FCA-Manager Stefan Reuter kritisiert Verteilung der TV-Gelder
Exklusiv FCA-Manager Stefan Reuter sieht die Verhältnisse kritisch und wünscht sich mehr Chancengleichheit. Er äußert aber Verständnis für den FC Bayern.
Stefan Reuter, Geschäftsführer des FC Augsburg, sieht in der aktuellen Verteilung der TV-Gelder ein Problem: "Die Vereine mit Champions-League-Einnahmen setzen sich immer weiter ab. Daher gibt es auch immer weniger Überraschungen." Der 53-Jährige forderte im Interview mit unserer Redaktion einen gerechteren Verteilungsschlüssel: "Natürlich gehören wir zu den Vereinen, die sich mehr Chancengleichheit wünschen. Das grundsätzliche Solidarprinzip ist schon ein gutes Konstrukt in Deutschland. Es prallen natürlich unterschiedliche Interessen aufeinander. Daher ist es nicht leicht, Dinge zu verändern."
FCA-Geschäftsführer Reuter: Verständnis für Top-Clubs wie den FCB
Reuter bringt aber auch Verständnis für die Sichtweise von Topteams wie etwa dem FC Bayern auf, der an der aktuellen Regelung wenig ändern will: "Der FC Bayern vergleicht sich auch mit Manchester oder Paris und wir wollen auch, dass die deutschen Vertreter uns vernünftig repräsentieren." Ziel müsse es künftig sein, einen Kompromiss zu erzielen: "Da ist der Spagat, den man hinkriegen muss. Da eine ausgewogene Lösung zu finden, ist schwierig."
Reuter: "Wir machen uns über alle Ausgaben Gedanken."
Der ab 2021 gültige TV-Vertrag wurde in Zeiten der Corona-Pandemie abgeschlossen – für den FC Augsburg hat dieser bereits Auswirkungen: "Wir beschäftigen uns schon intensiv damit: Können wir vielleicht den Kader ein Stück weit reduzieren, ohne die Ziele zu gefährden? Wir machen uns über alle Ausgaben Gedanken."
Beispiele wie das von Hertha BSC Berlin, bei dem Investor Lars Windhorst den Verein unterstützt, sieht Reuter als Anreiz: "Das muss für uns Ansporn sein, dass nicht nur Geld entscheidend ist. Es ist aber eine Entwicklung, die wir mit Sorge betrachten. Wenn immer mehr Vereine dazu kommen, die deutlich mehr Geld zur Verfügung haben, erschwert uns das die Aufgabe. Aber es gibt uns auch ein Gefühl von Stärke, dass nur das Geld ausgegeben wird, was vorher eingenommen wurde. Das hilft uns in einer schwierigen Phase wie jetzt bei Corona."
Das ganze Interview lesen Sie hier: Stefan Reuter: "Baiers Abgang ist eine Chance für einige Spieler"
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