Weinzierl will sich nach dem HSV-Spiel zu seiner Zukunft äußern
Markus Weinzierl will nach dem letzten Saisonspiel gegen den Hamburger SV seine Pläne verkünden. FCA-Finanzchef Bircks beharrt darauf, nichts von dessen Absichten zu wissen.
Als Peter Bircks am Donnerstag vor der Arena aus seinem Wagen stieg, lauerten schon die Reporter. Der Geschäftsführer Finanzen beim Fußball-Bundesligisten FC Augsburg gehört gewissermaßen schon zum Inventar des Klubs. Seit der heute 64-Jährige im Jahr 1990 das Amt des Präsidenten übernahm, war er dem Verein fast immer in irgendeiner Funktion verbunden. Bircks gehört zum „Inner Circle“ des Bundesligisten.
Einer, der also wissen müsste, ob Trainer Markus Weinzierl den Verein verlässt und wenn ja, wen der Verein als neuen Coach im Auge hat. Die Frage nach einem vermeintlich neuen Trainer ringt Bircks nur ein müdes Lächeln ab: „Habe ich etwas verpasst? Wir haben doch einen, oder meint ihr wir entlassen ihn, wenn er am Samstag gegen Hamburg verliert?“ War spaßig gemeint. Dabei weiß Bircks genau, was die Medienvertreter umtreibt. Bircks: „Jetzt mal ganz ehrlich. Wir wissen nicht, ob der Trainer den Verein verlassen will. Uns gegenüber hat er sich noch nicht geäußert, und wenn er nicht auf uns zukommt, müssen und können wir auch nicht handeln.“
Schalke will Weinzierl - und Weinzierl?
Der Verein steckt vor dem letzten Punktspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Hamburger SV offenbar in einem Dilemma. Dass der FC Schalke Weinzierl will und Weinzierl gerne dorthin will, scheint klar zu sein. Aber der Traditionsverein in Gelsenkirchen muss auch erst einmal seinem derzeitigen Trainer André Breitenreiter die Kündigung vorlegen. Das alles könnte an diesem Wochenende passieren und würde sich dann mit Weinzierls Aussagen decken. Der sagte gestern: „Ich werde mich nach dem Spiel gegen den Hamburger SV zu meiner Zukunft äußern.“
Dass sich die Pressekonferenz am Donnerstag hauptsächlich um seine Person drehen würde, war keine Sensation. Zu den wichtigsten Fragen, die die deutsche Fußball-Landschaft seit Wochen beschäftigt, zählt auch: „Was macht Weinzierl?“ Weinzierl wand sich wie ein Aal. Auf die Frage: „Warum erst am Samstag, warum nicht schon heute“, antwortete der 42-Jährige mit einer Gegenfrage: „Können Sie in die Zukunft schauen?“ Es hatte schon etwas Possenhaftes an sich. Klar Stellung bezog der FCA-Trainer dagegen auf einen Artikel der Bild-Zeitung. Das Blatt hatte geschrieben, dass Weinzierl seine Absage an Schalke im vergangenen Sommer als „schweren Fehler“ bezeichnet hat. „Das stimmt nicht. Es war kein Fehler, in Augsburg zu bleiben. Das war die beste Entscheidung“, widersprach Weinzierl.
Allerdings, dass Weinzierl diese Entscheidung wiederholt, ist kaum zu erwarten. Am Donnerstag vermittelte der Coach den Eindruck, dass er auf dem Sprung ist. Ansonsten hat er sich vor dem letzten Spieltag mit dem FCA noch ein Ziel gesetzt: „Wir wollen gegen den HSV gewinnen, Ingolstadt überholen und beweisen, dass wir nach dem FC Bayern die zweite Kraft in Bayern sind.“ Für Weinzierl war seine vierte Saison in Augsburg aber auf alle Fälle seine „schwierigste“. Noch schwieriger als die im ersten Jahr, als der FCA in der Winterpause nur neun Punkte auf dem Konto hatte. „Nach dem fünften Platz im vergangenen Jahr war diese Spielzeit sehr turbulent und intensiv.“ Angst, dass sein Team am Ende absteigt, hatte er aber nie: „Ich wusste ja immer, wie meine Mannschaft tickt und was für ein Charakter in dieser Truppe steckt. Weinzierl erinnert an die beiden Serien, wo der FCA jeweils den „Turnaround“ schaffte. An den 4:0-Auswärtssieg in der Vorrunde in Stuttgart und an den 2:1-Erfolg vor ein paar Wochen in Bremen.
Ein Reporter wollte noch wissen, was passieren muss, damit der FCA auch in den nächsten Jahren in der Bundesliga bleibt. „Man hat hier in den letzten vier Jahren immer gute Entscheidungen getroffen. Sicher muss man ein paar Schwachstellen beseitigen.“ Wahrscheinlich wird das ohne ihn geschehen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Bin gespannt was der FCA als Ablöse für MW/Vertrag aus Gelsenkirchen bekommt.
Ja, ja, so schnell kanns gehen - vom Helden zum Abzocker (G. Bachmann)
Und eigentlich ist doch alles ganz normal:
- Vertrag hin oder her; diese Pseudo-Vorbilder schliessen Verträge als Ablöse-Bewertungen
- Vereinstreue oder ähnliches ist pure Nostalgie und hat mit der Realität des Profisports nichts zu tun. Das sind Söldner und sonst garnichts.
Übrigens, ich verstehe Herrn Weinzierl und auch die anderen Aktiven. Sie sind gecastet und gedrillt und gefangen in dieser Scheinwelt zwischen Trainingsplatz, Arzt, Physio, Playstation, Tattoo-Studio, Friseur, Boulevardpresse und jubilierenden Fans. Dazwischen soll es doch noch den einen oder anderen geben, der sich auch mit anderen Dingen beschäftigt und Bodenhaftung hat.
Herr Weinzierl hat über 3 Jahre gute Arbeit geleistet, dafür gebührt im der Dank. Die performance in dieser Saison (Schalke-Bierzelt-Andi Scheuer-Opare-etc) liess zu wünschen übrig und hat sicher gerade den Saisonstart nicht erleichtert.
Den Herrn Weinzierl würde ich hochkant rausschmeissen. Was hat der schon gebracht ?
Hat sich ins gemachte Nest gesetzt und jetzt will der doch nur Kohle machen. Sein Recht, aber so ein
Verhalten gab es in der BL noch nie. Wenn er nach Schalke geht, kann man darauf warten bis ihn der
Fleischhändler hockant elemeniert.
Ein paar Monate bei Schalke Geld kassieren und dann eine gewaltige Abfindung noch obendrauf erhalten.
Danach kann Weinzierl ja als Trainer zum FCA zurückkommen. Für die 2. Mannschaft in der 4. oder 5. Liga !
Verträge werden zum einen zur Absicherung des Trainers (für den Fall, dass er vorzeitig fliegt) geschlossen zum anderen seit Neuestem auch um Ablösesummen zu generieren.
Ob das eine gute Entwicklung ist, bleibt dahingestellt.
Nur warum so getan wird, als sei das soooo logisch, dass Weinzierl woanders hin muss, weiß ich nicht. Volker Finke hat es in Freiburg ja auch sehr lange ausgehalten.
Weinzierl ist noch jung. Wo will er denn noch überall hinwechseln, wenn die durchschnittliche Verweildauer bei einem Verein etwa drei Jahre (?) beträgt. Es wäre genauso denkbar gewesen, er erüllt seinen Vertrag zumindest den ersten bis 2017 und schaut sich dann mal um. Ein Jahr Pause schadet auch nicht, wie man an Thomas Tuchel sehen kann.
Nachdem Zirkus, den wir nun schon seit Anfang der Saison mit ihm haben, ist es aber besser er geht. Bei einem klaren Bekenntnis zum Verein, wäre ihm Augsburg zu Füßen gelegen.
Sie schreiben von einer Durchschnittsverweildauer eines Trainers von etwa drei Jahren. Glaube ich nicht. Herr Weinzierl ist derzeit der dienstälteste Trainer in der Bundesliga. Wenn wir morgen die ruhmreichste und schönste (nicht die beste) Saison hinter uns gebracht haben werden, war er vier Jahre bei uns.
Von meinem Platz in der Nordkurve hörte ich in den letzten vier Jahren oft die Fragen nach dem Warum?. Warum stellt er den oder den auf und nicht den oder den. Warum wechselt er so oder so aber nicht so oder so? Was ich nicht hörte. Warum ist Weinzierl immer noch unser Trainer?
Jeder hätte es verstanden, wenn Weinzierl bereits während der Hinrunde seiner ersten Saison sein Koffer hätte packen müssen. Aber auch da gab es keine Mißfallensbekundungen wie andernorts üblich. El Presidente hatte ihn zur Persona non grata erklärt und drehte an anderen Stellschrauben. Managerwechsel war der Schlüssel zum Erfolg.
Der Rest ist bekannt. Historische Abstiegsvermeidung, knappes Vorbeischrammen an Europa und schließlich Europa. Klar, dass so eine Story Begehrlichkeiten weckt. Wenn das stimmt, was der Blätterwald so produziert, hätte er vor der jetzigen Saison problemlos auf Schalke wechseln können.
Hat er nicht. Stattdessen hat er sich der Aufgabe der Teilnahme an Europa unter gleichzeitiger Verhinderung des Abstiegs gestellt. Europa war grandios. Ausgeschieden sind wir, weil der Freistoß des Außenverteidigers aus der zweiten Reihe 30 cm zu weit draußen war. Der Gegner steht im Finale des Wettbewerbs. Im Pokal mussten wir der Spielquantität Tribut zollen. Der Gegner steht ebenfalls im Finale des Wettbewerbs.Und in der Liga? Klar war da bis Köln immer die Gefahr. Wenn ich allerdings die Publikationen anderer in Wort, Bild und Schrift verfolgte, hatte uns dafür eigentlich nie jemand richtig auf der Rechnung.
Und nun? Geht er auf Schalke, hat er das Problem, dass er den Knurrer aus Kerkrade toppen muss. Niederbayerischer Sturschädel dürften die nicht verstehen. Fleiß eines Klaus Fischer schon eher. Geht er nicht, muss er uns Augschburgern erklären, dass Klassenerhalt auch in der nächsten Saison das Ziel ist. Insbesondere bei denen, die nicht wissen wo Eschborn oder Frohnlach liegt, ebenfalls keine leichte Aufgabe.
Aber er hat doch Vertrag. Dieses Argument ziehen nur diejenigen, die vom Eventgeschehen Profifußball gar keine Ahnung haben.
Es ist noch viel schlimmer Frau P. Die durchschnittliche Verweildauer eines Trainers in der ersten Bundesliga betrug vor 10 Jahren ca. 3 Jahre. Inzwischen ist man bei 1,2 Jahren angekommen.
Dass MW schon so lange unser Trainer ist, hebt den Schnitt ist aber keine Garantie, dass er das auch künftig wird tun können.
http://www.focus.de/sport/mehrsport/fussball-maechtige-bundesliga-manager-erstmal-fliegt-der-trainer_aid_715096.html
https://www.ebs.edu/fileadmin/redakteur/funkt.dept.sol/ISBS/PM090911ISBSd.pdf
Sind eigentlich Verträge überhaupt noch das Papier wert?