Von Herbert Schmoll. Der Schweiß fließt ohne Ende, kühle Getränke am Spielfeldrand sollen nicht nur den Durst lindern, sondern auch den Mineralhaushalt der Spieler wieder ausgleichen. Trainingslager sind für Fußballer von jeher eine anstrengende Angelegenheit, doch wenn die Sonne dermaßen vom Himmel brennt wie in diesen Tagen, dann hört auch bei Rainer Hörgl der Spaß auf.
Deshalb hat der Trainer des FC Augsburg vorläufig die nachmittägliche Einheit im Trainingslager in Oberstaufen gestrichen und lässt seine Profis am Abend um 19 Uhr wieder üben. Wegen der tropischen Temperaturen wurde auch die Intensität der Einheiten etwas nach unten gefahren. Hörgl: "Sonst wäre der Substanzverlust zu groß."
"Alle ziehen großartig mit", sagt der Coach, "man braucht die Jungs gar nicht anzutreiben." Gestern Vormittag musste der FCA allerdings umziehen. Da auf dem Gelände in Oberstaufen ein Schulsportfest über die Bühne ging, fand die Übungseinheit in Thalkirchdorf statt. Hörgl war darüber zwar ganz und gar nicht erfreut, "doch da dies eine einmalige Angelegenheit ist, akzeptieren wir das auch". Bereits am Dienstagabend hatte die Augsburger Crew eine Schrecksekunde zu überstehen.
Denn Sebastian Becker, beim 7:3-Sieg gegen Kreta der überragende Spieler auf dem Feld, blieb im Rasen hängen und mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. "Wir befürchteten schon Schlimmeres", gab Hörgl zu, doch die im Immenstädter Krankenhaus durchgeführte Röntgenuntersuchung bestätigte diesen Verdacht nicht. "Becker hat am rechten Sprunggelenk ein Band eingerissen, in vier bis fünf Tagen kann er vermutlich wieder mit dem Lauftraining beginnen", gab der Coach teilweise Entwarnung. Eigentlich wollte auch Andreas Rettig heute im Allgäu zum Team stoßen, doch der Manager muss den Besuch wohl auf den späten Nachmittag verschieben. Rettig musste zuerst zu einer DFL-Sitzung nach Frankfurt fahren.