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Ex-Trainer
16.09.2016

Giovanni Trapattoni stellt seine Biografie vor - auf Deutsch

Giovanni Trapattoni hat nicht nur als Trainer in München Spuren hinterlassen, er hat auch das deutsche Sprachgut erweitert.
Foto: Andreas Gebert (dpa)

Giovanni Trapattoni hat nicht nur als Trainer in München Spuren hinterlassen, er hat auch das deutsche Sprachgut erweitert. Nun ist er mit seiner Biografie zurückgekehrt

Was macht der Fußballtrainer, der im Herbst seines Lebens zurückschaut und dafür reichlich Zeit hat, weil er nicht Golf spielt, in keiner TV-Expertenrunde sitzt und auch keinen Klub mehr trainiert: Er schreibt ein Buch. Besser noch: Er lässt es schreiben. Am besten von einem Journalistenfreund, der ein wenig anschiebt, wenn die Lust auf das Zurückblicken nachlässt.

Ein Gedanke, dem auch Giovanni Trapattoni nicht entkommen ist. Also kehrt der 77-Jährige am Donnerstag nach München zurück, um im Bayerischen Hof sein Werk vorzustellen. Trapattoni ist der feine Signore geblieben, der als Trainer des FC Bayern den hellbraunen Lederschuh zum dunkelblauen Anzug am Spielfeldrand eingeführt hat, als Otto Rehhagel noch Ballonseide trug. Am Donnerstag knüpfte er mit einem rot-weiß gestreiften Hemd, das unter dem blauen Sakko über den schlanken Hosenbund hing, an die lässig-eleganten Auftritte an.

Mag auch er in allem älter geworden sein, so ist das doch auf jene ästhetische Weise geschehen, in der die Signori auf italienischen Parkbänken dahinwelken. Von der deutschen Sprache, mit der er in seinen drei Münchner Jahren schwer gerungen hat, ist noch einiges geblieben. Trotzdem übersetzt eine Dolmetscherin. Die Journalisten, die Trapattonis Pressekonferenzen in den 90er Jahren erlebt haben, sind froh. Warum sein Buch ins Deutsche übersetzen lassen und warum es in München vorstellen?

In Italien ist Trapattonis Biografie bereits erschienen

Warum nicht in der entsprechenden Sprache in Mailand, Turin, Cagliari, Florenz, Lissabon, Salzburg, wo Trapattoni ebenfalls Trainer war. Auch Stuttgart hätte sich angeboten, obwohl der VfB rückblickend ein beiderseitiges Missverständnis war. Er hätte auch eine Stadt in Irland wählen können, schließlich war er dort fünf Jahre Nationaltrainer. Und wahrscheinlich hätte ihn auch Papst Franziskus für den Vormittag beherbergt, schließlich hat Trapattoni einige Zeit die Fußball-Auswahl der Vatikanstadt betreut.

Warum also deutsch und warum München? Trapattoni erzählt die Geschichte von Rudi, einem deutschen Soldaten, der das Deutschland-Bild des kleinen Gianni mit einer Tafel Schokolade für dessen ganzes Leben geprägt hat. So sehr, dass der in jungen Jahren blonde Trapattoni für die Italiener „Il tedesco“, der Deutsche, war.

Es übernahm Dettmar Cramer, der den FC Bayern zu zwei weiteren Erfolgen im Europapokal führte.
30 Bilder
Alle Trainer des FC Bayern München seit 1965
Foto: dpa

In Italien ist seine Biografie bereits erschienen und mit dem renommierten Literaturpreis „Premio Bancarella Sport 2016“ ausgezeichnet worden. In München hat Trapattoni eine zweite Heimat gefunden. Darüber hinaus hat er dem Land ein Erbe hinterlassen. Ein Fußballerisches, mehr noch aber ein Sprachliches. So heißt der Untertitel seiner Biografie sinnigerweise „Ich habe noch nicht fertig“. Das freut jeden Trapattoni-Freund, wenngleich er dem Werk eine geistreichere Zeile gewünscht hätte. Das Originalzitat, auf das die Menschen heute noch gerne zurückgreifen hieß bekanntlich „ich habe fertig“. Auch „schwach wie Flasche leer“ hat sich gehalten, ebenso wie in Fußballerkreisen „was erlaube Struunz“ oder „ein Trainer sehen, was passieren in Platz.“

Giovanni Trapattoni: "Ich wurde von jedem erkannt"

Was an diesem 10. März 1998 wie ein ungeplanter Vulkanausbruch im zu dieser Zeit noch vergleichsweise engen Pressekabuff des FC Bayern wirkte, war in Wahrheit kühl kalkuliert. Trapattoni, der 1998, nach einem verkorksten ersten Anlauf –“ich verließ München, ohne etwas gewonnen zu haben, es war das erste Mal, dass mir das passierte“ – in der Saison 1994/95 zum zweiten Mal beim Rekordmeister auf der Trainerbank saß, hatte diesen Auftritt geplant. Er war in der Saison zuvor mit dem FC Bayern Meister geworden und damit endgültig angekommen. Ein Sympathieträger, und einer der erfolgreichsten Klubtrainer der Welt, der sich in fortgeschrittenem Alter noch mit dem deutschen Genitiv abmühte. Der sich wacker gegen die Sprache geschlagen hat und sie mit jeder seiner Niederlagen bereichert hat.

Die Münchner, die ihm sportlichen Misserfolg nie persönlich verübelten, verehrten ihn nach der gewonnenen Meisterschaft regelrecht. „Ich wurde von jedem erkannt, von den Bayern-Fans, von italienischen Touristen, die stehen blieben, um ein paar Worte zu wechseln, von vielen italienischen Barmännern, die mir einen Kaffee ausgaben: Ich war umgeben von viel Zuneigung, die mir die Menschen entgegenbrachten, noch mehr als in meiner Heimat. Die Herzenswärme der Leute half mir“, schreibt er.

Giovanni Trapattoni und Thomas Strunz haben ihr eigenes Kapitel in der Bundesliga-Geschichte.
Foto: Carmen Jaspersen (dpa)

Trapattoni notierte seine Gedanken auf einen Zettel

Nur mit den Spielern war es im zweiten Jahr schwieriger geworden. Mit Thomas Strunz, der spielen wollte, obwohl er nicht fit war, mit Mehmet Scholl, „ein fantastischer, goldener Junge, der sich leider oft nicht vom Ball trennen wollte“, wie er am Donnerstag sagte und oft „faul, lustlos und schlapp“ daherkam, wie es im Buch steht. So ließ sich die Meisterschaft nicht verteidigen. Es musste etwas passieren, das alle wachrüttelte. Trapattoni notierte sich seine Gedanken auf einen Zettel und fasste alles in ein deutsch-italienisches Fortissimo, das sich am Abend via Tagesschau in die deutschen Wohnzimmer ergoss. Alle waren nun wach. Trapattoni aber, von der Wucht seiner Wutrede erschrocken, verkündete den Bayern-Bossen, dass sie nächste Saison ohne ihn planen müssten. Er hatte in München nun selbst fertig, ohne freilich im Streit zu gehen.

In einer Branche, in der Arbeitsverhältnisse selten vertragsgemäß enden, ist das viel. Wer Gründe dafür sucht, warum den 77-Jährigen auf seiner Wanderschaft durch die Fußball-Welt so viel Sympathie begleitet hat, findet Hinweise darauf in seinem Buch. Es ist die nicht zum ersten Mal erzählte Geschichte eines Jungen aus einfachen Verhältnissen, der es mit Talent und Fleiß nach oben geschafft hat. „Bete, Gianni, bete“, sagt der früh verstorbene Papa, ein Fabrikarbeiter aus dem dörflichen Cusano „bete zu Gott, dass er dir hilft zu lernen, einen Abschluss zu machen und dass er dich von dieser Fabrikhölle befreit.“ Trapattoni dagegen betete dafür, entweder Fußball-Champion zu werden oder in der Dorfkapelle so gut Posaune spielen zu lernen, dass er die ganze Welt bereisen und die Musik überall hinbringen konnte. Das mit der Posaune hat nicht funktioniert, das mit dem Fußball umso besser.

Biografie „Giovanni Trapattoni – „Ich habe noch nicht fertig“, 272 S., 24,90 Euro

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