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12.09.2018

Der Handball-Jogi

Mal reumütig, mal nachdenklich, aber immer sicher im Auftritt: Das wird von Christian Prokop erwartet. Außerdem soll der Handball-Bundestrainer doch bitte bei der Heim-WM den Titel holen. <b>Foto: Horst Galuschka, Imago</b>
Foto: Horst Galuschka, Imago

Heim-WM Christian Prokop und den Fußball-Bundestrainer verbindet einiges. Beide schieden mit ihrem Team viel zu früh aus. Beide durften ihren Job behalten. Der Handball-Coach steht vor einer schwierigen Aufgabe – und seiner letzten Chance

Köln Der Tag im Kölner Sportmuseum, an dem vier Monate vor der Handball-WM in Deutschland und Dänemark (10. bis 27. Januar 2019) am Spielort Köln der Startschuss für Handball-Euphorie fallen soll, fängt nicht gut an. Am Eingang liegt in einer gläsernen Vitrine der Taktikzettel des ehemaligen deutschen Handball-Nationaltrainers Dagur Sigurdsson, es ist gleichsam die Anleitung zum deutschen Handball-Europameistertitel von 2016. Christian Prokop wirft einen nachdenklichen Blick darauf, und als ihn ein Journalist später auf seinen erfolgreichen Vorgänger und dessen Zettelwirtschaft anspricht, sagt der aktuelle Bundestrainer bestimmt, dass jeder „seinen Weg gehen sollte“, und es ja schön sei, „wie im Erfolgsfall alles positiv gesehen“ würde. Aber „jetzt zählt es, ein neues Kapitel aufzuschlagen“.

Kurz danach sitzt Prokop neben dem ehemaligen Handball-Bundestrainer Heiner Brand, als Spieler Weltmeister, als Trainer auch noch. Brand, übergroße deutsche Handball-Ikone, wird freudestrahlend von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet begrüßt. Prokop stellt sich selbst vor: „Christian Prokop, ich bin der Bundestrainer.“ Laschet lächelt freundlich. So geht das den ganzen Morgen: Brand erzählt im Interview mit Moderator Wolf-Dieter Poschmann vom sagenhaften WM-Triumph 2007, Laschet schwärmt von Köln als „Handball-Hauptstadt“ und redet von möglichen Olympischen Spielen 2032, dann übernimmt Prokop: Ja, na klar, die Vorfreude nehme zu, aber „natürlich müssen wir den Zeigefinger heben und warnen, weil die letzten beiden Turniere einfach enttäuschend waren“.

So ist das mit den Trainern: Wenn Glanz, Gloria und Vergangenheit dominieren, muss einer alle wieder auf den Teppich holen. Prokop, dessen persönliches Desaster 2017 mit dem neunten Platz bei der EM in Kroatien samt einer schlecht gelaunten Mannschaft begann, kämpft seither immer und überall um das richtige Maß: Allzeit reumütig wie zuletzt Jogi Löw muss er sein, aber eben doch noch sicher im Auftritt. Ratschläge hören, aber doch den eigenen Weg finden. Für viele war der ehemalige Bundesliga-Erfolgstrainer aus Leipzig schon entlassen, dann durfte der zweifache Familienvater doch weitermachen. Und jetzt muss der 39-Jährige ein kleines Wunder schaffen: Bei der WM ganz weit nach vorne kommen, obwohl noch nicht ganz klar ist, ob das Team, in dem er „die entscheidenden Puzzleteile besser setzen“ möchte, wieder eine Einheit werden kann.

Am besten, sagt Poschmann, soll er den Titel holen. Wie Brand. Na, danke schön. In den hinteren Stuhlreihen sitzt Ulrich Strombach. Der DHB-Präsident zwischen 1998 und 2013 ist ein Anhänger Prokops, er hat ihn protegiert, er sagt auch jetzt nichts Schlechtes. Die Nationalmannschaft sei besser besetzt, sagt Strombach, als zu seinen Zeiten. Aber: Es sei ein Problem, dass so viele gute Spieler in der Breite zur Verfügung stünden. Das biete Konfliktstoff. Prokop muss auswählen. Und droht, wieder ein Problem wie 2017 zu bekommen, als es zu schlechter Stimmung führte, dass Spieler auf den letzten Metern getrennt wurden, die lieber zusammen gespielt hätten. Prokop hat seither viel geredet, „er war extrem selbstkritisch“, sagt er selbst. Das hat ihm den Job erhalten.

Auch in Köln appelliert er an den „Charakter der Spieler“, er weiß, auf wen er zählen kann, und noch besser weiß er, auf wen nicht. 28 Spieler hat er im Kopf, das ist sein Kader, sagt er, aber am Ende muss er 14 auswählen. Und noch einmal darf er sich nicht vergreifen. Köln, findet Prokop, ist als Endspielort 2007 ein gutes Pflaster für ein neues Bündnis zwischen Trainer, Team und Fans. Er sagt: „Man hat 2007 gesehen, was geht, wenn sich ein Team in einen Rausch spielt. Wir sind nicht Topfavorit, dazu ist die Weltspitze zu breit. Aber mit den Fans ist einiges möglich. Das haben wir uns auf die Fahnen geschrieben.“ In den vergangenen drei Wochen besuchte er alle zwölf Vereine, die Spieler für die Nationalmannschaft abstellen. „Dort gab es einen engen Austausch, bei dem Wege der verbesserten Zusammenarbeit aufgezeigt wurden“, sagt er. Dazu gehören regionale Trainingstage im Norden, Süden und Osten des Landes. Alle wissen, dass sie alles tun müssen, um die Chance der Heim-WM für den deutschen Handball zu ergreifen, die den nächsten Schub geben soll, den man besser nutzen will als 2007, als alle Kinder plötzlich Handball spielen wollten, dann aber Übungsleiter und Hallen fehlten.

Nur wissen sie noch nicht, ob das mit Prokop und diesem Kader funktionieren wird. Heiner Brand hält das für möglich. Er hat nie ein böses Wort über Prokop verloren, obwohl der Bundestrainer auch heute noch in der Liga nicht nur Freunde hat. An diesem Morgen in Köln werden sich Brand und Prokop später zusammen in ein Café am Zollhafen setzen. Einfach mal einiges durchsprechen. „Er hat sicher viele, viele Ratschläge gehört, aber am Ende ist es wichtig auch für sein Ansehen im Team“, sagt Brand, „dass er sein eigenes Ding durchzieht.“

Wie Brand das selbst immer gemacht hat. „Aber ich bin ja auch so ein bergischer, sturer Hund“, sagt der Mann mit dem imposanten Schnauzbart, der auch heute noch jedes Heimspiel des VfL Gummersbach verfolgt. Gleich neben ihm sitzt dann stets Strombach, zusammen sind sie Weltmeister geworden, das verbindet. So ein Bündnis könnte Prokop gut gebrauchen: Der amtierende DHB-Präsident Andreas Michelmann war nach der missglückten EM vor allem von seinem Vize Bob Hanning überzeugt worden, an Prokop festzuhalten. Und ob ein Zettel von Prokop dereinst im Kölner Sportmuseum in einer Vitrine landen wird, das steht noch in den Sternen.

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