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Doping
01.03.2019

War da was?

2 Bilder

Trotz Festnahmen und einer Razzia strömen die Fans zu den Wettbewerben der Weltmeisterschaft. Ein österreichischer Funktionär beschimpft seine Sportler. Die Deutschen fühlen sich auf der sicheren Seite – vorerst

Von Doping-Tristesse war gestern bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld auf den ersten Blick nichts zu spüren. Die Fans zogen – wie in all den Tagen zuvor – zu Tausenden in das Langlaufstadion und feierten zusammen bei frühlingshaften Temperaturen eine große bunte Wintersport-Party. Nur 24 Stunden nachdem bei einer Doping-Razzia in Seefeld und Erfurt neun Verdächtige, darunter fünf Athleten aus Österreich, Kasachstan und Estland, festgenommen worden waren.

Die beiden österreichischen und ein kasachischer Langläufer haben Eigenblutdoping bereits gestanden. Das teilte die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Donnerstag mit. Gegen die drei Läufer bestehe der Verdacht des Sportbetrugs, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Die Österreicher und der kasachische Sportler hätten umfangreiche Angaben gemacht. Da nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht anzunehmen sei, dass die verdächtigen Athleten auf freiem Fuß die Ermittlungen beeinträchtigen würden, liegen keine Gründe für eine Untersuchungshaft vor, hieß es. Die beiden estnischen Athleten seien noch in Haft. Ihre Vernehmungen seien noch nicht abgeschlossen.

Hinter den Kulissen zogen weitere Ausläufer des Doping-Orkans vom Vortag durch. Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Ski-Verbands (ÖSV), schimpfte im ORF und bezeichnete die beiden festgenommenen österreichischen Läufer als „Trottln“. Zugleich kündigte er an, dass sich der ÖSV nach der Saison vom langjährigen Spartenchef Markus Gandler trennen und die Männerstaffel beim heutigen WM-Rennen erst gar nicht mehr antreten werde. Am liebsten, so Schröcksnadel, würde er sich von der Langlaufssparte komplett trennen („Die sollen einen eigenen Verband gründen“). Schließlich waren Sportler seines Landes in ähnliche Skandale schon mehrfach verwickelt. 2002 waren bei Olympia in Salt Lake City im österreichischen Quartier Geräte für Bluttransfusionen gefunden worden, 2006 in Turin wurden nach einer Razzia bei Langläufern und Biathleten mehrere Athleten gesperrt. Und acht Jahre später in Sotschi wurde Langläufer Johannes Dürr positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet. Eben jener Dürr, der nun als Kronzeuge im Zuge der aktuellen Ermittlungen gilt. Für Aufregung sorgte der 77-jährige Schröcksnadel auch mit der Aussage: „Scheinbar sind auch deutsche Athleten und Ärzte betroffen. Man kann das nicht immer auf das kleine Österreich abschieben.“ Dem widersprach Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes und Vorstandskollege von Schröcksnadel im Internationalen Skiverband Fis, vehement: „Das entspricht schlichtweg nicht der Wahrheit und ist ein wenig gelungenes Ablenkungsmanöver von den eigenen Unzulänglichkeiten im ÖSV.“ Hörmann dankte „den Behörden, die super professionell zugeschlagen haben“ und versprach: „Wir werden diese Netzwerke weiterhin aufdecken.“

Auch in Estland wird vollständige Aufklärung gefordert. Sportminister Indrek Saar erklärte: „Die österreichischen Behörden müssen alles tun, um die Wahrheit herauszufinden, was passiert ist und wer beteiligt ist.“ Bei einem der beiden festgenommenen Langläufer aus Estland soll es sich um Andreas Veerpalu handeln, dessen Vater Andrus 2002 in Salt Lake City Olympia-Gold gewann, 2011 aber des Dopings überführt wurde. Andrus Veerpalu war zugleich Trainer des Kasachen Alexej Polotoranin, immerhin zwölffacher Weltcupsieger, der nun in Seefeld ebenfalls in Gewahrsam genommen wurde.

Der Deutsche Skiverband geht derweil klar auf Distanz. Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder forderte lautstark maximale Bestrafungen und einen noch härteren Anti-Doping-Kampf: „Der Sumpf muss ausgetrocknet werden.“ Schon zu Beginn der WM in Seefeld hatte er im Gespräch mit dieser Zeitung Bedenken geäußert, ob er sich denn überhaupt noch mit dem deutschen Trainerkollegen in Diensten der russischen Mannschaft, Markus Cramer, unterhalten dürfe, wenn die Kameras auf sie gerichtet sind. „Oder mache ich mich da schon mit verdächtig?“, fragte Schlickenrieder.

Zwar äußerte der 49-jährige Tegernseer keinen konkreten Verdacht gegen die enteilten Russen oder Norweger, er schätzt in beiden Ländern das Risiko der unerlaubten Leistungssteigerung aber deutlich höher ein als in Deutschland. In Russland müsse ein Olympiasieger sein Leben lang nicht mehr arbeiten. Schlickenrieder fordert daher eine neue Wertediskussion: „Sportler dürften sich nicht ausschließlich über Top-3-Plätze definieren.“ Die Athleten sollen Spaß haben, aus Fairness-Gedanken und Teamgeist das Maximum rausholen.

In Seefeld war der DSV nicht im Fokus der Ermittlungen. Nach ausführlichen Eigenrecherchen bestritt der DSV erneut jeglichen Kontakt zu dem mutmaßlich in Dopingpraktiken verwickelten Erfurter Mediziner. Gegen ihn wurde mittlerweile Haftbefehl erlassen. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Dem Mediziner war schon in seiner früheren Rolle als Arzt des Radsport-Teams Gerolsteiner die Verwicklung in Dopingpraktiken vorgeworfen worden. Vorstandsmitglied Stefan Schwarzbach unterstrich auch die wirtschaftliche Bedeutung von dopingfreiem Sport für den Deutschen Skiverband. Jeder der 80 Partner habe in den Verträgen eine sofortige Ausstiegsklausel stehen, sollten DSV-Sportler in systematisches Doping verwickelt sein.

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