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Tour de France
28.07.2018

Der Helfer adelt sich selbst

Der Moment, an dem Geraint Thomas begann, an den Tour-Sieg zu glauben. Er bejubelt den Sieg in Alpe d’Huez. Eineinhalb Wochen später trägt der als Helfer ins Rennen gegangne 32-Jährige immer noch das Gelbe Trikot.
Foto: David Stokmann, dpa

Jahrelang zog Geraint Thomas seinen Chef die Berge hoch. Dieses Jahr ist alles anders. Eher zufällig schlüpft der Waliser ins Gelbe Trikot – und gibt es nicht mehr her

Die Augen blitzen, der Mann zeigt ein strahlendes Lächeln und bläst sich die wirren Haare aus dem Gesicht. „Das ist unglaublich“, schnauft er in die Mikrofone, „ich fasse es nicht.“ Die Szene ist eineinhalb Wochen her, Geraint Thomas hat gerade die Etappe nach Alpe d’Huez gewonnen. Es ist sein zweiter Sieg in den Alpen nacheinander. Thomas ist der erste Brite, der die prestigeträchtige Bergankunft gewinnt und auch der erste Profi, dem das als Träger des Gelben Trikots gelingt. Danach war auf knapp 2000 Metern Seehöhe allen klar, dass Thomas nicht aus Versehen oder stellvertretend für seinen Kapitän Chris Froome das Gesamtklassement anführt. Sondern weil er es kann.

Gestatten: Geraint Thomas, Waliser aus Cardiff, 32 Jahre alt und der Mann, der das britische Jahrzehnt der Tour de France nach den Erfolgen von Bradley Wiggins (2012) und Chris Froome (2013, 2015 – 17) weiterführen wird. Und der sich darüber seit Tagen äußert, als spräche er über einen anderen: „Wow“, „Was passiert hier“, „Ich kann es nicht glauben.“ – so klingt es in Mikros oder steht es auf Facebook. Geraint Thomas kommt von der Bahn. 2008 (zusammen mit Bradley Wiggins) und 2012 wurde er mit dem Team Großbritannien Olympiasieger in der Mannschaftsverfolgung. Auf der Straße wollte er sich erst als Klassikerjäger einen Namen machen, was aber nicht so recht gelang. Also spezialisierte er sich auf Rundfahrten und wurde bei drei von vier Erfolgen Froomes zum wichtigsten Helfer seines Kumpels, den er auch bei den schwersten Etappen wie eine Lok gen Gipfel pilotierte.

Jetzt muss Froome seinem Helfer hinterherhecheln, wobei sich die Wachablösung im Team Sky in Raten vollzog. Und von einer derartigen Höflichkeit zwischen Thomas und dem vierfachen Tourchampion geprägt war, dass es fast schon wie eine Inszenierung wirkte. 51 Sekunden seines Vorsprungs von 2:31 Minuten auf Froome bekam Thomas auf der ersten Etappe geschenkt, als Froome nach einem Sturz den Anschluss an die Spitze verlor. Die andere Zeit hat er sich in den Bergen erkämpft, wobei seine Antritte fast schon spielerisch wirkten.

Was ihm hilft, ist sein geringes Gewicht. Thomas wiegt 71 Kilo bei 1,83 Meter Größe. Das war nicht immer so. Zu seinen Zeiten auf der Bahn war er ein Brummer, für die Straße reduzierte er sein Gewicht und als er sich auf die Rundfahrten konzentrierte, kochte er erst recht ab. 2015 angeblich in einem Jahr acht Kilo. Dazu kommt das „G“, wie man ihn im Peloton nennt, komplett stressresistent zu sein scheint und mit fast kindlicher Freude Richtung Paris rollt. „Nerven hat der keine“, sagt auch sein Trainer Rod Ellingworth. Wenn ihn bei der Tour etwas aufregt, dann die Selbstdisziplin beim Essen, damit er sein Gewicht hält. „Das“, sagt er „ist kein Spaß.“

Aus dem Nichts kommt der Waliser, der mit seiner Frau Sara Elan im Steuerparadies Monaco lebt, bei der Tour de France allerdings nicht. 2015 und 1016 wurde er als Froomes Helfer jeweils 15. der Gesamtwertung. Vor einem Jahr stahl er beim Auftakt der Tour in Düsseldorf Tony Martin die Show, gewann das Zeitfahren über 14 Kilometer und schlüpfte ins Gelbe Trikot. Das trug er bis zur vierten Etappe, ehe nach einem Sturz mit gebrochenem Schlüsselbein aufgeben musste. Thomas weiß also, wie sich das wichtigste Trikot im Radsport anfühlt.

Wenn Geraint Thomas dann am Sonntag auf der letzten Etappe in Gelb zum Finale auf die Champs Elysees einbiegt, werden ihm nicht die Herzen aller Fans zufliegen. Sein Team Sky, für das er seit 2010 in die Pedale tritt, hat wieder einmal eine derart verblüffende Demonstration der Stärke auf die Straße genagelt, dass man schon Zweifel haben kann, ob bei den Briten alles mit rechten Dingen zugeht. Einen Dopingverdacht gegen Thomas gibt es aber nicht. Und er selbst sagt: „Ich schätze, dass 99 Prozent der Radprofis sauber sind.“ Wenn er das mal nicht zu locker sieht.

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