Enttäuschter Tasiadis: "Da geht der Sport in die falsche Richtung"
Der Augsburger war als einer der Favoriten in die Qualifikation gegangen - und scheiterte an einer Zeitstrafe. Er sieht die Rolle der Kampfrichter kritisch.
Ein paar Stunden nach seinem unglücklichen Ausscheiden bei der Kanuslalom-Weltmeisterschaft in Spanien hat sich der Augsburger Sideris Tasiadis geäußert, zu …
… seinem verpatzten ersten Qualifikationslauf: Es hat eigentlich ganz gut ausgeschaut, ich war Zwölfter oder Dreizehnter mit zwei Strafsekunden. Damit wäre ich im Halbfinale gewesen. Dann habe ich aber die 50 Strafsekunden bekommen und es hieß, ich muss den zweiten Lauf fahren. Ich habe mir das Video angeschaut. Meiner Meinung nach waren es eindeutig nur zwei Strafsekunden. Auch der Videokampfrichter hat sich das Video noch einmal angeschaut. Er konnte nicht einmal genau sagen, ob das jetzt 50 Strafsekunden waren oder nicht. Da hätte ich mir gewünscht, dass, wie es auch in den Regeln steht, für den Sportler entschieden wird und nicht gegen den Sportler.
… zu seiner Reaktion auf diese Entscheidung: Ich habe die Situation als voll gegen mich empfunden. Aber dann habe ich mir gedacht, du hast ja noch einen Lauf. Es ist noch nicht alles verloren. Du fährst noch einen soliden Lauf runter, damit du unter die besten zehn kommst und im Halbfinale bist.
…zu seinen Problemen im Hoffnungslauf mit zu niedrigen Toren: Tor acht habe ich bei der Einfahrt mit der Spitze berührt. Ich konnte das Boot auch nicht mehr drücken, weil die Torstäbe zu niedrig waren. Wie das hier eigentlich schon die ganze Zeit ist. Die Tore sind extrem niedrig. Da geht der Sport meiner Meinung nach in die falsche Richtung. Ich habe trotzdem probiert, den Lauf zu Ende zu fahren. Aber man ist natürlich gehemmt, wenn man schon zwei Strafsekunden hat. Dann fährt man nicht so nah an die Tore ran. Das hatte ich im Hinterkopf. Dann bin ich zu viel auf Sicherheit gefahren und habe zu viele Sekunden verloren. Wenn man im Lauf zu denken anfängt, ist es schon vorbei.
…zu seiner sportlichen Zukunft: An Aufhören denke ich natürlich nicht. Mein Plan war immer, dass ich bis zur WM 2022 in Augsburg auf alle Fälle weitermache. Und dann vielleicht noch für die Quali für die Olympischen Spiele in Paris an den Start gehe. Das wollte ich schon noch machen, wenn mein Körper mitmacht. Das ist die Grundvoraussetzung. Und ob meine Motivation noch da ist. Jetzt habe ich sie schon noch, klar. Aber wenn man in wichtigen Wettkämpfen so einen Dämpfer bekommt, denkt man schon seinen Teil. Man reißt sich jeden Tag den Hintern auf, um seine Leistung zu bringen. Und dann bekommt man als Sportler solche Wertungen, gegen die man nichts machen kann.
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