Der Weltverband wartet regelmäßig mit tollen Ideen auf, um den Fan noch glücklicher zu machen. Etwas fehlt aber bislang.
Gianni Infantino ist ein einfallsreicher Mann. Auf die Idee muss man ja erst einmal kommen, ausgerechnet dann die Teilnahmebeschränkung zur Weltmeisterschaft weitgehend aufzuheben, wenn sie in einem isolierten Kleinstaat ausgetragen wird.
Katar kann keine WM für 48 Teams ausrichten, dafür müsste ein Co-Gastgeber einspringen. Sollte er den finden, ist für Fifa-Boss Infantino der Friedensnobelpreis nicht mehr fern.
Glaubt Infantino. Einmal in Fahrt, lässt der Schweizer seinem Gedankensturm ungebremst über den Weltfußball fegen. Diesen nichtsnutzigen Confed-Cup im Jahr vor der WM braucht kein Mensch, nicht mal der gemeine Fußballfan. Also soll er gestrichen werden - und durch eine Klub-Weltmeisterschaft ersetzt werden. Logisch.
Das Festgeldkonto des FC Bayern füllt sich nicht in der Bundesliga
Damit den Spielern im dichten Spielplan gar nicht mehr auffällt, dass sie einfach das ganze Jahr ohne Pause durchspielen. Dem FC Bayern gefällt die Idee, er hat sein Kommen schon zugesichert. Ein Festgeldkonto füllt sich nicht in der Bundesliga. Unfair ist es natürlich schon, dass nur die Besten der Besten (und einige Wüstensöhne sowie ozeanische Amateurkicker) mitmachen dürfen.
Fußball ist für alle da. Eine Klub-WM für Amateure muss der nächste Schritt sein. Die ließe sich problemlos in den internationalen Spielkalender integrieren - als Probelauf für die Profis jeweils im Jahr davor. Das würde auch ganz neue Werbekunden anziehen: Entzugskliniken, Bauchwegtrainer und McDonalds (obwohl: die Dickmacher sind ja schon mit der Fifa im Geschäft).
Im Jahr 3 nach Blatter hat der Fifa-Boss endgültig den Weg in die Zukunft gewiesen
Zusätzliche Einnahmequellen verspricht, das Reglement zart aufzubrechen. Warum denn jeweils nur einen Titel vergeben? Es gibt doch auch nicht nur einen Leichtathletik- oder Biathlon-Weltmeister. Wettbewerbe im Torwandschießen sind ebenso denkbar wie ein Mixed-Turnier oder das standesgemäße Huldigen Infantinos. Im Jahre 3 n.B. (nach Blatter) hat er den Fußball endgültig den Weg in die Zukunft gewiesen.
Man mag sich ja gar nicht mehr daran erinnern, als sich Nationalmannschaften noch ernsthaft für eine WM qualifizieren mussten und die größten Künstler des Balls sich nur alle vier Jahre in einem erlauchten Kreis versammelten. Das war ja etwas ganz: Besonderes.
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