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Diskussion
27.06.2018

Der Fußball, das Fernsehen und die Frauenfrage

Offensichtlich gibt es eine ganze Reihe von Fans, die sich mit einer weiblichen Stimme bei den WM-Spielen nicht anfreunden können. Nicht nur in Deutschland werden WM-Kommentatorinnen mit frauenfeindlichen Sprüchen bedacht

Wer ein Fußballspiel kommentiert, kann sich einer Sache sicher sein: Es gibt immer sehr viele Zuschauer, die es besser wissen, anders sehen oder sich in ihrem persönlichen Fußballerlebnis gestört fühlen. Doch bei dieser Weltmeisterschaft geht es um mehr als Fachwissen der Kommentatoren – es geht auch um das Geschlecht. Dass ZDF-Reporterin Claudia Neumann WM-Spiele kommentiert, passt manchem Fan so gar nicht. Regelmäßig brechen im Netz Häme und frauenfeindliche Kritik über sie herein – beim Spiel am Montagabend zwischen Portugal und Iran war es ähnlich.

Auch in anderen Ländern sind Kommentatorinnen heftiger Hetze im Netz ausgesetzt. Während der WM ist Neumann zwar die einzige deutsche Frau, die Spiele kommentiert, aber auch die ARD könnte sich eine Kommentatorin am Mikro vorstellen. „Man muss den Kollegen vom ZDF ein Kompliment machen, dass sie mit Claudia Neumann eine Kommentatorin aufgebaut haben, die heute sehr gut in der Lage ist, ein WM-Turnier zu kommentieren“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Auch sein Sender suche: „Wir arbeiten daran, sehen aber an den zum Teil irrwitzigen und negativen Reaktionen, dass eine Frau als Kommentatorin sehr sicher sein muss, um mit dieser Situation umgehen zu können.“ Balkausky zeigte sich „zuversichtlich, dass wir diese Lücke mittelfristig schließen können“. Der Sportkoordinator schränkte indes ein: „Grundsätzlich muss ich allerdings feststellen, dass nicht sehr viele Frauen den Weg als Kommentatorin gehen wollen, auch nicht in der großen ARD.“

Die Erfahrungen, die Neumann und Kolleginnen in anderen Ländern machen, könnten abschreckend wirken. So setzt der norwegische Rundfunk NRK auf Lise Klaveness als Kommentatorin. Die Arbeit der 37 Jahre alten Ex-Fußballerin wird in den sozialen Medien von anonymen Autoren teilweise giftig kommentiert. Die Zeitung Verdens Gang wirft allerdings die Frage auf, ob die „Hexenjagd“ auf Lise Klaveness real ist oder ob die traditionellen Medien den wenigen Hass-Kommentatoren einfach zu viel Raum geben. Richtig ist, dass die Norwegerin genau wie Neumann auch viel Lob und Unterstützung bekommen hat. Wie genau das Verhältnis ist, lässt sich kaum bewerten. Zumal sich das ZDF gezwungen sieht, besonders üble Kommentare aus seinen Kanälen wie Facebook und Twitter zu löschen. Schon nach Neumanns ersten WM-Einsätzen konnte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann seinen Ärger über den Hass im Netz nicht mehr zurückhalten. „Wir akzeptieren natürlich Kritik, auch bei den Kommentatoren – was aber bei Claudia Neumann passiert, sprengt alle Grenzen“, sagte er. „Hier wird offensichtlich etwas Grundsätzliches berührt: Eine Frau kommentiert ein Spiel der Männer-WM. Manche drehen da im Netz völlig durch, das ist unterste Schublade.“ Ähnlich sieht es in den USA aus, wo mit Aly Wagner erstmals eine Frau WM-Spiele im US-Fernsehen kommentiert. Oder in Großbritannien, wo Vicki Sparks bei der BBC als erste WM-Reporterin hinter dem Mikrofon sitzt. Neben Lob, dass sie „Geschichte geschrieben hat“, tauchten in den sozialen Medien nach dem Sparks-Debüt auch böse Kommentare auf. In einem der harmloseren hieß es, dass Journalistinnen ausschließlich Frauenspiele kommentieren sollten.

Vor und nach den Spielen spielen Frauen übrigens durchaus eine Rolle in der Fußball-Berichterstattung der deutschen Sender. Für die WM sind zum Beispiel wieder Jessy Wellmer (ARD) und Katrin Müller-Hohenstein (ZDF) als Moderatorinnen im Einsatz. Ähnlich ist es bei Bundesligaspielen bei den privaten Sendern: Etwa bei Sport1 sind Laura Wontorra und Daniela Fuß feste Größen. Esther Sedlaczek interviewt für Sky Fußballer. Im Radio ist es für viele Hörer inzwischen normal, wenn eine Frauenstimme ein Bundesligaspiel kommentiert – etwa Sabine Töpperwien, Sportchefin bei WDR 2. Am Dienstag schalteten sich auch der Deutsche Olympische Sportbund und der Journalistinnenbund in die Debatte ein. „Frauen sind heute ganz selbstverständlich in allen Sportarten aktiv, und genauso normal sollten im Jahr 2018 Frauen als Expertinnen und Journalistinnen in wirklich allen Sportarten sein“, hieß es in einem gemeinsamen Zitat der DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe und Vorsitzende des Journalistinnenbundes, Rebecca Beerheide. „Die fachliche und journalistische Kompetenz der Fußball-Expertin Claudia Neumann ist unbestritten.“ Sie fordern: mehr weibliche Stimmen im Fußball. (dpa)

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