FC Augsburg: Wenn die Arena zur Partyzone wird
Nach der Partie gegen Bayer Leverkusen werden die Augsburger Spieler von ihren Fans gefeiert. Caiuby bringt die Mannschaft mit seinem Tor zum 1:1-Ausgleich wieder ins Spiel zurück.
Kaum auszudenken, was passiert wäre, hätte Halil Altintop in der 95. Minute nicht den Pfosten, sondern ins Tor der Leverkusener getroffen. Vermutlich hätten die Fans das Stadion im Überschwang der Gefühle abgebaut. Doch auch so war die Stimmung am Samstag gegen 17.30 Uhr in der Augsburger SGL-Arena überragend. Durch den spektakulären Treffer von Marwin Hitz in der vierten Minute der Nachspielzeit rettete der FC Augsburg gegen Bayer Leverkusen ein 2:2-Unentschieden, die Arena an der B 17 glich einer Partyzone.
Ein Wechselbad der Gefühle
In den 90 Minuten zuvor mussten alle Beteiligten, egal ob Spieler oder Zuschauer, durch ein Wechselbad der Gefühle. Erst beherrschte der Champions-League-Starter aus dem Westen das Geschehen, dann gewann der FCA die Oberhand, musste durch den Führungstreffer der Gäste durch den eingewechselten Reinartz einen scheinbaren K.-o.-Treffer einstecken, um am Ende doch wieder aufzustehen und ein Unentschieden zu feiern.
Keine Frage, der FCA durfte sich als der gefühlte Sieger in dieser herausragenden Bundesligapartie betrachten. Wie auf den Rängen, so war auch in den Katakomben der Sportstätte die Stimmung, zumindest im Lager des FC Augsburg, überragend.
Caiuby ist zufrieden
Auch Caiuby, der im vergangenen Sommer vom Zweitligisten FC Ingolstadt zum FCA gewechselt war, strahlte über das ganze Gesicht. Der Stürmer brachte seine Mannschaft, nach präziser Vorarbeit von Daniel Baier, mit seinem Treffer zum 1:1-Unentschieden wieder in die Partie zurück. Sehr zufrieden sei er, diktierte der Brasilianer den Reportern in die Blöcke und Aufnahmegeräte. Caiuby hatte seinen Anteil daran, dass die Partie in der zweiten Spielhälfte zu einem echten Spektakel wurde. Doch zu weit wollte sich der 26-Jährige nicht aus dem Fenster wagen. Denn bisher kam er bei seinem neuen Arbeitgeber nicht über die Position des Ergänzungsspielers, nur dreimal hatte ihn Trainer Weinzierl zuvor in der Anfangsformation aufgestellt. „Wenn ich eingewechselt werde, versuche ich, mich zu zeigen. Natürlich möchte ich gerne von Beginn an spielen“, gab er allerdings auch zu. Gegen Leverkusen habe er versucht, die Anweisungen des Trainers umzusetzen, „heute hat es einen Riesenspaß gemacht, wir sind grandios zurückgekommen“.
Kampf um die Plätze im europäischen Wettbewerb
Beste Laune auch bei Halil Altintop. Für den Türken hat die Mannschaft einmal mehr gezeigt, welche Qualität sie mittlerweile besitzt. „Auch in diesem Spiel hat man wieder gesehen, dass wir in dieser Saison einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben.“
Der FCA zeigte in dieser packenden Partie erneut, dass er im Kampf um die Plätze in einem europäischen Wettbewerb ein ernstes Wort mitreden möchte. Und betrieb wieder beste Werbung in eigener Sache. In zig Sportsendungen flimmerten am Wochenende die Szenen aus der SGL-Arena über die Bildschirme, die Leistung des FC Augsburg wurde auf allen Kanälen gelobt.
Den Reporterfragen stellte sich auch Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Dabei war es vorher nicht der Tag des Innenverteidigers. Vor dem ersten Leverkusener Tor verlor er das Laufduell mit Josip Drmic und fälschte beim zweiten Gegentreffer den Schuss von Stefan Reinartz unglücklich ab. Doch nach der Partie zeigte sich auch Callsen-Bracker überglücklich. „Wichtig war, dass wir nach der Pause kompakter agiert und nicht mehr in die Konter gelaufen sind“. Ein treffendes Fazit.
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