Der Schweiger geht: Bancé verlässt den FCA
Aristide Bancé wird vorerst für ein Jahr zum Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. In Augsburg blieb der Stürmer ohne Torerfolg in der Bundesliga und deshalb sprachlos
Als Aristide Bancé, 28, vor gut einem Jahr beim FC Augsburg einen Neuanfang wagte, da gab der Fußball-Profi, der in der Elfenbeinküste geboren wurde, ein Schweigegelübde ab. Er werde erst mit den Medien sprechen, wenn er sein erstes Bundesliga-Tor für den FCA erzielt habe, teilte er mit. Er hat sicherlich selbst nicht geglaubt, dass er Augsburg ohne ein Interview zu geben wieder verlassen wird.
Bancé: In Augsburg keine Zukunft
Seit gestern kurz nach 17 Uhr ist es Gewissheit. Bancé, der beim FCA noch einen Vertrag bis 2015 besitzt, wird vorerst für ein Jahr zum Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Die Leihgebühr soll rund 100 000 Euro betragen. Erst am Sonntag sind, so war zu hören, die Verhandlungen richtig konkret geworden. Düsseldorf reagierte damit auf den verpatzten Saisonstart und auf die Verletzungen der Stürmer Stefan Reisinger (Sprunggelenk) und Mathis Bolly (Muskelfaserriss).
„Es war für Aristide keine einfache Entscheidung, denn er musste sie sehr schnell treffen“, erklärte sein Berater Dr. Cyrille Timwo Monthé gestern kurz nach der Vertragsunterzeichnung seines Schützlings in Düsseldorf.
Aber die Verantwortlichen um Fortuna-Trainer Mike Büskens hätten „ihm von der ersten Sekunde an das Gefühl gegeben, dass sie ihn unbedingt haben wollen“.
In Augsburg hingegen machten die Verantwortlichen deutlich, dass es für ihn hier keine Zukunft mehr geben würde. Es ist nun das vorläufige Ende einer Beziehung, die seit dem Transfer im Sommer 2012 unter einem ungünstigen Stern stand.
Von Beginn an taten sich beide Seiten schwer, miteinander richtig zu kommunizieren. Sowohl der FCA als auch Bancé machten Fehler. So fiel es dem Nationalstürmer von Burkina Faso schwer, sich zu integrieren und einen Draht zu Trainer Markus Weinzierl zu finden. Bancé eckte immer wieder an. Die Folge: mehrere Abmahnungen.
Bancé blieb ohne Tor
Und da es auf dem Spielfeld überhaupt nicht lief, erkaltete die große Liebe schnell. Zwar stand Bancé zu Saisonbeginn mehrmals in der Startelf, Sascha Mölders hatte sich vor dem Saisonstart schwer verletzt, doch Bancé konnte die Chance nicht nützen. Er blieb ohne Tor und als Mölders wieder fit war immer mehr auch ohne Einsatzzeit.
Bancé spielte in den Planungen von Trainer Markus Weinzierl in der Rückrunde keine Rolle mehr. Warum auch? Der FCA legte ohne Bancé eine überragende Rückrunde hin. Und dann hatte er noch Pech. In der Vorbereitung brach sich Bancé den Unterarm. Jetzt wagt er in Düsseldorf einen Neuanfang.
Übrigens hat er schon gestern auf der vereinseigenen Homepage mit Hilfe eines Dolmetschers ein Interview gegeben. Sicher ist sicher.
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