Der DFB schüttet wegen der EM-Qualifikation drei Millionen Euro an die Spieler aus. Ein Konzept, das der FC Bayern verstanden hat - und der SC Paderborn nicht.
Es ist ja ein Witz, dass vielerorts Arbeitnehmer unabhängig von ihrer tatsächlichen Leistung bezahlt werden. Die Kassiererin bei Aldi erhält keinen Aufschlag, wenn sie die Ware im Schnitt eine Zehntelsekunde schneller über den Scanner zieht als ihre Arbeitskolleginnen. Der Autor dieser Zeilen bekommt das gleiche Gehalt, auch wenn er Sie hier kein einziges Mal auch nur zu einem leichten Schmunzeln bewegt. Mein Glück, Ihr Pech. Es ist die Sozialdemokratisierung der Gesellschaft. Gleiches Recht für alle, gleiche Bezahlung für alle.
Immerhin im Sport wird der Leistungsgedanke noch gelebt. Keine Erfolge, keine Knete. Abgesehen von vielleicht mageren vier oder fünf Millionen Grundgehalt, von denen darbende Profikicker aber auch Fuhrpark und zwielichtige Freunde finanzieren müssen. Um ein bisschen was für den Altersruhesitz auf den Seychellen zurückzulegen, muss geliefert werden. Siege, Punkte, Titel. Dafür gibt es dann Prämien.
Der SC Paderborn zahlt keine Meisterprämie - und wird eben auch nicht Meister
Der Deutsche Fußball Bund zahlt nach der geschafften EM-Qualifikation insgesamt drei Millionen Euro an die Spieler aus. Da lohnt sich Leistung noch. Die Prämienregelung zeigt immer wieder ihren motivierenden Charakter. In München machen sie damit jedes Jahr gute Erfahrungen. Sie loben Extra-Geld aus und dann strengen sich Neuer, Lewandowski und Kimmich so sehr an, dass sie ihrem Klub unter größten Mühen die Meisterschale bescheren. Der SC Paderborn hingegen: Keine Meisterprämie, keine Meisterschaft.
Gleiches im Finanzwesen: Nur weil Bankern exorbitante Prämien zugesichert werden, sorgen sie sich ernsthaft und teilweise sogar noch nach 16 Uhr um die finanzielle Zukunft ihrer Kunden. Altersabsicherungen, die sie auch ihrer Mutter empfehlen würden. Südwestkongolesische Derivate auf Kartoffelpuffer, die sie selbstverständlich auch selbst in ihrem Portfolio haben. Tipps, die sie ja nur wegen der Perspektive einer kleinen Gehaltsaufbesserung erteilen.
Man stelle sich nur vor, der DFB hätte die drei Millionen Euro nicht in Aussicht gestellt. Keine Leistung, keine Quali. Sich durchzusetzen gegen Giganten wie Nordirland und Weißrussland ist keine Selbstverständlichkeit. Nicht wie das Kassieren bei Aldi. Oder das Schreiben dieser Zeilen. Profifußball: Hier lohnt sich Leistung noch.
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"zwielichte Freunde" oder "Derivate auf Kartoffelpuffer" oder "der SC Paderborn zahlt keine Meisterprämie" - ja da ist schon fast sardonisch!
Realsatire oder Sarkasmus allererster Güte - Bonuspunkt Herr Mehl.