Dietmar Hamann: "Basler hat Schafkopf gespielt, wie er Fußball gespielt hat"
Beim Benefiz-Turnier von Thomas Müller und Sky-Moderator Michael Leopold spielen Promis für den guten Zweck. Dietmar Hamann spricht über legendäre Kartenrunden.
In keiner Kartenrunde herrscht eine derart große Promi-Dichte: Beim Benefiz-Schafkopf-Turnier von Sky-Moderator Michael Leopold und Bayern-Spieler Thomas Müller kommen einmal im Jahr Stars aus Sport und Unterhaltung auf den Münchner Nockherberg zusammen, um Geld für die „Nicolaidis Young Wings“-Stiftung zu sammeln, die junge Trauernde unterstützt.
Am Montagabend waren etwa Uli Hoeneß, Regisseur Marcus H. Rosenmüller, Sängerin Claudia Koreck und eine Delegation des FC Augsburg mit Florian Niederlechner, Raphael Framberger, Stefan Reuter, Michael Ströll und Tobias Werner dabei. Am Ende kamen 61.000 Euro zusammen. Ein Dauergast ist Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann.
Herr Hamann, mit wem waren Sie am Tisch gesessen?
Dietmar Hamann: Die erste Runde habe ich mit den Betreibern der Sansibar auf Sylt und meinem Bruder Matthias gespielt. Zum Turnier gehört es, dass man in der Pause den Tisch wechselt. Da habe ich dann mit Florian Niederlechner vom FCA, Unterhachings Präsident Manni Schwabl und dem Eishockeyspieler Michael Baindl von den Star Bulls Rosenheim gespielt.
Und, wie liefs?
Hamann: Beide Runden waren gut. Die erste habe ich gewonnen. In der zweiten lief es weniger gut. Aber zum Schluss war ich nur ein paar Plätze von den Top Ten entfernt.
Es heißt, dass Manni Schwabl ein sehr guter Spieler sein soll. Stimmt das?
Hamann: Nein, das ist ein Ammenmärchen. Diesen Ruf hat er am Montag nicht unterstrichen.
FCA-Stürmer Florian Niederlechner landete auf Rang 104 von 140 Teilnehmer. Woran lag es?
Hamann: Er hat sich bemüht, aber er ist noch ein bisschen jünger. Auf dem Fußballplatz läuft es bei ihm derzeit ein bisschen besser als beim Schafkopfen. Aber wie gut man ist, das hängt halt auch vom Kartenglück ab.
Ein guter Schafkopfspieler macht aber auch aus einem schlechten Blatt was.
Hamann: Bei mir ist das auch meistens so. Deswegen habe ich da nicht schlecht abgeschnitten, nur für meine Ansprüche eben zu wenig. Wichtig ist, dass man viel spielt. Ich habe Niederlechner mal gefragt, ob beim FCA eine Schafkopfrunde zusammengeht. Er hat gesagt: ganz selten.
Sie haben eine aktive Schafkopfrunde?
Hamann: Seitdem ich wieder in München wohne, geht immer mal wieder was zusammen. Ich hab zu Manni Schwabl gesagt, dass wir mal wieder eine Runde organisieren müssen. Aber das sagen wir jedes Jahr und es hat noch nie geklappt (lacht).
Claudia Koreck gehört wie Sie zum Stammpersonal der Runde. Frauen, die schafkopfen, sind eher selten. Kann die Koreck was?
Hamann: Die Frauen sind tatsächlich alle sehr gut. Ich glaube, in dem Teilnehmerfeld gibt es viel mehr schlechte Männer. Ich habe jedenfalls einige Beschwerden bekommen. Aber bei 140 Leuten gibts halt auch immer ein paar Blindgänger.
Uli Hoeneß war zum ersten Mal dabei. Mit ihm und einigen Bayern-Spielern haben Sie damals im Mannschaftsbus eine legendäre Runde gebildet.
Hamann: Wir haben damals viel gespielt. Wenn Hoeneß konzentriert ist, ist er ein sehr ordentlicher Spieler. Das war er zum Glück für uns Spieler aber nicht immer, weil er immer viel nebenher regeln musste.
Wer bildete damals die Runde?
Hamann: Mario Basler, Mehmet Scholl und unser Masseur Fredi Binder. Hoeneß war ja nicht immer im Bus dabei.
Und wer war der Beste?
Hamann: Die waren alle gut! Aber Mario Basler war ein Naturtalent. Er hat es ja erst spät gelernt, dafür war er schnell auf unserem Niveau. Er hat Schafkopf gespielt, wie er Fußball gespielt hat – mit dieser Schlitzohrigkeit eben.
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