediale Aufmerksamkeit sei ungleich höher. 40 Journalisten haben sich in Hinterzarten akkreditiert. Das Fernsehen ist da, sogar ein Kamerateam aus Japan. Und es gibt Preisgeld für die besten Fünfzehn. 3000 Schweizer Franken bekommt die Siegerin, bei den Männern sind es 10000 Franken.

Bundestrainer Andreas Bauer spricht von einer positiven Entwicklung und erinnert daran, dass es auch viele Skeptiker gab, als 1992 erstmals Biathletinnen bei Olympia in die Loipe gingen. „Heute gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Männer und Frauen, was das Interesse angeht.“ Seit vergangenem Frühjahr ist der Oberstdorfer, der vormals die erfolgreichen deutschen Kombinierer an der Schanze betreut hat, hauptamtlicher Cheftrainer der Skispringerinnen. Sein Vorgänger, Daniel Vogler, mit dem Bauer eng befreundet ist und der sich jetzt um den Nachwuchs kümmert, hat das noch nebenher gemacht, räumte mit dem Schneepflug die Straßen in Oberstdorf frei.

Auf die Frage, ob er denn ein Frauenversteher sei, antwortet Bauer mit einem Lächeln: „Ich möchte es werden.“ Ja, gibt der 47-Jährige dann zu, er habe sich schon ein wenig umstellen müssen. „Bei den Mädels“, erklärt Bauer, „muss man die Korrekturen etwas feinfühliger vorbringen als bei den Jungs. Aber wenn sie Vertrauen gefasst haben und ihnen der Sinn einer Sache einleuchtet, dann ziehen die das 100 Prozent durch.“ Bauer erzählt von einer Trainingseinheit im dichten Schneegestöber. Seine Springerinnen mussten zu Schaufel, Besen und Laubblasgerät greifen, um die Anlaufspur freizubekommen. „Es gab kein Murren. Bei den Jungs wäre das anders gewesen.“

Der Vergleich mit den Männern ist uninteressant

Bauer will an der Athletik, an einem dynamischeren Absprung arbeiten und wird von Leistungsdiagnostikern und Biomechanikern unterstützt. Nicht um den Unterschied zu den Männern zu verringern, sondern den Rückstand auf die beste Springerin, die Amerikanerin Sarah Hendrickson (die am Sonntag das zweite Springen gewann) wett zu machen.

Der Vergleich mit den Herren, betont Bauer, sei uninteressant. Weil man – anders als beim Fußball, wo die Männer einfach sichtlich schneller spielen würden – im Flug keine Unterschiede feststellen könne. Beim Weltcup in Lillehammer, als Frauen und Männer hintereinander starteten und die Skispringerinnen in den Genuss einer noch nie da gewesenen Zuschauerkulisse kamen, landete Andreas Kofler, der spätere Sieger, bei 98 Metern. Sarah Hendrickson sprang als beste Frau nur zweieinhalb Meter kürzer. „Dass Hendrickson mehr Anlauf hatte“, meint Bauer, „hat der Fernsehzuschauer doch gar nicht mitbekommen. Das ist unsere Chance.“

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