Ende des Finalfluchs?
Berlin will Image des Finalverlierers loswerden. Favorit ist aber der FC Bayern
An die vielen verlorenen Endspiele verschwendet Niels Giffey vor dem Meister-Showdown gegen die Basketballer des FC Bayern kaum einen Gedanken. „In der Mannschaft haben wir sehr wenig darüber gesprochen, das hängt nicht negativ über uns“, sagte der Kapitän von Alba Berlin.
Am Sonntag (18 Uhr) tritt der Hauptstadtklub in der Neuauflage des Vorjahresfinales beim Titelverteidiger in München an. 2018 gab es für den Ex-Dauermeister in der Best-of-Five-Serie ein bitteres 2:3. Nun soll der Finalfluch der Berliner endlich enden. „Diese Drucksituationen sind immer welche, an denen man wachsen kann und etwas mitnimmt. Und wir sind in den letzten Jahren gewachsen“, sagte Giffey.
In dieser Saison verlor der Nationalspieler mit Alba das Pokalfinale gegen Brose Bamberg sowie das Endspiel im europäischen Eurocup gegen Valencia Basket aus Spanien, im Vorjahr hatte es gegen die Bayern in der Meisterschaft und im Pokal jeweils ebenfalls nur zu Platz zwei gereicht. Die Liste lässt sich fortsetzen, seit 2008 mühen sich die Berliner vergeblich um den wichtigsten nationalen Titel. Alle fünf Bundesliga Play-off-Serien gegen die Bayern gingen bislang verloren. „Es gibt eine große Sehnsucht nach der Meisterschaft, bei jedem“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda, der sich mit Berlin auf dem richtigen Weg sieht: „Wir sind nicht verzweifelt. Es geht darum, viele Jahre in der Lage zu sein, um Titel mitzuspielen. Das gelingt uns sehr gut.“
Und das wurde auch in München registriert. „Alles in allem ist Alba sicher viel, viel weiter als sie es im letzten Jahr waren“, sagte Geschäftsführer Marko Pesic, der einst selbst acht Jahre beim Hauptstadtklub aktiv war. „Du wirst sie nie unterkriegen. Immer wenn du denkst, du hast sie im Griff, kommen sie“, sagte der 42-Jährige.
Ohne Niederlage sind beide Teams bislang durch die Play-offs gekommen, es ist das Endspiel der besten BBL-Teams. Jeweils sechs Siege gab es, die meisten waren souverän. Beide Klubs sind im nächsten Jahr in der Königsklasse Euroleague dabei. „Jedes Spiel wird besonders sein“, sagte Bayern-Profi Nihad Djedovic. Und Alba-Trainer Aíto García Reneses lobte die Bayern: „Sie sind erfahren und in allem sehr gut.“ Der erfahrene Coach, der schon neun spanische Meisterschaften gewann, wartet noch auf seinen ersten Titel in Deutschland. 2016 gewann Berlin zuletzt in einem Finale gegen Bayern und holte den Pokal. (dpa)
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