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13.05.2004

Csilla Batorfi ­ die "Herrin der Ringe"

Viertelfinale Europapokal, Müllermilch Langweid - Cartagena, Csilla Batorfi
Foto: Marcus Merk

Es gibt nur ganz wenige Sportlerinnen, nach denen schon zu aktiven Zeiten eine Straße benannt wird. Csilla Batorfi ist so eine Ausnahme. Die Gemeinde Langweid hat ihr bereits 1997 ­ anlässlich des ersten Europapokalsieges ­ einen Weg gewidmet. "Keine Champs-Elysees. Nur 50 Meter vom ehemaligen Rathaus bis zur Halle", wiegelt die Ungarin ab, die mittlerweile im 13. Jahr in dem 8000-Einwohner-Ort im Landkreis Augsburg lebt und Tischtennis spielt. In ihrer zweiten Heimat hat sich die 35-Jährige nicht nur den "Csilla-Batorfi-Weg", sondern auch den Beinamen "Miss Europacup" verdient. In die Geschichte des Tischtennis wird sie als "Herrin der Ringe" eingehen.

Seit das schnelle Spiel mit dem Zelluloidball 1988 die olympischen Weihen erhielt, ist sie alle vier Jahre dabei, wenn sich die Jugend der Welt trifft. In Athen zum fünften Mal. Das hat außer ihr noch keine Frau geschafft. "Die Chinesinnen kommen und gehen in schnellem Wechsel", erklärt Batorfi, warum in einer Sportart, die von den Asiaten dominiert wird, ausgerechnet eine Europäerin diesen Weltrekord hält: "Diese jungen Talente spielen um ihr Leben. Wer es durch unzählige Auslesen bis in die Nationalmannschaft geschafft hat, braucht sich keine finanziellen Sorgen mehr zu machen."

Csilla Batorfi spielt nicht, um zu leben. Sie lebt, um zu spielen. Der erste große Erfolg hat sie geprägt. "Als ich mit 17 Jahren in Prag Europameisterin geworden bin, habe ich erkannt, dass Tischtennis es wert ist, dafür zu leben." Daran hat sich bis heute nichts geändert. Im Gegenteil: Seit mittlerweile drei Jahren zieht sie beim amtierenden Deutschen Meister Müllermilch Langweid auch als Trainerin die Fäden.

"Langweid ohne Csilla Batorfi ­ das ist undenkbar", erinnert Manager Willy Schweinberger, dass fünf Europapokalsiege und ebenso viele Deutsche Meisterschaften (die Endspiele um den sechsten Titel stehen unmittelbar bevor) untrennbar mit der manchmal etwas spröde und launisch wirkenden Tischtennis-Diva, deren Markenzeichen ein buntes Stirnband ist, verbunden sind. "Markante Persönlichkeiten haben ein markantes Profil."

Das bestätigt auch ihre langjährige Doppelpartnerin Krisztina Toth, derzeit Nummer drei der europäischen Rangliste: "Auf Fremde macht Csilla oft einen arroganten Eindruck. Das ist sie aber überhaupt nicht. Für mich ist sie etwas ganz besonderes. Fast würde ich sagen, mein Idol." Seit zehn Jahren spielen die beiden Ungarinnen Seite an Seite. "Zum ersten Mal bei einem Turnier in Italien, das wir gleich gewonnen haben", erinnert sich die 29-jährige Linkshänderin, "seitdem sind wir zusammen geblieben."

Dieses jahrelange Zusammenspiel sieht die Langweider Lichtgestalt, die im Frauen-Tischtennis etwa den Stellenwert eines Franz Beckenbauer im Fußball genießt, als "unglaublichen Vorteil", wenn es ab dem 13. August im Kampf um die Medaillen ernst wird. Schon einmal waren Batorfi/Toth dem olympischen Edelmetall ganz nah. In Sydney fehlten in einem dramatischen Spiel um Platz drei gegen Kim Moo Kyo/Rye Ji Hye (Südkorea) ganze zwei Punkte. "Wir sind hinterher von ganz Ungarn bemitleidet worden", erzählt Batorfi, "denn dieses Match wurde live im Fernsehen übertragen."

Gerne erinnert sie sich an die Spiele in Atlanta, für die auch ihr Bruder Zoltan (29), der in Spanien in der zweiten Liga spielt, qualifiziert war. Das Familientreffen komplettierte Vater Istvan auf der Tribüne. Neben ihm saß Microsoft-Gründer Bill Gates. Der reichste Mann der Welt outete sich dabei gegenüber den Batorfis als großer Tischtennis-Fan.

Nach Seoul (1988/"Da war alles neu und aufregend."), Barcelona (1992/"Als einzige ungarische Tischtennisspielerin fühlte ich mich ziemlich einsam."), Atlanta (1996) und Sydney (2000/"Die schönsten Spiele überhaupt. Die Stadt ist ein Traum.") nimmt Csilla Batorfi nun in Athen den fünften Anlauf. "Die Tischtennis-Halle ist fertig", konnte sie sich beim vorolympischen Turnier im Januar dieses Jahres selbst überzeugen, "es gab allerdings noch keine Straße dorthin. Aber die Leute arbeiten 24 Stunden am Tag. Es wird schon klappen bis zur Eröffnungsfeier."

Eine Zeremonie, die beim Olympia-Dauergast gemischte Gefühle auslöst: "Das Warten in der ungewohnten Ausgehkleidung und den neuen Schuhen ist furchtbar. Aber wenn du ins Stadion einläufst, ist alles vergessen. Das ist immer wieder ein sensationelles Gefühl." Noch prickelnder wäre wohl das Gefühl, würden Batorfi/Toth in Athen auf dem Treppchen landen. "Wenn wir als ranghöchstes europäisches Doppel eine gute Auslosung erwischen, könnte eine Medaille drin sein", träumt Csilla Batorfi von einem krönenden Abschluss ihrer internationalen Karriere.

Am entsprechenden Niveau will das Duo bei Turnieren in Chile und Brasilien feilen.
"Tischtennis ist ein Kopfspiel", philosophiert die Diplom-Trainerin, die an zwölf Welt- und zwölf Europameisterschaften teilgenommen hat. "Wenn es darauf ankommt, kann ich mich tierisch steigern. In nicht so wichtigen Spielen habe ich mich auch mal ziemlich hängen lassen. Vielleicht hat deshalb meine Karriere so lange gedauert. Andere sind längst ausgepowert."


Nicht so Csilla Batorfi. 39 wäre sie, wenn 2008 die nächsten Spielen in Peking, im Mutterland des Tischtennis, stattfinden. "Momentan habe ich nicht vor, daran teilzunehmen", lächelt sie vielsagend, "der Trainerjob kostet mich doch recht viel Nerven." Entspannung sucht die Aufschlagspezialistin am liebsten im Kino. "Mit süßen Popcorn. Das muss sein." Konkurrenz, aufgepasst! Süßigkeiten sind als gute Nervennahrung bekannt.

Das Spiel mit dem mittlerweile 40 Millimeter Durchmesser aufweisenden Zelluloidball gehört seit 1988 zum olympischen Programm. In Athen gibt's dennoch eine Premiere: Seit zwei Jahren werden die Sätze nicht mehr bis 21 sondern nur noch bis elf Punkte gezählt.

Jörg Rosskopf ist zum fünften Mal dabei. Die Medaillen gingen aber in aller Regel an Spieler/-innen aus den asiatischen Ländern. Einzige Ausnahme: Der Schwede Jan-Ove Waldner gewann 1992 in Barcelona die Goldmedaille.

Die ersten 20 der Weltrangliste sind automatisch qualifiziert. Davon allerdings nur zwei Spieler/-innen pro Nation. Der Rest muss sich in separaten Turnier qualifizieren. Das letzte davon auf europäischer Ebene findet am Wochenende in Innsbruck statt. Bei den Frauen starten Nicole Struse, Elke Schall-Wosik und die in Augsburger wohnende Jie Schöpp für den 700000 Mitglieder starken Deutschen Tischtennis-Bund. Die Ex-Langweiderin nimmt an ihren dritten Olympischen Spielen teil. In der Männer-Konkurrenz gehen Timo Boll, Jörg Rosskopf und Torben Wosik an den Start. Zusätzlich treten Zoltan Feierth-Konnert (mit Boll) und Lars Hielscher (mit Roßkopf) im Doppel an.

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