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Olympische Spiele
20.03.2020

Corona-Krise: Athleten fordern Absage von Olympia

Heide Ecker-Rosendahl findet die «Hinhaltetaktik» des IOC sehr bedenklich.
Foto: Andreas Gebert, dpa

2020 hätte ein Jahr sportlicher Großveranstaltungen werden können. IOC-Präsident Thomas Bach hält noch an Olympia fest. Doch die Sportler sind davon nicht begeistert.

Das Olympische Feuer wird am Freitag in Japan erwartet, bei Athleten erlischt die Flamme der Begeisterung für die Sommerspiele immer mehr. Der Traum jedes Sportlers ist durch die Coronavirus-Pandemie für viele zum Alptraum geworden. "Jeder Tag, an dem die Sportler nicht trainieren können, wird es schwieriger, dass faire Spiele stattfinden können", sagte Max Hartung, Vorsitzender des Vereins Athleten Deutschland. Dem für die Tokio-Spiele qualifizierten Säbelfechter fällt es wie vielen anderen schwer, Olympia abzuschreiben, weil es ein "Fixpunkt im Leben" sei.

Ruder-Weltmeister Schmidt: Sportler sind verunsichert

Marathonläufer Philipp Pflieger tat sich zunächst schwer, die Notwendigkeit zu erkennen, dass die Tokio-Spiele nicht wie geplant am 24. Juli eröffnet werden sollten. "Wenn eines in Stein gemeißelt ist: dann die Olympischen Spiele", habe er gedacht. Nun meint er: "Im Gegenteil: ich halte eine Verschiebung um ein bis zwei Jahre inzwischen nicht nur für realistisch, sondern für das Beste." Deshalb fordert der gebürtige Sindelfinger "ein dringend überfälliges Statement von Seiten des IOC, das sich an der Realität orientiert" und keine "inhaltslosen Durchhalteparolen" mehr. 

Richard Schmidt, Athletensprecher der Ruderer, fordert eine baldige, klare Ansage vom IOC.
Foto: Caroline Seidel, dpa

Auch Ruder-Weltmeister Richard Schmidt fordert vom Internationalen Olympischen Komitee eine zeitnahe Entscheidung, "weil ja alle Sportler weltweit, die sich vier Jahre lang für Olympia gequält haben, faire Wettkämpfe wollen", sagte das 32 Jahre alte Crewmitglied aus dem Deutschland-Achter den Ruhr Nachrichten. Dazu gehören auch nachvollziehbare Qualifikationen. "Aus mehreren Gesprächen habe ich herausgehört, dass manche Sportler verunsichert und teilweise wie paralysiert sind, weil sie nichts machen können", berichtet der Athletensprecher der deutschen Ruderer.

IOC-Mitglied Wickenheiser: Die Corona-Krise ist größer als die Olympischen Spiele

Skeptisch sieht ebenso Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul das Festhalten an der Austragung der Tokio-Spiele. "Ich fände das schwierig. Alleine schon aus dem Fairness-Gedanken heraus", sagte der 22-Jährige Mainzer der Allgemeinen Zeitung Mainz. Für Alexandra Wenk, zweimalige Olympia-Teilnehmerin im Schwimmen, ist unverständlich, dass das größte Sportereignis der Welt noch nicht abgesagt wurde. Sommerspiele in dieser Situation wären "absurd und völlig irrelevant", sagte die Münchnerin der Süddeutschen Zeitung

Klare Position gegen einen Austragung bezog als erstes IOC-Mitglied Hayley Wickenheiser. Sie bezeichnete die Coronavirus-Krise als "größer als die Olympischen Spiele". Wickenheiser gehört der Athletenkommission des IOC an und gewann mit Kanada viermal Olympia-Gold im Eishockey. Und sie weiß, wovon sie spricht: Als angehende Medizinerin arbeitet sie in der Notaufnahme. 

IOC-Präsident und Athletenchefin pochen auf die Durchführung der Olympischen Spiele

Bisher halten die japanischen Organisatoren, das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) trotz der fortschreitenden Coronavirus-Pandemie an ihren Plänen fest, Olympia (24. Juli-9. August) und Paralympics (25. August-6. September) wie vorgesehen auszutragen.

Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, hatte zuletzt nochmal bekräftigt, dass die Spiele in Tokio trotz der rasanten weltweiten Verbreitung des Coronavirus stattfinden sollen. Allerdings hatte der Funktionär gesagt, dass das IOC auf die Weltgesundheitsorganisation hören wolle.

Einmal mehr auf der Linie von IOC-Präsident Thomas Bach bewegt sich die Athletenchefin des IOC, Kirsty Coventry. Sie ermutigte in einer Telefonkonferenz mit 220 Athletenvertretern "weiter das zu tun, was sie tun", und betonte danach, dass die "Athleten zu den Spielen nach Tokio fahren" wollen. 

Thomas Bach hält an der Austragung der Olympischen Spiele immer noch fest. Damit ist er nicht allein.
Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE, dpa

Bach zeigte sich über diesen "konstruktiven Austausch" erfreut und versicherte, dass bei allen Erwägungen die Sicherheit und Gesundheit oberste Priorität habe. Der Fecht-Olympiasieger von 1976 bekräftigte, dass eine Entscheidung - Olympia ja oder nein - noch Zeit habe: "Wir haben noch mehr als vier Monate vor uns."

Verein Athleten Deutschland übt Kritik am Verhalten des IOC

Der Verein Athleten Deutschland kritisierte IOC und Internationales Paralympisches Komitees, "stur mit der Planung der Spiele" fortzufahren. In der Telefonkonferenz des IOC habe "große Unsicherheit" geherrscht. "Das IOC unterband jegliche Spekulationen über Alternativszenarien und kommunizierte auf Nachfrage auch keine Deadline für eine endgültige Entscheidung", hieß es weiter. 

Bisher hätten sich 57 Prozent der rund 11.000 Athleten für die Spiele in Japan qualifiziert. Bach versicherte, dass das IOC mit den internationalen Fachverbänden zusammenarbeiten wolle, um alle "notwendigen und praktischen Anpassungen an ihren jeweiligen Qualifikationssystemen vorzunehmen".

Sportrechtler Lehner fände Abhaltung der Olympischen Spiele paradox

Leichtathletik-Weltverbandspräsident Sebastian Coe will die Tokio-Spiele zwar auch nicht abschreiben, ist aber besorgt über die massiven Einschränkungen der Olympia-Qualifikation und sieht "keine Chancengleichheit" mehr gewährleistet, wie der Brite der englischen Zeitung The Times sagte. Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler aus Jena pflichtet ihm bei. "Ich sehe derzeit keine Grundlage für einen fairen sportlichen Vergleich - und das sollen die Olympischen Spiele sein", sagte er dem Sportbuzzer.

Plädiert für eine schnelle Absage der Olympischen Spiele: Michael Lehner, Vorsitzender der Doping-Opfer-Hilfe.
Foto: Christoph Soeder, dpa

Für den Sportrechtler Michael Lehner wäre eine zügige Olympia-Absage deshalb "ein Signal an die Welt", sagte der Jurist aus Karlsruhe dem Mannheimer Morgen. Man könne doch nicht die kleinen Fußballspiele absagen, über Ausgangssperren nachdenken, die Schulen und Unis schließen und meinen, "ich könnte im Juli Big Games machen." Und wenn die Spiele stattfinden würden, wäre es eine "Bastel-Olympiade".

Turner Toba: Faire Spiele sind nicht möglich

Auch Top-Turner Andreas Toba und Behinderten-Sportler Niko Kappel fordern die sofortige Verschiebung der Olympischen Spiele und der anschließenden Paralympics in Tokio. "Nach der für mich sehr berührenden Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel habe ich mir viele Gedanken gemacht. Angesichts der immer deutlicheren Ansagen der Politik, Medizin und Wissenschaft ist mir in den vergangenen Tagen klar geworden: Die Olympischen Spiele müssen verschoben werden", sagte der 29-jährige Toba der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. 

Laut Toba könnten "die Werte des Sports wie Fairness, Gleichberechtigung, Teamgeist, Respekt in der aktuellen Krise nicht aufrecht" erhalten werden. "Die internationalen Unterschiede, was die Trainingsmöglichkeiten anbelangt, sind einfach zu groß. Es kann keine fairen Spiele im Juli und August mehr geben." 

Kappel: Sportler sollten ihrer sozialen Verantwortung nachkommen können

Para-Kugelstoßer Kappel sieht es genauso. Eine vernünftige Vorbereitung sei unmöglich geworden. Zudem gebe es nun wichtigere Problem auf der Welt als den Sport, so sehr ihn eine Verschiebung schmerzen würde, sagte der 25 Jahre alte Paralympicsieger von 2016 der dpa. "Die Paralympics sind so nicht zu verantworten, weil es keine fairen Wettkämpfe mehr geben kann. Das sollte jetzt auch das IPC erkennen", erklärte Kappel. "Es muss jetzt eine Entscheidung her, damit sich auch die Sportler weltweit ihrer sozialen Verantwortung widmen können, frei vom Druck, den eigenen Traum einer erfolgreichen Paralympics-Teilnahme zu gefährden."

Die frühere Spitzen-Leichtathletin Heide Ecker-Rosendahl kann nicht nachvollziehen, dass die Olympischen Spiele in Tokio aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch nicht abgesagt sind. "Sie haben nur Angst um ihre Finanzen oder das Gesicht zu verlieren. Ich finde das sehr bedenklich", sagte die 73 Jahre alte Doppel-Olympiasiegerin von 1972 der Deutschen Presse-Agentur und kritisierte: "Ich finde es erstaunlich, wie wenig Rücksicht man auf die Athleten nimmt."

Ecker-Rosendahl sprach von einer "Hinhaltetaktik" für die Athletinnen und Athleten, für die keine normale Vorbereitung möglich sei. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München hatte Ecker-Rosendahl Gold im Weitsprung und mit der Sprint-Staffel sowie Silber im Fünfkampf gewonnen.

Boxsport-Verband-Sprecherin Apetz: "Ich sehe nicht, dass Olympia stattfindet."

Die Weltergewichtlerin und Athletensprecherin des Deutschen Boxsport-Verbandes, Nadine Apetz, hat sich für eine Verschiebung der Olympischen Spiele ausgesprochen. "Die Bedingungen für die Qualifikation sind momentan katastrophal, wir wissen nichts, und die Athleten sind auf unterschiedlichen Leistungsniveaus. Eine Verschiebung der Spiele wäre sportlich die beste Lösung", sagte die 34-Jährige aus Köln dem Spiegel. Apetz boxte zuletzt noch bei einem Qualifikationsturnier in London, das zunächst begonnen und dann wegen der Corona-Pandemie doch noch abgebrochen wurde.

Auf die Frage, ob sie es für realistisch halte, dass die Spiele "dieses Jahr" stattfinden können, sagte Apetz: "Nein. In den letzten Tagen hat sich vieles so schnell entwickelt. Wenn man liest, wie die Infektions- und Todesraten ansteigen werden, sofern man keine Maßnahmen ergreift, und welche Probleme dann auf das Gesundheitssystem zukommen. Sie müssen bedenken: Die Spiele sind ein Riesenevent, da sind Tausende Menschen beteiligt aus aller Herren Länder. Ich sehe nicht, dass Olympia stattfindet."

Sie gehe davon aus, "dass wir irgendwann die Nachricht erhalten werden, dass es verschoben wird", sagte Apetz. Das Internationale Olympische Komitee um den deutschen Präsidenten Thomas Bach müsse "in den nächsten Tagen eine konkrete Entscheidung treffen".

Kanu-Verbandchef zeigt sich optimistisch, dass Olympia stattfinden werde

Kanu-Verbandschef Thomas Konietzko hält das Festhalten des Internationalen Olympischen Komitees an den Sommerspielen in Tokio für richtig. "Stellen Sie sich vor, was das für ein positives Zeichen für die Welt wäre, wenn es uns gelingt, die Olympischen Spiele als erste Veranstaltung nach dieser weltweiten Krise stattfinden zu lassen", sagte der Spitzenfunktionär der Zeitung Neues Deutschland. Mit einem Erfolg von Olympia in Japan könne bewiesen werden, "was für eine verbindende Kraft Sport für eine Gesellschaft hat", sagte Konietzko.

Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, hofft weiter auf eine Austragung der Olympischen Spiele.
Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild, dpa

Konietzko sieht den Glauben an ein planmäßiges Olympia als "sehr optimistisch, aber das muss man im Moment sein. Es muss weitergehen", sagte der Präsident des Deutschen Kanu-Verbands. Es bestehe noch eine Chance, dass die Welt das Virus in den Griff bekomme. Eine Entscheidung über die Sommerspiele Ende April oder Anfang Mai sei möglich. Allerdings gab der 56-Jährige zu, die Chancen für eine Austragung der Tokio-Spiele würden "von Tag zu Tag" sinken.

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, rechnete dagegen mit einer schnelleren Entscheidung über eine Olympia-Absage als bisher angenommen. (dpa)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: EM-Absage wegen Corona ist eine Steilvorlage für Olympia

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