Ein Sieg fehlt zur Eins
Wenn Federer das Finale von Stuttgart erreicht, hat er gleich zwei Gründe zum Feiern
Nach seinem Halbfinal-Einzug in Stuttgart fehlt Tennis-Star Roger Federer nur noch ein Sieg zum erneuten Sprung an die Spitze der Weltrangliste. In 65 Minuten erledigte der Schweizer am Freitag mit dem 6:4, 6:4 seine Pflichtaufgabe auf Rasen gegen den Argentinier Guido Pella. Gewinnt der 20-fache Grand-Slam-Sieger am Samstag sein drittes Spiel nach seiner Wettkampfpause, klettert er zurück auf den Platz, den er im Februar erstmals seit gut fünf Jahren wieder erklommen hatte.
„Die Chance ist natürlich groß, Nummer eins zu werden. Das ist speziell“, sagte Federer. „Ich bin total zufrieden. Es ist einfach wichtig, im richtigen Moment gut zu spielen.“ Mit einem Halbfinal-Erfolg gegen den australischen Tennis-Paradiesvogel Nick Kyrgios, der sich 6:4, 3:6, 6:3 gegen Feliciano Lopez durchsetzte, würde Federer seinen eigenen Rekord als älteste Nummer eins der Profigeschichte toppen. Und seinen spanischen Langzeitrivalen Rafael Nadal, nach dem elften French-Open-Titel mit nur 100 Punkten vorn, wieder verdrängen. Federer hatte sich mehr als zwei Monate von der Tennis-Tour zurückgezogen, trainiert und sich Zeit für seine Familie genommen. Priorität gegenüber der Sandplatz-Saison hat für ihn der neunte Wimbledon-Titel im Juli, auf den er sich in Stuttgart einstimmen will. Auch gegen den Argentinier Pella war Federer die fehlende Spielpraxis anzumerken.
Im anderen Halbfinale auf dem Killesberg stehen sich Titelverteidiger Lucas Pouille aus Frankreich und der Kanadier Milos Raonic gegenüber. Pouille, der vom zurückgetretenen Tommy Haas betreut wird, setzte sich 6:4, 6:7 (5:7), 6:3 gegen den Usbeken Denis Istomin durch.
Der frühere Top-Ten-Spieler Raonic behauptete sich im Duell zweier ehemaliger Wimbledon-Finalisten auch dank 24 Asse gegen den Tschechen Tomas Berdych 7:6 (7:2), 7:6 (7:1). Von den sieben deutschen Teilnehmern hatte keiner das Viertelfinale erreicht. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.