Humba Tärterä bis Seven Nation Army: Die Fußballfan-Klassiker im Überblick
Zu einem guten Fußballspiel gehört auch Musik dazu. Jede Meisterschaft versuchen Sänger einen Hit zu landen, den die Fans mitsingen. Doch meistens wird immer das Gleiche gesungen.
Da singt Ballermann-Star Micki Krause zusammen mit Jan Zerbst ein Lied namens "Schalala nach Hause", Heino bringt ein Fußball-Album mit dem Titel "Arschkarte" heraus, Mark Foster trällert "Wir sind groß", Herbert Grönemeyer singt zu den Beats von DJ Felix Jaehn "Jeden für Jeden", David Guetta hat sich Zara Larsson als Sängerin für "This One's For You" ins Boot geholt und Melanie Müller singt mit Stefan Stürmer "Ab nach Frankreich". Es ist eben Europameisterschaft und da versucht jeder, einen Fan-Hit zu landen. In den Stadien singen die Fans aber meistens die Klassiker.
Diese Songs haben eigentlich recht wenig mit Fußball zu tun. Sie wurden sozusagen zweckentfremdet. Woher diese Lieder stammen und wer hinter den Songs steckt - ein Überblick über die Klassiker:
Humba Tärterä - Ernst Neger: Das Karnevalslied stammt aus den 1960er Jahren und wurde das erste Mal bei einer ARD-Fernsehübertragung von "Mainz wie es singt und lacht" von dem "singenden Dachdeckermeister" Ernst Neger aufgeführt. Da ist es keine große Überraschung, dass es in den 1990er Jahren vom 1. FSV Mainz 05 als Torsong gespielt wurde. Schnell übernahmen auch andere Fans den recht simplen Refrain als Fan-Gesang. Weltweit berühmt wurde es aber erst zur EM 2008 in der Schweiz und Österreich, als Lukas Podolski das Lied nach deutschen Spielen anstimmte. Der Gesang wird immer auf dieselbe Art und Weise aufgeführt. Fans und Spieler setzen sich hin, einer steht und schreit die Buchstaben H-U-M-B-A vor. Dann folgt schließlich das Aufspringen und gemeinsame Singen von Humba Tärterä.
Yellow Submarine - The Beatles: Das Lied erschien 1966 auf dem Album Revolver und wurde von Paul McCartney zusammen mit John Lennon und dem Sänger Donovan geschrieben. Gesungen wurde der Song vom Schlagzeuger Ringo Starr. Das Lied war von Anfang an als Kinderlied gedacht, was die sehr simple Melodie erklärt. Die Single verkaufte sich damals sehr gut, in Großbritannien und Deutschland erreichte sie den ersten Platz. In den USA verkaufte sich die Single über eine Million mal. Der simple Refrain wurde schnell für Fangesänge im Fußball verwendet. Dabei wurde der Text gerne verändert - je nach den spielenden Mannschaften. Sehr verbreitet ist die Version des Kaiserlauterer Stadionsprechers Udo Scholz: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!"
We Are The Champions - Queen: Auch "We Will Rock You" von Queen wird gerne in den Stadien gesungen, aber "We Are The Champions" darf in keinem Finale fehlen. 1977 wurde der Song veröffentlicht und war anfangs kein großer Erfolg. Freddie Mercury selbst beschreibt das Lied als Song zum Mitsingen. Und spätestens wenn eine Mannschaft ihre Siegtrophäe in den Himmel reckt, ertönt aus den Stadionlautsprecher "We Are The Champions".
Seven Nation Army - White Stripes: Das Lied erschien im Jahr 2003, erreichte aber erst im Jahr 2010 die Goldene Schallplatte in Deutschland. Eher durch Zufall beim Soundcheck entstanden war der Gitarrenriff so eingängig, dass er gleich von mehreren Musik-Zeitschriften zu einem der zehn besten Gitarrensongs überhaupt gekürt wurde. Seit 2004 wird er auch in den Fußballstadien gespielt. Nach der WM 2006 in Deutschland wurde der Song ein fester Bestandteil der Fangesänge. Bei der EM 2008 wurde er sogar beim Einlaufen der Mannschaften gespielt. Die meisten Fans singen das Lied eigentlich nicht, sondern gröllen nur den Refrain. Immer und immer wieder.
You'll Never Walk Alone - Gerry & The Pacemakers: Eigentlich wurde das Lied als Finale des Broadway-Musical Carousels von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II entwickelt. Es handelt von einer Schwangeren, die ermutigt wird, über den Tod ihres Mannes hinwegzukommen. Das war im Jahr 1945. 1960 wurde das Lied von Gerry & The Pacemakers gecovert und erschien 1963 auf einem Album. Eine moderne Legende behauptet, dass bei einem Liverpool-Spiel genau während dieses Songs die Soundanlage ausfiel und die Fans einfach weitersangen. Daraufhin wurde es vor jedem Heimspiel der "The Reds" vom Publikum zum besten gegeben und zur Hymne des Vereins. Und auch darüber hinaus wird es in vielen Stadien gesungen. AZ
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